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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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unerbittlich. Wunderbar. Sie müsste sich also innerhalb kürzester Zeit zu etwas zwingen, von dem sie nicht einmal wusste, ob es in ihr steckte. Sie wurde das Gefühl nicht los, das ihr Großvater etwas damit zu tun hatte. Vielleicht wussten die Akademie Leute, dass sie seine Enkelin war und erwarteten etwas Unvorstellbares. In ihrem Kopf hörte sie schon Stimmen sprechen die sagten:
    „Kaithlyn Hayworth? Oh ja, die Enkelin von Mr Karacord.“
    „Genau die, aber im Gegensatz zu den stolzen und starken Mitgliedern des Drachenclans kann sie gar nichts. Wer hat veranlasst, sie hier aufzunehmen? Vergeudete Zeit!“
    Die Stimmen lachten widerwärtig und gemein. Kaithlyn fühlte sich richtig mies.
    Ich will mehr sein als nur seine Enkelin!
    Harlow war auf das Balkongeländer gesprungen und streckte sich. Kaithlyn sah in die Ferne und dachte an ihr zu Hause. Ihr richtiges zu Hause. Sie war sich nicht mehr sicher, ob sie lieber dort geblieben wäre. Sehnsüchtig sah sie in die dunkle Nacht hinaus.
    „Hallo“, sagte eine angenehme Stimme hinter ihnen. Es war die wunderschöne Frau mit den diamantsilbernen Augen und dem Mondvogel.
    „Äh…hallo“, stotterte Kaithlyn erschrocken.
    „Du bist Kaithlyn Hayworth“, sagte sie. „Das wir uns treffen war nur eine Frage der Zeit. Mein Name ist Ashley Green. Dies ist mein Mondvogel Riel.“
    Kaithlyn starrte die Frau an, so als hätte sie noch nie eine gesehen. Entgeistert stellte sie fest, dass Ashley Green ein Damantioamulett um den Hals trug. Es war schon das Zweite, das sie heute Abend sah. Und hatte sie Green gesagt?
    „Das sind Rose und Harlow“, sagte Kaithlyn rasch.
    „Ich möchte nicht unhöflich sein Rose, aber darf ich mit Kaithlyn alleine sprechen?“
    Noch bevor Rose antworten konnte sagte Kaithlyn:
    „Ich habe vor Rose keine Geheimnisse.“
    Rose lächelte freudig, sie schien sich eher zu fragen, woher Ashley Green wusste, dass sie nicht das Kianki war.
    „Ist schon gut“, sagte sie.
    „Ich kann auch gehen.“
    „Ich erzählte ihr später jedes Wort“, sagte Kaithlyn zu Ashley.
    „Wenn es so ist…“
    Ashley Green warf Rose einen fragenden Blick zu. Ashley trat näher ans Geländer. Sie sah aus der Nähe noch schöner aus. Fast ehrfürchtig erwiderte Kaithlyn ihren bestimmten, klaren Blick. „Es ist so, dass ich nicht nur der Bote der Green Familie an diesem Abend bin, sondern auch ein Gast. Deshalb hoffe ich, dass es nicht unhöflich erscheint, wenn ich dich gerne etwas fragen würde. Du hast gegen meinen Bruder Anthony Green gekämpft, nicht wahr?“
    Gekämpft? Es klang, als hätte sie etwas gegen Green ausrichten können.
    „Ich möchte mich im Namen unserer ganzen Familie für sein schreckliches Verhalten entschuldigen und dich gleichzeitig bitten mir zu erzählen, was geschehen ist“, sagte Ashley. Kaithlyn fühlte sich bei den wachgerufenen Erinnerungen wie in Trance versetzt.
     „Ich habe nicht viel zu erzählen“, begann Kaithlyn entmutigt. Ashley lächelte sie traurig an.
    Ihr Gesicht verriet, das sie alles dafür gegeben hätte zu erfahren, was mit ihrem Bruder geschehen war, auch wenn es nur eine kurze Geschichte war. Also begann Kaithlyn zu erzählen. Harlow zuckte kurz zusammen, als Kaithlyn Greens Namen aussprach. Sie konnte es gut verstehen. Harlow hatte den größten Schaden davon getragen. Diese Erinnerung war keine schöne. Rose schwieg. Ashley Greens Miene blieb weiterhin fest, unbeeinträchtigt.
    „Darf ich Sie auch etwas fragen?“, fragte Kaithlyn anschließend.
    „Ja.“
    „Wissen Sie, was er plant? Kennen Sie eine Antwort darauf?“
    Ashley Green schwieg eine Weile. Ihre Augen glänzten, ganz so als würde sie jeden Moment anfangen in Tränen auszubrechen. „Ich weiß es nicht“, sagte sie, aber Kaithlyn spürte, dass sie log. „Wer glaubt schon daran, dass die Sonnenstrahlen die Welt jemals völlig erleuchten?“, sagte Ashley melancholisch. Ihre Wörter klangen wie der Anfang eines traurigen Liedes. „Finsternis herrscht in jedem von uns. Manche Menschen können damit umgehen, andere verfallen dem Drang nachzugeben und zu erfahren, wie eine andere Seite aussieht. Mein Bruder gehört zu jenen, die von ihrem Weg abgekommen sind.“
    Ashley sah sehr nachdenklich aus.
    „Miss Green?“, setzte Kaithlyn an. „Ist –“
    „Ich bin nicht deshalb hier“, fuhr Ashley abrupt fort. „Ich bin gekommen, um dir etwas zu sagen, Kaithlyn. Hast du schon einmal von einer Fähigkeit namens Digent gehört?“
     „Digent?

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