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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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entdeckte sie Kaine in einer dunklen Ecke herum lungern. Er trug seine volle Kampfmontur und schien nicht einmal in Erwägung gezogen zu haben, sich der Feier angemessen zu kleiden. In ihrem Kopf beschwor sie das Bild eines Kaines im Anzug herauf. Sie verkniff sich ein Kichern.
    „Hey“, sagte Kaithlyn. Er sagte nichts. Sie warf einen vorsichtigen Blick über ihre rechte Schulter und tatsächlich stand Mr Grim ein paar Meter hinter ihr und tat so als würde er seine Brille putzen.
    „Kaine“, flüsterte Kaithlyn.
    „Siehst du den Mann da vorne? Der, der seine Brille putzt. Ich glaube er verfolgt mich.“
    Kaine warf beiläufig einen Blick auf Mr Grim.
    „Bist du sicher?“, sagte er schließlich.
    Mr Grim sprach nun mit einem Mädchen, das silberblondes Haar hatte und genauso herablassend umher blickte wie er selbst.
    „Das ist Merren Grim“, sagte Kaine leise. „Er ist Lehrer an der Deity Akademie.“
    „Ich meine es ernst. Es ist unangenehm in seiner Nähe zu sein“, sagte Kaithlyn. Warum erzähle ich das ausgerechnet Kaine? Vielleicht, weil er ein Schwert hat?
    „Liegt es daran, dass er ein Vampir ist?“, murmelte Kaine.
    „Ein Vampir?“
    Kaine nickte genervt.
    „Sollte ich Angst vor ihm haben?“, fragte Kaithlyn trotzig.
    „Ich durfte bereits seine Bekanntschaft machen und ich für meinen Teil halte ihn für listig und hinterhältig“, antwortete Kaine. „Aber warum erzähle ich dir das überhaupt?“
    Ratlos sah er Kaithlyn an.
    „Weil wir Freunde sind?“, sagte sie hoffnungsvoll. Kaine lachte. Mr Grim spähte zu ihnen herüber. Kaithlyn kniff beleidigt die Augen zusammen. Lachte er sie aus?
    „Du legst zu viel Wert auf Worte wie Freunde “, sagte Kaine süffisant, was so gar nicht zu seinem sonstigen Tonfall passte.
    „Vielleicht legst du einfach zu wenig Wert darauf.“
    Kaithlyn sah ihn verständnislos an.
    „Was weißt du schon“, erwiderte er trocken.
    „Und was weißt du schon?“, entgegnete Kaithlyn. Sie schüttelte den Kopf.
    „Dann steh doch weiter in deiner Ecke herum.“
    Schnurr stracks steuerte sie Mr Grim an. Harlow hechtete ihr hinter her.
    „Guten Abend, Mr Grim“, sagte Kaithlyn respektvoll.
    „Oh, Miss Hayworth. Wie schön, das Sie meine Gesellschaft zu schätzen scheinen.“
    „Nun ja“, sagte Kaithlyn im gehobenen Ton. „Ihr Name ist mir nicht entfallen.“
    Mr Grim war überrascht. „Außerdem hatte ich das Gefühl, das Sie mir etwas mitteilen wollen oder war es eine Täuschung meiner Sinne, das Sie stets in meinem Blickwinkel zu sein schienen?“ Sie heuchelte ein Lächeln. Mr Grim lachte laut auf.
    „Darf ich Ihnen Miss Tokugawa vorstellen?“
    Das Mädchen mit den silberblonden Haaren das neben Mr Grim stand sah sie interessiert an.
    „Azaria Tokugawa“, sagte sie und ihre kalten grünen Augen ruhten auf Kaithlyn.
    „Sie ist eine Schülerin von mir. Eine meiner Besten. Das könnten Sie auch sein, Miss Hayworth“, begann Mr Grim.
    „Was wollen Sie von mir?“, sagte Kaithlyn durchdringend. Ihre Stimme hatte jeden Respekt darin verloren. Der schwarze Hund an Grims Seite fletschte die Zähne. Harlow fauchte ihn an. Die beiden Kiankis sahen aus, als begäben sie sich in Kampfstellung.
    „Meine Absichten sind vollkommen offenkundig“, sagte er. Kaithlyn schnaubte verachtend.
    „Ich bin ein Lehrer und Sie eine angehende Schülerin. Ich biete Ihnen lediglich Hilfe an. Sie werden feststellen, dass die Akademie für bestimmte Menschen, bestimmte Überraschungen bereithält. Sie dürfen also jederzeit auf mein Angebot zurückkommen.“
    „Wie überaus freundlich“, sagte Kaithlyn durch zusammengebissene Zähne.
    „Es war mir wichtig ihnen meine Freundlichkeit zu vermitteln“, sagte Mr Grim wichtigtuerisch. „Guten Abend noch, Miss Hayworth.“
    Er verließ den Saal. Azaria folgte ihm auf den Fersen.
    Kaine kam aus seiner beobachtenden Position hervor und trat ihr in den Weg.
    „Was hast du ihm gesagt?“, wollte er wissen. Diesmal war es Kaithlyn die lachte.
    „Lass mich in Ruhe. Ich rede nicht mit Fremden.“
    Sie ließ Kaine stehen. Wut durchfuhr sie. Warum dachten alle Erwachsenen immer, sie müssten ihre Überlegenheit in Rätseln darbringen? Ihr Zorn auf Merren Grim ebbte so schnell wie er gekommen war wieder ab. Er besaß ein Damantioamulett. Sie hätte ihm einige Fragen stellen sollen. „Kaithlyn, was ist los mit dir?“, fragte Rose besorgt. Sie hatte nicht gemerkt, dass Rose neben ihr stand und sie eingehend musterte. Ehe Kaithlyn

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