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Geheimnis Um Mitternacht

Geheimnis Um Mitternacht

Titel: Geheimnis Um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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würden, meine Damen."
    Piers schenkte ihnen allen ein weiteres Lächeln, verbeugte sich vor ihnen, und die beiden Männer verließen den Raum.
    „Nun!", sagte Lady Odelia. „Ein sehr angenehmer junger Mann, muss ich sagen."
    „Er ist nicht das, was ich erwartet hatte", gab Francesca zu. „Seine Sprache und seine Kleidung gehen ganz sicher für die eines Gentlemans durch."
    „Ich vermute, dass Lord Radbourne uns ein wenig in die Irre geführt hat, was wir von Mr. Aldenham zu erwarten haben", sagte Irene trocken. „Ohne Zweifel hat es ihm Spaß gemacht, uns alle bei dem Gedanken an die möglichen Peinlichkeiten zusammenzucken zu sehen."
    „Alle werden sich fragen, wer dieser Mann ist", warf Francesca ein. „Aber wenigstens werden sie sich nicht beleidigt geben und verstimmt abreisen."
    Irene lächelte verschmitzt. „Bevor alles vorbei ist, werden Sie sich vielleicht noch wünschen, dass er einige vertrieben hätte."
    Der nächste Gast, der in den Salon geführt wurde, war Miss Rowena Sutton, eine hübsche, puppengleiche Blondine mit einem Teint wie Erdbeeren und Sahne. Sie kam zwei Stunden später an und wurde von ihrem Bruder Percy begleitet, der einen angenehmen, wenn auch etwas leeren Gesichtsausdruck hatte. Auch ihre Mutter war mitgekommen, eine mollige, unbekümmerte Frau. Rowena würde in fünfundzwanzig Jahren wohl genauso aussehen, vermutete Irene.
    Unüberraschenderweise erschien Gideon wieder nicht im Salon, und Irene vermutete, dass die jungen Damen, die sie eingeladen hatten, erst beim Abendessen die Gelegenheit haben würden, mit ihm zu sprechen. Aber sie bot keine Erklärungen oder Entschuldigungen für seine Abwesenheit an. Schließlich würden die Mädchen sich früher oder später mit seiner Art auseinandersetzen müssen. Und auf diese Weise erfuhren sie gleich zu Anfang, wie es um seine Manieren bestellt war.
    Am Nachmittag kamen Mrs. Ferrington und ihre Tochter Norah an, und unglücklicherweise rauschten Lady Salisbridge und ihre zwei Töchter direkt hinter ihnen ins Haus. Kaum hatte sich die attraktive Mrs. Ferrington gemütlich auf dem Sofa niedergelassen und ein angeregtes Gespräch mit Lady Odelia begonnen, traf Francesca der wutentbrannte Blick von Lady Salisbridge.
    „Lady Salisbridge. Und Flora und Marian." Francesca eilte zu ihnen hinüber, lächelte und hielt ihnen beide Hände entgegen. „Wie schön, Sie wiederzusehen. Ich bin mir sicher, Sie möchten gerne auf Ihre Zimmer gebracht werden und sich ein wenig frisch machen, bevor sie alle anderen treffen. Ich fürchte, Lady Radbourne ist diesen Nachmittag indisponiert. Ich bin mir aber sicher, dass sie heute Abend da sein wird, um Sie zu begrüßen. Irene?
    Zeigen Sie Lady Salisbridge und ihren Töchtern bitte ihre Zimmer. Sie kennen Lady Irene Wyngate?"
    Irene lächelte und führte die drei Frauen schnell aus dem Zimmer, bevor Lady Salisbridge eine Bemerkimg über die Anwesenheit ihrer Rivalin in Radbourne Park machen konnte. Diplomatie war nicht Irenes starke Seite, aber es gelang ihr, allen Beschwerden von Lady Salisbridge aus dem Weg zu gehen, indem sie sich ausführlich über das Wetter ausließ und Fragen über die Reise stellte, während sie die drei Frauen die Treppe hinaufführte. Francesca hatte sie strategisch in Zimmern im vorderen Teil des Hauses untergebracht, in größtmöglicher Entfernung zu den Räumen von Mrs. Ferrington und ihrer Tochter im hinteren Teil, genau wie sie auch jeden Abend beim Diner so weit wie nur irgend möglich voneinander entfernt sitzen würden.
    Weil die Countess of Salisbridge als stolze Frau bekannt war -wenn auch immer gefährlich nah an der Mittellosigkeit -, hatte Francesca darauf geachtet, ihr und ihren Töchtern große, schöne Zimmer zuzuteilen, die nahe bei den Familienräumen lagen. Mrs. Ferrington war hingegen eine realistische Frau, die wusste dass das Vermögen ihres Mannes größer war als sein Ansehen im Ton und deren Selbstachtung fest in ihrem eigenen Status als eine der herrschenden Schönheiten der letzten fünfundzwanzig Jahre verankert war. Es war unwahrscheinlich, dass sie sich darüber beschweren würde, wo sie und ihre Töchter untergebracht worden waren.
    Schnell warf Irene einen Blick auf Lady Salisbridge und ihre Töchter, als sie sie die Treppe hinaufführte. Mit ihren braunen Haaren, braungrünen Augen und derselben langen gebogenen Nase wie ihre Mutter war die Familienähnlichkeit unübersehbar. Sie hatten auch dieselbe Angewohnheit, hochnäsig auf andere

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