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GEHEIMNISSE DER NACHT

GEHEIMNISSE DER NACHT

Titel: GEHEIMNISSE DER NACHT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE
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„Mir gefällt es. Es wäre nur schön, wenn du dich auch auf andere Art bedienen würdest, wenn du schon mal hier bist. Ich würde es dir besorgen, bis du schreist, Baby. Warum lässt du mich nie?“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Das ist nicht Teil der Abmachung.“ Er atmete tief ein und seufzte. „Es wird dir bald besser gehen. Schlaf jetzt, in Ordnung?“
    „Alles, was du sagst, Baby. Du bist der Boss.“ Sie schloss ihre Augen, und er spürte fast sofort, wie sie einschlief.
    Dante stand auf, nahm zehn Hundertdollarscheine aus seiner Tasche und legte sie auf den Couchtisch. Ein Bonus für Belinda, die früher ihren Körper verkauft hatte, um über die Runden zu kommen, jetzt aber nur noch ihr Blut anbot und so zehnmal mehr verdiente. Sie war seine Privathure. Es war ihm wichtig, ihr nie zu nahe zu kommen, zu viel Zeit mit ihr zu verbringen oder sie mehr zu berühren, als unbedingt nötig war. Und er trank nur ein paarmal im Jahr von ihr. Er hatte noch andere, im ganzen Land verteilt, und in Europa. Belinda zog freiwillig zwischen drei Städten an der Ostküste umher, damit sie sein konnte, wo er sie brauchte, wenn er sie brauchte. Er hielt sie in prachtvoll ausgestatteten Apartments und bezahlte ihr einen großzügigen monatlichen Lohn. Sie beschwerte sich nie.
    Er wusste nicht, was sie oder die anderen von ihm hielten. Ob sie wussten, was er war oder ihn für einen reichen Mann mit einem Vampirfetisch hielten. Er wusste nur, dass sie nie ein Wort verraten würden. Die Bezahlung war viel zu gut, und er hatte von Anfang an mehr als deutlich gemacht, dass das Geld und auch die Frauen selbst verschwinden würden, wenn sie von ihm und seinem außergewöhnlichen Appetit sprachen.
    Dante hatte sie auf der Straße aufgelesen. Meistens in der Gosse. Wenn man jemanden aus diesem Elend holte, war er normalerweise dankbar genug, um loyal zu bleiben. Man konnte niemandem vertrauen, der reich geboren worden war. Jedenfalls war er immer dieser Meinung gewesen.
    Zum Beispiel diese Frau, die jetzt in seinem Haus in Maine wohnte. Sie war reich geboren worden. Das konnte er riechen.
    Er vertraute ihr nicht.
    Und jetzt, da er seinen Blutdurst gestillt hatte, konnte er in Ruhe zu ihr zurückkehren und sich ihr nähern, um herauszufinden, was sie wirklich wusste.
    Noch das kleinste Geheimnis würde er entdecken.

Keith
    8. KAPITEL
    In dieser Nacht kam er wieder zu ihr. Und wieder wusste sie, es war nur ein Traum.
    Sie war nach ihrem Bad zu Bett gegangen. Und sie hatte die Balkontüren offen gelassen, fast wie eine Einladung. Fast als hielte sich ein lächerlicher Teil ihres Verstandes an der irrsinnigen Idee fest, er könne tatsächlich eine reale Gestalt sein.
    Ausgedachte Figuren wurden nicht einfach so lebendig und besuchten ihre Autoren, redete sie sich selbst ein. Und warum bürstete sie sich dann so lange die Haare, bis die immer gleiche Armbewegung sie erschöpfte? Warum trug sie den kurzen, durchsichtigen schwarzen Morgenmantel auch noch beim Zubettgehen?
    Sie war so dumm. Sie war wie besessen. Verliebt in einen Mann, der nicht existierte. Wahrscheinlich war sie verliebt in einen Mann, den es nie gegeben hatte, der nur die Ausgeburt eines wahnsinnigen Autors war. Der dunkle Einzelgänger, Dante, die unsterbliche erotische Kreatur der Nacht, war nie echt gewesen. Er war nur das Hirngespinst eines Tagebuchschreibers.
    Und doch war sie vollkommen und unabdingbar besessen.
    Sie lag lange Zeit wach und flehte ihn stumm an, in ihren Träumen zu erscheinen, während sie schlief. Endlich übermannte sie doch der Schlaf.
    Und dann spürte sie eine kühle Brise, die durch die offenen Balkontüren wehte, und wusste, er war gekommen. In ihrem Traum öffnete sie die Augen und sah ihn, wie er am Fuß ihres Bettes stand und sie mit einem Blick wie brennender Onyx anstarrte. Und wieder war es anders als alle vorherigen Träume. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass es unmöglich war, sie hätte alles für real gehalten.
    „Dante“, flüsterte sie.
    Er hob seine Augenbrauen, als wäre er überrascht. „Die meisten Frauen würden anders reagieren, wenn sie beim Aufwachen einen Fremden vorfinden, der sie im Schlaf beobachtet hat.“
    „Du bist kein Fremder“, flüsterte sie. „Ich kenne dich.“
    „Das habe ich schon gemerkt.“ Seine Stimme war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Tief und sehr weich. Erotisch. Aber auch klar und voll. „Was ich gerne wissen würde ist … wie?“
    Die Morgan, die sie im Traum war,

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