Geheimnisse einer Sommernacht
sie finden konnte. Eine unbeleuchtete Abstellkammer. Der Duft von gestärktem Leinen kam ihr entgegen, im fahlen Licht, das vom Korridor hereinfiel, waren Regale mit Stapeln ordentlich gefalteter Bettwäsche und Handtücher zu erkennen.
„Los, rein“, flüsterte Simon, schob sie in die Kammer und schloss die Tür.
Sofort war Annabelle von völliger Dunkelheit umgeben. In fröhlicher Ausgelassenheit versuchte sie sich vergebens der Hände zu erwehren, die nach ihr griffen. Irgendwie schien ihr Mann plötzlich mehr Arme als eine Krake zu besitzen, mit rasanter Geschwindigkeit öffnete er die restlichen Knöpfe und schälte sie schneller aus ihren Sachen, als sie selbst es jemals geschafft hatte. „Was sollen wir tun, falls du uns hier eingeschlossen hast?“, fragte sie, als ihr Kleid zu Boden glitt.
„Dann breche ich die Tür auf“, erklärte er und zerrte an den Bändern ihrer Unterwäsche. „Aber erst viel später.“
„Wenn eins der Hausmädchen uns hier entdeckt, wird man uns aus dem Hotel werfen.“
„Glaub mir, die Hausmädchen haben Schlimmeres gesehen!“ Simon stand auf Annabelles Kleid, als er ihr die Unterhose herunterzog.
Sie wagte noch ein paar halbherzige Proteste, bevor Simon zwischen ihre Schenkel fasste und den Beweis ihrer Erregung entdeckte. Danach war es zwecklos, sich ihm zu widersetzen.
Willig öffnete sie den Mund und erwiderte leidenschaftlich seine heißen Küsse. Sie war mehr als bereit, ihn aufzunehmen. Ein kleiner, spitzer Schrei entfuhr ihrer Kehle, als er ihr erhitztes Fleisch spreizte und er seine pralle Männlichkeit mit gleichmäßigen Bewegungen gegen ihre empfindlichste Stelle rieb.
Sie pressten sich aneinander, verschmolzen ineinander, und jeder wilde Kuss steigerte ihre Erregung. Das Korsett war zu eng und förderte doch ungeahnte Freuden, da alle Sinnesreize auf ihren Schoß gelenkt wurden. Annabelle krallte die Finger in Simons Jacke, weil ihre Erregung sich ins Unermessliche steigerte. Tief und begehrlich drang er in sie ein, bis sie beide bebend den Höhepunkt erreichten. Keuchend sogen sie die mit Stärke getränkte Luft der Wäschekammer ein und ihre verschränkten Glieder pressten sich noch enger aneinander, als wollten sie für immer und alle Ewigkeit eins sein und bleiben.
„Verdammt“, murmelte Simon einige Zeit später, nachdem sich sein Atem beruhigt hatte.
„Was ist los?“, wisperte Annabelle. Ihr Kopf ruhte immer noch schwer auf Simons Jackenaufschlag.
„Für den Rest meines Lebens wird der Geruch von Stärke mich erregen.“
„Das ist dein Problem“, erwiderte sie mit einem sehnsüchtigen Lächeln und hielt die Luft an, da sie spürte, wie er sich wieder in ihr bewegte.
„Und deins“, versicherte er ihr, bevor er wieder in der Dunkelheit ihren Mund fand.
23. KAPITEL
Bald nach der Rückkehr von der Hochzeitsreise wurde das junge Paar mit den unausweichlichen Reaktionen zweier Familien konfrontiert, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Simons Mutter Bertha hatte zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen, damit man sich besser kennenlernte, da dies ja vor der Hochzeit nicht möglich gewesen war. Simon hatte seiner Frau gesagt, was sie erwartete, und sie hatte ihrerseits Mutter und Bruder darauf vorbereitet. Trotzdem fürchtete Annabelle, dass es bestenfalls ein schwieriger Abend werden würde.
Glücklicherweise war Jeremy ganz zufrieden mit seinem neuen Schwager. Erstaunt stellte Annabelle fest, wie groß und schlank ihr Bruder in den letzten Monaten geworden war. Durch die vielen Stunden, die er beim Sport im Freien zugebracht hatte, war sein goldbraunes Haar heller geworden. Sein Gesicht war sonnengebräunt, und die blauen Augen strahlten, als er seine Schwester in der Halle ihres Elternhauses umarmte. „Ich konnte es kaum glauben, als Mama schrieb, dass du Simon Hunt heiraten wirst“, begann er. „Nach all dem, was du in den letzten zwei Jahren über ihn gesagt hast …“
„Jeremy“, unterbrach Annabelle ihn streng. „Wehe, du wiederholst auch nur ein Wort davon!“
Lachend legte er den Arm um Annabelle, während er seine freie Hand Simon entgegenstreckte. „Meinen Glückwunsch, Sir.“ Während die beiden einander die Hände schüttelten, fuhr Jeremy schelmisch fort: „Eigentlich war ich ja überhaupt nicht überrascht. Da meine Schwester so oft und so ausgiebig über Sie geschimpft hat, war mir klar, dass sie ein starkes Gefühl für Sie entwickelt haben musste.“
„Ich kann mir gar nicht vorstellen,
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