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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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was sie von seinen kleinen Sticheleien halten sollte. „Aber warum wird das Fest in dieser Nacht abgehalten?“
    „Das kann ich Euch nicht sagen“, erwiderte er. „Vielleicht, um den Beginn der Legende zu feiern – wer weiß?“
    „Ich glaube, Ihr habt Euch die Geschichte ausgedacht, Sir“, verkündete Kathryn. Ihr Herz schlug nun schneller, als sie sein Lachen hörte.
    „Habe ich das, Kathryn?“, fragte er. „Aber warum hätte ich das tun sollen?“
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Herz schlug jetzt so heftig, dass ihr ein wenig schwindelig wurde. Es war, als würde sie von einer Empfindung mitgerissen, die sie erregte und zugleich ängstigte. Er wirkte in diesem Moment so anders, er war nicht mehr der kalte, harte Mann, für den sie ihn inzwischen hielt. Es war, als erinnerte er sie an jemanden, den sie vor langer Zeit gekannt hatte. Dickon hatte ihr früher Geschichten erzählt, die er aus der Laune des Augenblicks heraus erfunden hatte, um sie zu necken und zum Lachen zu bringen.
    Die Musik verstummte für eine Weile, und die Menschen zerstreuten sich, um Essen und Erfrischungen zu holen. Kathryn stand da und blickte zu Lorenzo hoch, von einem eigentümlichen Gefühl ergriffen, das sie weit in die Vergangenheit zurückführte.
    „Wer seid Ihr?“, fragte sie.
    „Ich weiß nicht, wer ich bin, Kathryn“, erwiderte er. Und als ihr der Atem stockte, neigte er den Kopf und küsste sie erneut sanft auf den Mund. „Seit Ihr hier in Venedig seid, weiß ich gar nichts mehr.“
    „Lorenzo …“ Sein Kuss hinterließ ein Prickeln auf ihren Lippen. „Was meint Ihr damit?“
    „Wer weiß schon, was Worte bedeuten?“, fragte er und ein seltsames Lächeln umspielte seine Lippen. „Habe ich Euch nicht gesagt, dass dies eine Nacht voller Geheimnisse ist? Michael sucht nach Euch. Ich werde Euch wieder zu ihm zurückbringen, Kathryn.“
    Sie wollte bei ihm bleiben, in seinen Armen liegen, aber sie wusste, dass der Augenblick vorüber war, als er sie dorthin führte, wo Michael auf sie wartete. Bevor sie noch irgendetwas tun oder sagen konnte, hatte er sich umgewandt und war in der Menge der Menschen verschwunden.
    „Meines Wissens hat Lorenzo noch nie zuvor eine Maskerade besucht“, sagte Michael, als er seinem Kommandeur nachsah. „Und soweit ich mich erinnern kann, hat er auch noch nie getanzt.“
    „Noch nie – mit niemandem?“ Kathryns Herz setzte einen Schlag aus, als er den Kopf schüttelte. Wie seltsam das war! „Er sagte, dass er seine Geschäfte bereits erledigt hätte.“
    „Dennoch …“ Michael wirkte nachdenklich. „Möchtet Ihr etwas essen, Mistress Rowlands?“
    „Ich habe nicht viel Hunger“, gestand Kathryn. „Würde es Euch sehr viel ausmachen, wenn ich Euch bitte, mich in den Palast zurückzubringen?“
    „Nein, natürlich nicht“, erwiderte er und lächelte sie an. „Ich bin hier, um Euch zu dienen.“
    „Es war sehr freundlich von Euch, mich auf diesen Platz zu führen. Ich habe den Abend sehr genossen.“
    „Lorenzo bat mich, Euch diesen Gefallen zu tun. Er sagte, er hätte Euch zu lange ans Haus gefesselt. Ich fragte ihn, warum er Euch nicht selbst begleitet, worauf er antwortete, dass Ihr bei mir sicherer wärt. Ich verstand nicht, was er meinte.“ Michael runzelte die Stirn. „Ich würde mein Leben für Lorenzo Santorini geben, aber …“ Er hielt kurz inne, dann fuhr er ungestüm fort. „Ich glaube nicht, dass er der richtige Mann ist, um eine Frau wie Euch glücklich zu machen, Kathryn. Es gibt Dinge in seiner Vergangenheit, die er nie vergessen kann.“
    „Was meint Ihr?“ Sie blickte ihn eindringlich an. Sie spürte einen kalten Schauer im Nacken. „Was für Dinge?“
    „Vergebt mir, aber ich darf Euch nichts darüber sagen. Ich habe vielleicht schon zu viel ausgeplaudert. Ich habe kein Recht, mich einzumischen – aber ich schätze Euch wirklich sehr, Kathryn. Verzeiht, wenn ich ohne Erlaubnis Euren Namen verwende.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ihr seid ebenso mutig und großzügig wie schön. Ich weiß nicht, was Lorenzo mit Euch vorhat, aber ich möchte nicht, dass Ihr verletzt werdet.“
    „Danke für Eure Sorge, Sir. Aber ich glaube nicht, dass er überhaupt irgendetwas mit mir vorhat – abgesehen davon, mich sicher wieder zu Lord Mountfitchet zu bringen und das Lösegeld abzuholen.“
    „Was für ein Lösegeld?“ Michael starrte sie an. „Wenn Ihr glaubt, er hat Euch eines Lösegeldes wegen aus den Händen dieses Spaniers befreit, dann irrt Ihr

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