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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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…“ Lorenzo trat zu ihr, als sie zitternd dastand und nicht wusste, was sie machen sollte. Um sie herum bereiteten sich die Männer darauf vor, möglichst viel Distanz zwischen die Galeere und die Küste Spaniens zu bringen. Sie war die Einzige, die nichts erledigen konnte, und auf einmal fühlte sie sich verloren und schrecklich allein. „Kommt, Ihr müsst meine Kabine aufsuchen und Euch ausruhen. Das alles war eine furchtbare Erfahrung für Euch. Vergebt mir, aber es bestand keine andere Möglichkeit.“
    „Es gibt nichts zu vergeben“, antwortete sie mit bebender Stimme. „Ich habe Euch mein Leben zu verdanken.“
    „Ich habe nur sehr wenig dazu beigetragen. Der Freund, von dem ich Euch erzählt habe – Ali Khayr –, war es, der sein Leben aufs Spiel gesetzt hat, um Euch auf der Hazienda ausfindig zu machen. Ich bete, dass er nicht gefangen genommen wurde, denn dann würde es ihm übel ergehen. Er kann nur deshalb in Granada leben, weil seine Nachbarn ihn dulden. Er sagt, dass man sich mit Geld seine Freiheit erkaufen kann – aber er hat unsretwillen ein großes Risiko auf sich genommen.“
    „Dann werde ich für seine Sicherheit beten“, sagte Kathryn. Sie hob den Kopf und blickte Lorenzo an. Sie sah, dass sein Mund wie üblich eine harte Linie bildete und seine Augen keinerlei Hinweis auf seine Gefühle gaben. „Ich hatte Zeit, über meine Torheit nachzudenken und sie zu bedauern. Hätte ich Euren Rat nicht ignoriert, so wäre dies nicht geschehen. Ich hoffe, Ihr werdet mir vergeben, dass ich Euch so viel Ärger verursacht habe?“
    Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. „Wenn ich nur glauben könnte, dass es das letzte Mal war, Madonna.“
    „Was meint Ihr?“ Ihre Augen funkelten vor Empörung.
    Lorenzo schüttelte nur den Kopf. „Entschuldigt mich, ich habe noch zu arbeiten. Ich muss für den Fall, dass man uns nachstellt und wir angegriffen werden, auf Deck bleiben. Ich glaube nicht, dass Don Pablo Galeeren besitzt, die schnell genug sind, um es mit unseren aufnehmen zu können. Dennoch, ich muss hier sein, um die Männer zu befehligen. Michael wird Euch nach unten begleiten.“ Er nickte einem Mann zu, der in der Nähe stand und ihr zulächelte.
    „Ich hoffe, Ihr gestattet mir zu sagen, wie sehr es mich freut, Euch in Sicherheit zu sehen, Mistress Rowlands. Folgt mir bitte, ich zeige Euch, wo Ihr Euch ausruhen könnt.“
    Kathryn dankte ihm. Als sie zurückblickte, sah sie, dass Lorenzo sich über den Mann beugte, der bei der Rückfahrt zur Galeere verwundet worden war. Sie fühlte sich ein wenig verletzt – offensichtlich war sie ihm weniger wichtig als seine Männer. Er hatte sie gerettet, und dafür musste sie ihm dankbar sein. Aber sie konnte die Szene am Berghang nicht vergessen, wo er für ein paar Augenblicke ganz anders wirkte. Als er sie in den Armen hielt und mit solcher Sanftheit küsste, hatte sie geglaubt, dass er wirklich etwas für sie empfand, dass sie mehr für ihn war als nur ein verirrtes Mädchen, das er gerettet hatte, vielleicht sogar für Geld.
    Aber es wäre töricht, sich einzubilden, dass sie eine größere Bedeutung hatte als jeder andere Gefangene, den er bislang gerettet hatte. Sie war nichts weiter als eine von diesen Sklaven, die er vor einem Grab im Meer bewahrt hatte. Sie fragte sich, wie viel Geld ihr Onkel ihm für ihre Rückkehr versprochen hatte – und bei dem Gedanken tat ihr das Herz weh.
    Sie konnte nicht umhin, Dankbarkeit für das zu empfinden, was er getan hatte. Aber sie hätte sich so sehr gewünscht, dass er so handelte, weil er etwas für sie empfand – und nicht des Geldes wegen.
    Als sie Michael in die Kabine folgte, sah sie, dass der Raum nur spärlich eingerichtet war, ganz anders als die Kajüte auf Don Pablos Galeone. Lorenzos Kammer wies nur ein einfaches Holzbett mit einer Strohmatratze und einer einzigen dünnen Decke auf, eine Seemannstruhe und einen Tisch, auf dem Karten ausgebreitet waren – sonst nichts. Offensichtlich lebte der Eigentümer dieser Galeere nicht viel anders als seine Männer und machte keinerlei Zugeständnisse an seine eigene Bequemlichkeit. Sein Haus war der Inbegriff von Luxus, aber hier gab es nicht das geringste Anzeichen eines solchen.
    „Verzeihung, Mistress Rowlands“, entschuldigte sich Michael. „Es war nicht genügend Zeit, um für Eure Bequemlichkeit Sorge zu tragen. Wir mussten schnell handeln, denn wir konnten nicht sicher sein, was Don Pablo vorhatte. Wenn er sich dazu entschlossen

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