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Geheimnisse einer Sommernacht

Geheimnisse einer Sommernacht

Titel: Geheimnisse einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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worüber sie sich hätte beschweren können“, meinte Simon trocken und sah dabei liebevoll seine empörte Frau an.
    „Ich glaube, sie sagte …“, begann Jeremy und jaulte übertrieben laut auf, als Annabelle ihn mit einem kräftigen Stoß in die Rippen zum Schweigen bringen wollte. „Gut, gut, ich bin ja schon still“, lachte er mit erhobenen Händen und nahm ein paar Schritte Abstand von seiner Schwester. „Ich wollte doch nur ein paar höfliche Worte mit meinem neuen Schwager wechseln.“
    „Höfliche Worte? Höfliche Worte wechseln bedeutet, man spricht über das Wetter oder fragt den anderen, wie es ihm gesundheitlich geht“, erklärte Annabelle ihm. „Dabei plaudert man keine möglicherweise peinlichen Bemerkungen aus, die eine Schwester einem im Vertrauen gesagt hat.“
    Simon legte seinen Arm um Annabelles Taille und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich kann mir deine Bemerkungen gut vorstellen. Schließlich hast du es mir ja oft genug selbst ins Gesicht gesagt.“
    Annabelle hörte den amüsierten Ton in seiner Stimme und beruhigte sich.
    Lächelnd beobachtete Jeremy die beiden. Seine Schwester hatte sich verändert, fand er. Noch nie hatte er sie so gelöst in der Gesellschaft eines Mannes gesehen. „Ich würde sagen, die Ehe bekommt dir, Annabelle.“
    In dem Moment betrat Philippa das Empfangszimmer. Mit einem glücklichen Aufschrei eilte sie ihrer Tochter entgegen und schloss sie fest in die Arme. „Oh, mein Kind, ich habe dich so vermisst.“ Dann wandte sie sich mit einem strahlenden Lächeln Simon zu. „Willkommen zu Hause, mein lieber Mr. Hunt. Haben Sie Paris genossen?“
    „Unsäglich!“, gestand Simon fröhlich und beugte sich hinunter, um seiner Schwiegermutter einen Begrüßungskuss auf die Wange zu geben. Und ohne Annabelle anzusehen, fügte er hinzu: „Insbesondere habe ich den Champagner genossen.“
    „Ja, natürlich“, erwiderte Philippa. „Sicherlich jeder, der … Annabelle, Kind, was machst du denn da?“
    „Ich öffne das Fenster“, brachte Annabelle mit Mühe heraus. Ihr Gesicht war bei Simons Bemerkung blutrot geworden, da sie sich an den Abend erinnerte, als Simon ein Glas Champagner ganz besonders einfallsreich genutzt hatte. „Es ist schrecklich warm hier drinnen. Warum in aller Welt haltet ihr denn bei diesem Wetter alle Fenster verschlossen?“ Ohne sich umzuschauen kämpfte sie mit dem Fenstergriff, bis Jeremy ihr zu Hilfe eilte.
    Während Simon und Philippa sich unterhielten, öffnete Jeremy das Fenster und beobachtete grinsend, wie Annabelle ihr heißes Gesicht der kühlen Brise aussetzte. „Das muss ja eine tolle Hochzeitsreise gewesen sein“, murmelte er lausbübisch.
    „Solche Dinge gehen dich noch gar nichts an“, flüsterte Annabelle ihm zu.
    Jeremy schnaufte amüsiert. „Ich bin vierzehn, Annabelle, nicht mehr vier. So, und nun erzähl mal. Weshalb hast du Mr. Hunt geheiratet? Mama behauptet, er hätte dich kompromittiert. Aber ich kenne dich doch, das kann nicht die wahre Geschichte sein. Freiwillig würdest du dich niemals kompromittieren lassen.“ Das humorvolle Funkeln wich plötzlich aus seinen Augen. „War es sein Geld?“, fragte er besorgt. „Ich habe die Abrechnungen gesehen, offensichtlich waren wir mehr als knapp.“
    „Es war nicht nur das Geld.“ Annabelle hatte ihren Bruder stets ins Vertrauen gezogen. Aber nun fiel es ihr schwer, ihm gegenüber – wie auch mit sich selbst – ganz ehrlich zu sein. „Ich wurde krank auf Stony Cross, und Mr. Hunt hat sich unheimlich freundlich um mich gekümmert. Und als ich dann begann, ihn mit anderen Augen zu sehen, da entdeckte ich, dass er und ich … Nun ja, wir kamen uns näher.“
    „Intellektuell oder physisch?“ Jeremy lächelte wieder, als er in ihren Augen die Antwort las. „Beides? Das ist gut.
    Sag, bist du …“
    „Was habt ihr zwei denn da zu flüstern“, fragte Philippa lachend und bedeutete ihnen, sich wieder zu ihr zu gesellen.
    „Ich habe meine Schwester gebeten, ihren Ehemann nicht einzuschüchtern“, antwortete Jeremy, und Annabelle rollte mit den Augen.
    „Danke“, sagte Simon ganz ernst. „Du kannst dir sicher gut vorstellen, dass es eine Menge Kraft braucht, sich gegen eine solche Frau zur Wehr zu setzen. Aber bislang habe ich es noch geschafft.“ Er stockte, als er Annabelles drohenden Blick sah. „Ich glaube, es ist wohl besser, dein Bruder und ich unterhalten uns draußen weiter, während du deiner Mutter alles über Paris berichtest. Jeremy, hast

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