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Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Geheimnisvoll und unwiderstehlich

Titel: Geheimnisvoll und unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Harrington
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gedauert.“
    Hal nickte, seine Zweifel verschwanden.
    „Übrigens gibt es einen Job, bei dem ich Sie sofort gebrauchen könnte.“
    „Und das wäre?“ Sein Lächeln war so gewinnend, dass es Mimi ganz heiß wurde.
    „Die beiden Abendkleider müssen für den Katalog fotografiert werden. Eigentlich wollte Poppy das Shooting organisieren, aber ich fürchte, das ist jetzt Ihre Aufgabe. Oder soll ich das für Sie übernehmen? Dann könnten Sie nach Hause gehen und sich ausruhen.“
    Hal lachte laut. Die Teenager am anderen Ende des Raums verstummten einen Moment lang und fingen dann an zu kichern.
    „Oh, ich glaube, das schaffe ich schon, Miss Ryan. Außerdem würde ich die Ausstellung Ihrer Studentinnen in der Galerie nur ungern verpassen. Darauf habe ich mich schließlich schon die ganze Zeit gefreut.“
    „Gut.“ Mimi stand auf. „Ich muss sagen, bisher war der Morgen ja sehr produktiv, finden Sie nicht? Sie haben meinen Laden kennengelernt, Sie haben mein Atelier gemietet, und nun bekommen Sie auch noch eine Ausstellung zu sehen. Ist das nicht ein bisschen zu viel? Vielleicht macht Ihnen das unbekannte Terrain ja auch ein wenig Angst, oder?“

4. KAPITEL
    Angst vor unbekanntem Terrain? Er? Das war ja lächerlich!
    Im Gegenteil – zum ersten Mal seit langer Zeit spürte Hal wieder so etwas wie frische Energie in sich. Diese Show oblag seiner Verantwortung, und es war die erste Aufgabe, die ihm nach jenem schrecklichen Unfall gestellt wurde. Vielleicht hatte er durch dieses Projekt ja endlich einen Grund, morgens aus dem Bett zu steigen.
    Eins war klar – er brauchte Mimis Kooperation, um erfolgreich zu sein. Daher sollte er sich von Anfang an gut mit ihr stellen.
    „Danke, dass Sie mir alles gezeigt haben“, erwiderte er, statt auf ihre Bemerkung einzugehen. „Haben wir noch ein wenig Zeit, uns das restliche Atelier anzuschauen, bevor wir aufbrechen?“
    Mimi sah sich kurz nach den Mädchen um und nickte. Dann sammelte sie ihre Papiere zusammen. „Ja, wir haben bestimmt noch fünf Minuten. Kommen Sie mit.“
    Plötzlich fiel Hal ein Stapel Karten in Pink und Lavendel auf dem Schreibtisch auf. „Sind das Ihre Geburtstagskarten?“
    Mimi zögerte. „Sie sind wirklich sehr aufmerksam. Ja, das sind Geburtstagskarten. Aber sie sind für meine Mutter, nicht für mich.“
    Sie steckte die Karten schnell in ihre Tasche und zeigte nach hinten. „Die Toilette und das Bad sind dort rechts, neben dem großen Tisch steht der Kühlschrank. Einen Wasserkessel und Toaster gibt es auch, das heißt, wir haben hier so etwas wie eine Miniküche.“
    „Hey, Moment, Moment“, erwiderte Hal und hob abwehrend die Hände. Ihm war sofort aufgefallen, dass sie das Thema wechseln wollte. „Wie groß ist der Kühlschrank? Meine Jungs sind nämlich völlig verrückt nach Bier.“
    Mimi sah ihn stirnrunzelnd an. „Wie viele ‚Jungs‘ wollten Sie hier denn einquartieren? Für eine Invasion sind wir eigentlich nicht eingerichtet.“
    „Nun, zu meinem Team gehören ein Beleuchter, ein Toningenieur und wenigstens drei oder vier Helfer am Tag der Veranstaltung.“
    „Na gut, das geht ja“, seufzte sie erleichtert. „An den großen Tischen hier ist normalerweise Platz für acht Leute. Wenn nötig, reicht es auch für vierzehn.“ Sie sah ihn erwartungsvoll an. „Gibt es sonst noch etwas, das ich Ihnen zeigen kann, Mr Langdon?“
    „Ja, was befindet sich dort?“ Hal zeigte auf einen Gazevorhang in der linken Ecke des großen Raums.
    „Oh, das ist nur ein Raumteiler“, erwiderte Mimi ein bisschen zu schnell.
    Mist, den Vorhang und das schmale Bett, das sich dahinter befand, hatte sie völlig vergessen.
    Als ihre Mutter nicht mehr Treppen steigen konnte, hatte Mimi ihr ein Bett ins Atelier gestellt. Von hier aus konnte sie die Terrasse und den kleinen Garten sehen und war trotzdem ganz in der Nähe der Toilette und des Arbeitsbereichs. Als ihre Demenz immer schlimmer wurde, war es eine Beruhigung für Mimi, ihre Mutter bei sich zu wissen. Und sie hatten auch mehr Zeit füreinander – kostbare Zeit, über die sie im Nachhinein sehr froh war.
    Mimi seufzte laut, als sie an diese furchtbare Zeit dachte. Psychische Erkrankungen waren grausam, besonders wenn es mit den Betroffenen so schnell ging. An einem Tag war ihre Mutter noch eine ganz normale, glückliche Frau gewesen und am nächsten …
    Sie schloss die Augen und schluckte. Vielleicht ging ja alles im Moment ein wenig zu schnell. Sie war nicht bereit für weitere

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