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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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verwundet. Er hielt Euch für tot. Er wusste, dass man nach Euch sucht und wollte ein Lösegeld für Eure Leiche verlangen. Doch als er feststellte, dass Ihr lebt, brachte er Euch zu uns nach Hause. Khalid hätte Euch dem Gefürchteten gegeben, wenn Ihr von uns gegangen wärt, aber diesem Ungeheuer wollte er keinen lebenden Menschen überlassen.“
    „Ich bin Euch sehr dankbar“, flüsterte Lorenzo mit heiserer Stimme. „Ihr werdet eine Belohnung erhalten. Ich habe Freunde, die für meine sichere Heimkehr bezahlen werden.“
    „Ich sagte meinem Gemahl, dass es so sein würde“, erwiderte Salome und lächelte ihn ermutigend an. „Ich habe Euch viele Tage und Nächte gepflegt, Herr. Selbst als Eure Wunde anfing zu heilen, tat es Euer Geist noch lange nicht. Ihr habt Euch in die Vergangenheit geflüchtet, glaube ich, denn Ihr spracht davon, ein Kind zu sein … von Eurem Vater.“
    „Mein Vater.“ Lorenzos Gesicht war voller Trauer, als die Erinnerungen zurückkehrten und alles plötzlich wieder einen Sinn machte. „Er muss furchtbar verzweifelt sein, und erst Kathryn …“ Kathryn würde glauben, er wäre tot. Er versuchte sich aufzusetzen, aber der Schmerz überwältigte ihn, und er fiel wieder in die Kissen zurück.
    „Ihr seid noch nicht fähig aufzustehen“, ermahnte ihn Salome. „Ruht Euch aus und wartet, Ungeduldiger. Wenn es Euch besser geht, werden wir Euren Freunden eine Nachricht übermitteln, und dann könnt Ihr zu ihnen zurückkehren. Wir sind nicht habgierig, Herr, aber wir sind arm. Wir möchten nur ein wenig Geld für unsere Mühe.“
    Lorenzo lächelte sie an, während ihm die Lider zufielen. „Ich werde Euch reich machen“, murmelte er – und schlief ein.
    „Ich muss bald nach Hause zurückkehren“, sagte Sir John, als er seine Tochter im Garten entdeckt hatte. Ihm wurde das Herz schwer, als er sah, wie blass sie war und wie traurig ihre Augen wirkten. Sie war jetzt noch verzweifelter als damals, als man Dickon raubte. „Ich will, dass du mit mir kommst, Tochter.“
    „Ich kann Rom nicht verlassen“, rief Kathryn fast panisch. „Ich muss bleiben, für den Fall, dass … er gefunden wird.“
    „Es sind zwei Monate vergangen, seit Lorenzo verschwunden ist“, sagte ihr Vater mit ernstem Gesichtsausdruck. „Ich weiß, dass du ihn geliebt hast, Kathryn, und wenn das, was Charles behauptet, wirklich wahr ist – wenn er Richard ist –, dann ist dies das zweite Mal, dass du den Menschen verlierst, den du auf der ganzen Welt am meisten liebst. Du trauerst um ihn, und es ist nur natürlich, dass du das tust – aber ich kann mich nicht mehr viel länger in Rom aufhalten. Ich muss so schnell wie möglich heimkehren. Und ich möchte dich gern in England in Sicherheit wissen.“
    „Nein, keinesfalls. Ich muss auf meinen Gemahl warten.“
    „Ich glaube, du solltest tun, was dein Vater dir vorschlägt.“
    Kathryn wandte sich um, als sie die Stimme ihres Onkels hörte. Er war in den Garten gekommen und hatte ihr Gespräch mit angehört. „Ich muss hier sein, wenn Lorenzo zurückkehrt.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Bitte, verlangt nicht von mir, dass ich ihn verlasse – bitte, ich flehe euch an. Ich muss einfach hier sein, wenn er zurückkehrt …“
    „Ich werde in Rom bleiben“, gab ihr Charles zu verstehen. „Wenn es Neuigkeiten gibt, schreibe ich dir. Lorenzo wird wissen, dass du nicht aus eigenem Wunsch fortgegangen bist. Ich werde es ihm sagen, Kathryn – aber du bist zu Hause bei deinem Vater sicherer. Mary hat sich dafür entschieden, auf Sizilien zu bleiben. Sie hat den armen William bei sich behalten und lernte vor kurzem einen Herrn kennen, den sie mag und vielleicht heiraten wird. Wäre sie in Rom, wäre es vielleicht etwas anderes. Möglicherweise muss ich aus geschäftlichen Gründen verreisen, und ich will dich nicht alleine lassen.“
    „Dann gib mir wenigstens noch eine Woche“, bettelte Kathryn, die den Schmerz kaum noch ertragen konnte. „Wenn es bis dahin keine Neuigkeiten von ihm gibt, werde ich tun, was mein Vater sagt.“
    Sie wandte sich von den beiden Männern ab und unterdrückte nur mühsam ihre Tränen. Vielleicht hatten sie recht und es war besser, wenn sie Rom verließ. Lorenzo war ihretwegen alleine gereist, weil er es nicht hatte erwarten können, wieder bei ihr zu sein. Er hatte befürchtet, dass die Liebe zu ihr ihn zu nachgiebig machen würde – und genau das hatte zu seiner Gefangenschaft oder sogar zu seinem Tod

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