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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Liebe in ihr - ein Hunger, den Gideon geweckt hatte?
    Sie sank auf eine Steinbank, die neben dem Gartenweg stand,
    ihre Beine plötzlich schwach. Ihr schien, als würde sie sich selbst nicht mehr kennen. Sie war sich immer so sicher gewesen. Immer so im Recht. Sie wusste, dass sie sich ein wenig selbstgefällig damit gebrüstet hatte, dass sie nicht so schwach wie die anderen Frauen war.
    Aber was, wenn sie nicht wirklich stark in ihren Überzeugungen war, sondern nur noch nie einen Mann getroffen hatte, der Gefühle in ihr weckte, wie Gideon es tat? Schwindelig und aufgeregt und erfüllt von Leben?
    Irene legte eine Hand auf ihren Magen, als ob sie so den Aufruhr bezwingen könnte, der in ihr tobte. Das Gefühl, das sie bei Gideons Küssen empfand, gefiel ihr. Es war auf eine Art wundervoll, die sie noch nie zuvor gekannt, nie erträumt hatte. Aber es war auch erschreckend. Wo würde dieses Verlangen hinführen? Ganz sicher konnte sie nicht alles verleugnen, was sie jahrelang geglaubt hatte, nur weil sie plötzlich diesen Hunger in sich spürte.

    Selbst wenn sie den geheimen Wunsch hatte, dass Liebe in einer Ehe wachsen konnte, was bedeutete das schon?
    Sie wusste, dass es nicht mehr als ein Wunsch, eine Hoffnung war. Es hatte nichts mit der Wirklichkeit zu tun.
    Falls sie irgendeine Erinnerung daran gebraucht hätte, hatte sie sie gerade von Gideon selbst erhalten, der seinen Heiratsantrag so kalt und gefühllos vorbrachte, dass selbst das hoffnungsvollste Herz erkalten musste.
    Nein, selbst wenn sich ihre Gefühle geändert haben sollten, der Kern der Sache blieb gleich. Die Ehe war eine Falle für die Frau, und in diesem Glauben schwach zu werden, würde zu einem Leben voller Reue führen.
    Ihr wurde klar, dass sie sich genauso töricht verhalten hatte wie all die Frauen, die sie in der Vergangenheit kritisiert hatte. Aber wenigstens hatte sie es erkannt und konnte aufhören, sich so närrisch aufzuführen. Wie viel Mitgefühl sie auch immer mit diesem Mann haben würde, wie sehr sie es auch genießen mochte, mit ihm zu sprechen, sie würde nicht länger diesem gefährlichen Verhalten nachgeben. Es würde keine langen Spaziergänge im Garten mehr geben und keine Flirts, wenn sie mit ihm tanzte.
    Sie war hier, um Gideon zu helfen, eine passende Ehefrau zu finden. Die infrage kommenden Frauen würden übermorgen eintreffen. Und sie würde nur noch dafür zu sorgen, dass eine von ihnen die nächste Countess of Radbourne werden würde.
    Irene nickte entschieden, als ob sie jemandem, mit dem sie sich nicht einig war, ein schlagendes Argument präsentiert hatte, und stand auf. In ihrer Brust saß ein seltsamer Schmerz, den sie entschlossen war zu ignorieren.
    Er würde bald verschwinden, und sie würde sich darauf konzentrieren, das zu tun, weswegen sie gekommen war.
    Mit geradem Rücken und gereckten Schultern ging sie entschlossen zurück zum Haus.
    Am nächsten Tag war das ganze Haus noch immer in Aufruhr. Gideon begab sich direkt nach dem Frühstück in das Arbeitszimmer seines Verwalters und blieb den Rest des Tages verschwunden. Seine Abwesenheit entband Francesca und Irene von ihren üblichen Tanzstunden, sodass sie ihre Aufmerksamkeit den bevorstehenden Festlichkeiten und Unterhaltungen zuwenden konnten.
    Und das war auch gut so, wie Irene anmerkte, denn niemand sonst im Haus schien fähig, sich darum zu kümmern.
    Gideons Großmutter lag mit einem nervösen Anfall im Bett. Ihre Zofe weigerte sich, irgendjemanden hineinzulassen, aber natürlich zwang Lady Odelia die arme Frau schließlich in die Knie und betrat das Zimmer, um mit Pansy zu reden. Doch Lady Odelia trug wenig dazu bei, die Situation zu verbessern. Denn mit ihrer harschen Einschätzung der Art und Weise, wie Pansy und ihr Sohn mit den Ereignissen vor siebenundzwanzig Jahren umgegangen waren, hatte sie die empfindliche Frau ja gerade in Hysterie versetzt.
    Die Nerven der jüngeren Lady Radbourne waren, ausgelöst durch die Neuigkeiten, auch aufs höchste gespannt. Sie brach immer wieder in Tränen aus und stöhnte, dass sie Cecil niemals hätte heiraten dürfen. Selbst die Respekt einflößende Lady Odelia wirkte erschüttert.
    So musste Lady Claire ihr ganzes Geschick aufbringen, Ängste zu vertreiben und erhitzte Gemüter zu beruhigen, um diese Drei einigermaßen ruhig zu halten. Deshalb fiel es Francesca und Irene zu, sich um die letzten Details der geplanten Gesellschaft zu kümmern. Es gab Vasen zu füllen und Platzkarten zu schreiben, Pläne

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