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Geheimnisse des Himmels

Geheimnisse des Himmels

Titel: Geheimnisse des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Voosen
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somit auch. Es ist aber eine nicht sehr weit verbreitet Art, von Magie. Sie zählt auch nicht wirklich zu den Grundelementen. Es ist eher eine Verbindung mehrer Komponenten.“
    Kaithlyn saugte jedes Wort auf wie ein Schwamm.
    „Und Magie im Allgemeinen?“, fragte sie bemüht beiläufig zu klingen. Melora legte ihren Notizblock auf die Fensterbank und lehnte sich weiter nach vorne, sodass sie die Ellbogen auf ihren Knien abstützen konnte.
    „Es geht hier um dich, oder?“, fragte sie. „Weißt du, der Drachenclan hat die besten Magier. Die Allerbesten. Aber falls du miserable bist, keine Sorge, schon allein dein Name reicht aus, um dir den sozialen Status eines Adligen zu sichern. Die Eintrittskarte ins Reich der – “
    „Melora!“
    Melora kicherte. „Ich vergesse, dass du gar nichts weißt.“ Sie sah aus dem Fenster und grinste breit. „Das mit der Magie ist nicht so einfach.“
    Nachdenklich strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr, bevor sie Kaithlyn wieder ansah.
    „Es spielt eine Rolle, in welche Familie du geboren wirst. Die magischen Kräfte entwickeln sich unterschiedlich. In den meisten Fällen, genügt ein Ereignis um sie hervor zu locken. Wenn die Eltern Magier waren, ist es selbstverständlich, dass ihre Kinder und Enkel auch welche werden. Sie bereiten sie dann darauf vor. Mit Unterricht über die Historik, Techniken und ihre Optionen, aber Magie einzusetzen, lernen sie erst später in einer ausgewählten Akademie. Diesen Titel verdienen sich nur Schulen, die Magieklassen anbieten.“
    Sie griff nach ihrem Wasserglas, das neben dem Sessel auf einem Beistelltisch stand und trank einen tiefen Schluck. Dann ließ sie sich wieder lässig in die Polster sinken. Die Farbe ihrer Augen glänzte wie prasselndes Feuer in der Mittagssonne.
    „Stell dir einfach vor, dass du irgendwo Energie in deinem Körper trägst, die nur noch nicht aktiviert wurde. Ich kann einfach nicht begreifen, dass deine Tante dir nie etwas davon erzählt hat. Es ist so…“ Ihr blieb der Mund offen stehen.
    „Was ist?“, fragte Kaithlyn alarmiert.
    „Mit der Whyburnmagie ist es wie mit einer Pflanze. Wenn du sie nicht regelmäßig gießt verkommt sie. Ich dachte bloß, weil du –“
    „Ich nie mein Potenzial genutzt habe, vielleicht keines mehr habe?“ Kaithlyn hatte nicht beabsichtigt, so hysterisch zu klingen. „Ist es also die Schuld meiner Tante?“, fragte sie gerade heraus. Melora nickte.
    „Ja. Wenn du mich fragst, schon. Und wenn wir schon dabei sind, dein Großvater scheint auch nicht besonders interessiert daran zu sein dich auszubilden.“
    Es war wie eine Ohrfeige, nur viel schlimmer.
    „Du hast recht“, antwortete Kaithlyn. Melora runzelte die Stirn.
    „Du scheinst gut damit klarzukommen, dich an solch einen Gedanken gewöhnen zu müssen.“
    „Es ist ja nicht so, als würde ich etwas vermissen können, was ich nicht habe, oder?“, entgegnete Kaithlyn ruhig; innerlich sah es ganz anders aus. Stechende Wut ließ ihr die Brust enger werden. Harlow, die zwischen Büchern auf dem Fenstersims saß legte den Kopf schräg. Melora räusperte sich und holte tief Luft.
    „Du hast das Blut zweier Familien des Drachenclan in deinen Adern. Ich schätze mal, das macht dich fast immun gegen den Verlust deiner Magie“, sagte sie so stockend, als müsse sie sich zu jedem Wort zwingen. Sie sah Kaithlyn dabei nicht an, sondern war ganz auf eine ihrer dunklen Haarspitzen fixiert. Hatte Melora gerade etwas Nettes gesagt?
    Melora beugte sich nach links, atmete kräftig aus und sobald der zarte Hauch der verbrauchten Luft die Blütenblätter des Veilchenstraußes neben der Wasserkaraffe zum Zittern brachte, geschah noch etwas anderes. Die violetten Blumen färbten sich schneeweiß, die Blume zerfiel und zurück blieb der Hauch feinen Eises.
    „Es kann zerstörerisch sein“, flüsterte Melora leise. „Es kann andere Menschen verletzten. Vielleicht solltest du froh sein…“
    Sie riss sich von ihrem Platz los, murmelte etwas Entschuldigendes und rauschte davon, wobei sie einen Stapel Bücher umschmiss. Kaithlyn sah den kleinen Wassertropfen zu, wie sie von der Tischkante abperlten. Was hatte Melora damit gemeint?
    „Kaithlyn?“
    Harlow wies mit der Schnauze auf Meloras Kunstwerk. Kaithlyn griff nach dem Notizblock und starrte aufs Papier. Unter der Überschrift: Wirtschaft - Handelslinien der östlichen Insel hatte Melora immer wieder ein und dasselbe gezeichnet. Eine Feder; schwarz wie die eines

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