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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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beliebt.“
    Kaithlyn betrachtete den Spiegel. Es war eine merkwürdige Art zu reisen. Sie dachte daran, dass es auch sehr praktisch war, weil man sogar ganze Inseln überspringen konnte und es sehr schnell ging.
    „Wohin gehen wir denn?“
    „Eine Überraschung. Komm, es ist so weit“, sagte Mr Karacord. Kaithlyn nahm Harlow auf den Arm und ging nach ihrem Großvater durch den Spiegel. Schon in der nächsten Sekunde hatten sie nicht nur den Raum, sondern auch den Ort gewechselt, wie Kaithlyn wusste.
    „Hier entlang, Kaithlyn.“
    Mr Karacord ging bereits eine Treppe hinunter. Es sah ganz so aus als seien sie auf einem Dachboden gelandet. Holzdielen knarrten unter ihren Füßen und die Luft war sehr staubig. Überall stand Gerümpel herum. Kaithlyn folgte ihrem Großvater die alte Treppe hinunter. Sie standen nun inmitten eines kleinen Ladens. Der Boden war mit Parkett ausgelegt; die Decke mit sehr detaillierten Malereien überzogen. In mit Samttüchern ausgelegten Regalen lag funkelnder Schmuck, auf Stangen reihten sich Kleider jeglicher Farbe und Schnittes und in hohen Regalwänden waren unglaublich viele Schuhe. Hinter einem Glastresen kam eine Frau auf sie zu. Sie hatte kurze gelockte Haare und trug mehrere Schichten Kleider übereinander, was sie ziemlich dick aussehen ließ. Ihre Brille hatte eine merkwürdig gebogene Form und um ihren Hals baumelte ein Wirrwarr aus Maßbändern und Perlenketten. Sie begrüßte Mr Karacord erfreut. Anschließend musterte sie Kaithlyn.
    „Kaithlyn, das ist Evelyn. Sie ist eine gute Freundin von mir und außerdem eine hervorragende Schneiderin und Designerin“, stellte Mr Karacord die Frau vor.
    „Hallo“, sagte Kaithlyn zaghaft.
    „Das ist meine Enkelin, Kaithlyn Hayworth.“
    Ihr Großvater klang sehr stolz, als er das sagte. Evelyn sah Kaithlyn begeistert an.
    „Wie schön dich kennenzulernen“, sagte sie strahlend. Ihre Freundlichkeit wirkte fast aufgesetzt.
    „Evelyns Laden ist berühmt für wunderbare Stoffe und ihr Talent als Schneiderin hat ihr schon Aufträge für das Königshaus eingebracht“, schwärmte Mr Karacord. Kaithlyn stand einfach nur da und lächelte verwirrt.
    „Aber Lyon“, begann Evelyn. „Du bringst mich in Verlegenheit.“
    Sie wurde rot und lächelte vergnügt. „Da du heute Geburtstag hast, mein Kind, möchte ich dir etwas schenken. Dein Großvater hat mir erzählt, dass du heute Abend eine Feier gibst und dafür etwas Besonderes brauchst.“
    Kaithlyn sah Evelyn überrascht an.
    „Was?“
    „Ohhh, wie entzückend! Du bist schüchtern. Keine Sorge, ich finde etwas, dass perfekt zu dir passt. Ja, etwas durch und durch Perfektes!“
    Evelyn sah Kaithlyn so an, als verspüre sie das Bedürfnis ihr in die Wangen zu kneifen, wie einem kleinen Kind. Vorsichtshalber wich sie einen Schritt zurück. Evelyn wirbelte auf dem Absatz herum, ging von Kleiderstange zu Kleiderstange und häufte sich einige Kleider über die Schulter. Kaithlyn sah Hilfe suchend zu ihrem Großvater.
    „Sie ist ein wenig aufgedreht, aber ein sehr freundlicher Mensch“, flüsterte Mr Karacord.
    „Evelyn wollte dir unbedingt ein Kleid schenken. Als ich sie zur Feier einlud, meinte sie dich unbedingt einkleiden zu müssen.“
    Kaithlyn wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Ihr Großvater hatte sie hierher gebracht, damit sie ein Kleid bekam? Sie hatte vieles erwartet, aber das? Evelyn kam zurück gerauscht.
    „Liebes, vielleicht suchst du dir erst selber eines aus, was dir gefällt. Dann sehen wir weiter.“
    Evelyn grinste ihr entgegen. Kaithlyn stand bewegungslos da und sagte weiterhin nichts.
    „Ich dachte mir, du würdest dich darüber freuen“, bemerkte Mr Karacord, als er Kaithlyns versteinertes Gesicht betrachtete.
    „Lieben nicht alle jungen Mädchen schöne Kleider?“, fragte Evelyn, in einem Tonfall, der keine Antwort forderte. Sie begann fröhlich zu summen. Die beiden sahen Kaithlyn in froher Erwartung an. Kaithlyns Mundwinkel fühlten sich an, als sei ihr Lächeln festgefroren.
    „Kann ich das wirklich annehmen?“, sagte sie leise.
    „Ich bestehe darauf“, rief Evelyns Stimme schrill. „Komm ruhig her. Hier rüber!“
    Ihr Großvater nickte. Kaithlyn ging zu Evelyn hinüber, die Kleider auf einer Stange hin und her schob. Ihr Summen schwoll zu einem munteren Singsang an. Harlow klebte an Kaithlyns linkem Knöchel wie eine zweite Socke. Sie passte sich jeder ihrer Bewegungen an.
    „Du siehst deiner Mutter so ähnlich. Weißt du, als sie in

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