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Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Geheimnisse des 'Dritten Reichs'

Titel: Geheimnisse des 'Dritten Reichs' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Knopp
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überall auftauchende Lady Mitford und ihre Schwester, Frau Mosley. Es wurde eingehend über die Möglichkeiten des Faschismus in England gesprochen. Frau Mosley gab ein sehr optimistisches Bild. Betonte, daß der Antisemitismus in England ständig zunähme. Noch interessanter waren die Ausführungen von Lady Mitford, bekanntlich eine Nichte von Churchill. Diese zeigte sich als ausgezeichnete Kennerin des englischen Rüstungsstandes. Das war Musik für die Ohren von F. [Hitler] Sollten ihre Angaben stimmen, dann stimmten die Unterlagen des deutschen Militärattachés nicht. Sie sagte klipp und klar, daß England einen Krieg nicht führen könne. Für ganz London seien im Augenblick nur acht Flak-Batterien vorhanden. Die Armee habe nur veraltete Waffen und Panzerfahrzeuge nur für zwei Divisionen. So ging es laufend weiter…«
    Notiz von Gerhard Engel, Heeresadjutant bei Hitler, 28. Juli 1939

»Wundervoll schöne Stunden«: Eva Braun und Hitler während eines gemeinsamen Osterausflugs nach Garmisch-Partenkirchen 1935.
    Bayerische Staatsbibliothek, München (Fotoarchiv Hoffmann)

    »Ich bin verzweifelt«: Ende Mai 1935 unternahm die oftmals sehr einsame Eva Braun einen Selbstmordversuch.
    bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Berlin (Bayerische Staatsbibliothek/Archiv Heinrich Hoffmann)

»Mit keinem anderen lieber als mit ihm zusammen sein«: Hitler und Unity Mitford im Englischen Garten in München, 1937.
    ullstein bild, Berlin (N.N.)

    »Mein Leben zählt nichts mehr«: Unity Mitford trifft Anfang 1940 nach ihrem Selbstmordversuch wieder in Großbritannien ein.
    Getty Images, München (Popperfoto)

Sie war nicht in Hitler verliebt. I hre Bewunderung und Zuneigung waren grenzenlos, aber sie war nicht verliebt.
    Diana Mosley, Schwester von Unity Mitford
    »Die Feststellungen über die Tätigkeit der Unity Mitford e rgaben keinerlei Anhaltspunkte, die den Verdacht der Spionage oder unerlaubter politischer Umtriebe rechtfertigen würden. Mitford soll tatsächlich begeisterte Nationalsozialistin sein.«
    Bericht der Bayerischen Politischen Polizei, 1. August 1935
    Eva Braun mag das anders beurteilt haben. Doch auch andere Mitglieder des »inneren Kreises« um Hitler misstrauten der englischen »Lady«. Viele hielten Unity Mitford für eine Spionin und rieten Hitler ab, in ihrer Gegenwart über Politik zu sprechen. Die bayerische politische Polizei überprüfte sogar die Hintergründe der Engländerin, fand aber »keinerlei Anhaltspunkte, die den Verdacht der Spionage oder unerlaubter politischer Umtriebe rechtfertigen würden«. Ob Hitler den Polizeibericht jemals gesehen hat, ist ungeklärt. Es kann jedoch als gesichert gelten, dass Hitler versuchte, über Unity Mitford in England gezielt Informationen zu streuen. Schließlich besaß sein »Fan« zahlreiche Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten der britischen Gesellschaft, darunter auch Winston Churchill. »Hitler dachte, Unity Mitford sei extrem wichtig, weil ihr Vater ein Lord war und er über diesen Weg Informationen erhalten oder in England für sich und die Parteien Sympathien gewinnen könnte«, erklärt der britische Historiker David Pryce-Jones. »Hitler scheint den Einfluss von Unity vollkommen falsch eingeschätzt zu haben.«
    Im Juni 1939 bezog Unity Mitford eine eigene Wohnung in der Münchner Agnesstraße und war fest entschlossen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. »Die Wohnung gehörte Juden«, sagt David Pryce-Jones. »Unity besichtigte die Wohnung, als die Leute noch drin waren. Sie weinten, weil sie ihre Wohnung räumen sollten. Aber Unity Mitford interessierte sich nur dafür, wohin all die Möbel kommen sollten, die ihr Hitler zum Einzug schenkte.« Wiederholt äußerte die Engländerin, dass sie sich sicher sei, ihr Mutterland würde niemals gegen Deutschland in den Krieg ziehen. Umso mehr war Unity geschockt, als England zwei Tage nach dem deutschen Überfall auf Polen Hitler den Krieg erklärte. Noch am Nachmittag des 3. September 1939 händigte Unity in München dem Gauleiter Adolf Wagner ein großes Kuvert aus. Wie er später feststellte, befanden sich darin ein Abschiedsbrief Mitfords, ein silbern gerahmtes Foto Hitlers, das ihr der »Führer« einst geschenkt hatte, und ihr persönliches Parteiabzeichen.
    »Ich bin hin- und hergerissen zwischen meiner Loyalität Ihnen gegenüber, mein Führer, und meiner Pflicht als Engländerin … unsere beiden Völker haben sich in einen Abgrund gestürzt … eines wird

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