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Geheimnisse einer Sommernacht

Geheimnisse einer Sommernacht

Titel: Geheimnisse einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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zwischen ihrer Mutter und Hodgeham vorging.
    Mühsam hievte sie sich vom Sofa. Alles tat ihr weh, die Gelenke, der Kopf, ihr war schwindelig und sie wollte nur noch zurück in ihr Bett. Schwerfällig schleppte sie sich zum Tisch, um mit der Glocke eine Zofe zu rufen. Die Wartezeit erschien ihr endlos. Vielleicht liegt es daran, dass nur wenige Gäste im Haus sind und deshalb die meisten Angestellten ihren freien Tag haben, versuchte sie sich zu erklären, dass auf ihr Läuten niemand kam.
    Nervös fuhr sie sich mir der Hand durch die schlaff gewordenen Locken und überdachte ihre Lage. Sie fühlte sich zwar schwach auf den Beinen, aber sie würden ihr wohl den Dienst nicht versagen. Am Morgen war sie am Arm der Mutter von ihrem Zimmer über zwei lange Korridore hinauf in den Privatsalon der Marsdens gegangen. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie den Rückweg auch allein schaffen würde.
    Die Blitze, die vor ihren Augen tanzten, ignorierte Annabelle geflissentlich, als sie ganz langsam den Salon verließ.
    Vorsichtshalber, für den Fall, dass sie sich doch abstützen musste, ging sie dicht an der Wand entlang. Es ärgerte sie maßlos, dass sie nach einer kurzen Strecke schon so außer Atem war, als sei sie meilenweit gelaufen. Vielleicht hätte ich doch den Labkrauttee nicht wegschütten, sondern trinken sollen, überlegte sie, während sie konzentriert einen Fuß vor den anderen setzte. Langsam schlich sie über den ersten Korridor. Fast hatte sie die Kreuzung erreicht, die zum Ostflügel des Herrenhauses führte, in dem ihr Zimmer lag, als sie plötzlich Stimmen hörte.
    Verdammt! Wie erniedrigend, in diesem Zustand jemandem zu begegnen. Erschöpft lehnte sich Annabelle gegen die Wand und betete, dass es Hausangestellte waren, die da kamen. Eine Haarsträhne fiel ihr auf die schweißfeuchte Stirn, während sie regungslos abwartete.
    Zwei Männer kreuzten den Korridor. Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass Annabelle glaubte, nicht entdeckt worden zu sein. Erleichtert atmete sie auf.
    Doch das Glück war ihr nicht hold. Zufällig blickte einer der Männer in ihre Richtung und war sofort alarmiert. Als er näher kam, erkannte sie ihn – lange bevor sie sein Gesicht sah – an den weit ausholenden Schritten.
    Herrje, musste sie sich denn immer wieder vor Simon Hunt zum Gespött machen? Seufzend stieß sich Annabelle von der Wand ab und versuchte, all ihre Kraft zusammenzunehmen, obwohl ihre Knie zitterten. „Guten Abend Mr. Hunt…“
    „Was machen Sie denn hier?“, unterbrach er sie. Seine Stimme klang ungeduldig, aber als Annabelle zu ihm aufschaute, sah sie, dass seine Miene besorgt war. „Wieso stehen Sie denn hier allein im Korridor?“
    „Ich gehe auf mein Zimmer.“ Annabelle zuckte erschrocken, als er ihr seinen Arm um die Taille legte. „Mr. Hunt, das ist nicht nötig …“
    „Sie sind ja schwach wie ein Kätzchen“, erwiderte er. „Sie wissen doch genau, dass Sie in Ihrem Zustand nicht allein durch die Korridore wandern dürfen.“
    „Es war niemand da, der mir helfen konnte“, antwortete sie unsicher, da ihr plötzlich ganz schwarz vor Augen wurde und sie froh war, dass sie sich gegen ihn lehnen konnte. Seine Brust War so wunderbar hart, der seidige Stoff seines Jacketts so kühl an ihrer Wange.
    „Wo ist denn Ihre Mutter?“, wollte Hunt wissen, während er ihr eine Locke aus dem Gesicht strich. „Ich werde sie …“
    „Nein!“ Erschrocken schaute Annabelle zu ihm auf, krallte die Finger in seinen Jackenärmel. Um Gottes willen!
    Das fehlte ihr noch. Hunt auf der Suche nach ihrer Mutter, die sich möglicherweise gerade in einer schrecklich kompromittierenden Situation mit Hodgeham befand. „Sie dürfen sie nicht suchen“, lehnte sie sein Angebot brüsk ab. „Ich …, ich brauche niemanden. Ich finde schon allein in mein Zimmer. Lassen Sie mich los. Ich will nicht…“
    „Ist ja gut“, sagte Hunt leise, hielt aber seinen Arm fest um ihre Taille. „Ich werde sie nicht suchen. Ganz ruhig“, sagte er und strich ihr dabei immer wieder sanft über die Locken.
    Annabelle lehnte sich an ihn und versuchte, sich zu beruhigen. „Simon …“, flüsterte sie und hielt erschrocken inne.
    Wie konnte sie ihn so selbstverständlich mit dem Vornamen ansprechen? Nicht einmal in Gedanken hatte sie ihn so genannt. Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und hob erneut an. „Simon …“, wiederholte sie, ohne es zu wollen.
    „Ja?“ Sie spürte, wie sich sein

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