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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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immer sie es wollte. Aber da sie immer alleine aß, fühlte sie sich dadurch einsamer denn je. Es schien, als hätte sie, indem sie aus Don Pablos Hazienda befreit worden war, lediglich ein Gefängnis gegen ein anderes eingetauscht.
    Sie war es so müde, ständig im Haus zu sein! Sie entschied, in den Hof zu gehen und im Garten zu lustwandeln. Aber als sie die Treppe hinunterstieg, hörte sie Stimmen aus der Eingangshalle und sah schließlich, wie Lorenzo und Michael dei Ignacio gerade den Palast betraten. Beide Männer blickten sie an, als sie ihrer ansichtig wurden. Michael lächelte freundlich, als er sie entdeckte, aber Lorenzos Augen waren so kühl wie immer.
    „Ich wollte gerade in den Garten gehen“, sagte sie. Irgendwie hielt sie eine Erklärung für notwendig. „Es ist heute wärmer als in den vergangenen Tagen, und ich fühle mich im Haus so eingesperrt.“
    „Ihr müsst es müde sein, Euch immer in den hiesigen Räumen aufzuhalten“, erwiderte Michael. „Ich fürchte, wir waren zu beschäftigt, um Euch Gesellschaft zu leisten, Mistress. Aber heute Abend wird auf den Straßen Venedigs eine Maskerade stattfinden – vielleicht hättet Ihr Lust, daran teilzunehmen? Ich werde dort sein, und ich bin mir sicher, dass wir auch Lorenzo dazu überreden können, ein wenig Zeit mit uns zu verbringen. Einige unserer Männer kann ich mitnehmen, um Euch zu schützen, obwohl ich es für unwahrscheinlich halte, dass Don Pablo noch einmal einen ähnlichen Versuch unternehmen wird, Euch zu verschleppen.“
    „Ich würde gern mit Euch kommen, Sir.“ Kathryn blickte nun Lorenzo an. „Habe ich Eure Erlaubnis, mit dem Kapitän zu gehen?“
    Sein Mund wirkte streng und unfreundlich, als er ihr antwortete. „Ihr seid nicht meine Gefangene, Kathryn. Ich bin mir sicher, dass Michael gut auf Euch Acht geben wird. Da ich noch etwas Geschäftliches zu erledigen habe, kann ich aus diesem Grunde nicht selbst an dem öffentlichen Fest teilnehmen. Ihr werdet Kleider für die Maskerade benötigen. So ein Ereignis soll sehr unterhaltsam sein, wie ich gehört habe. Ich werde meine Diener beauftragen, Euch Kleider und Masken zu bringen, die Ihr zu dieser Gelegenheit vielleicht tragen wollt.“
    „Danke.“ Sie spürte seine Missbilligung. Fast klang es, als wäre er wütend darüber, dass sie so bereitwillig Michaels Vorschlag angenommen hatte. „Ich freue mich schon darauf, Signor Ignacio.“
    „Ich werde zur siebten Stunde hier sein, um Euch abzuholen“, versprach Michael und verbeugte sich vor ihr. „Und wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt, ich muss mich noch um einige Geschäfte kümmern.“
    Kathryn wandte sich ab, als er ging, aber Lorenzo folgte ihr in den Hof. Sie wartete gespannt darauf, was er ihr mitzuteilen hatte.
    „Ich werde keine Dummheiten begehen“, bemerkte sie, noch bevor er sprechen konnte.
    „Michael wird Sorge dafür tragen, dass Ihr gut beschützt seid. Außerdem glaube ich auch nicht, dass Don Pablo es noch einmal versuchen wird, Euch zu entführen. Ich habe ihm eine Botschaft gesandt und schätze, dass Ihr in Zukunft vor ihm sicher seid, Kathryn.“
    „Was für eine Botschaft?“
    „Es besteht keine Notwendigkeit für Euch, über ihren Inhalt Bescheid zu wissen“, erwiderte er. Sein Blick war eiskalt. „Ich wollte Euch nur sagen, dass wir übermorgen bereit sein werden, nach Zypern aufzubrechen.“
    „Oh.“ Kathryn wusste nicht, warum ihre Stimmung plötzlich so gedrückt war. „Danke, Sir. Ich freue mich darauf, wieder bei meinen Freunden zu sein.“
    „Wenn Ihr erst einmal auf der Insel seid, werdet Ihr alle Freiheiten haben, die Euch hier verwehrt sind.“
    „Ja …“ Sie spürte, wie ihre Kehle sich zuschnürte. „Lorenzo …“ Sie schwankte plötzlich auf ihn zu. Ihr unerklärlicher Wunsch war es, dass er sie in seine Arme nahm und festhielt, wie er es auf dem Berghang getan hatte. Sie sah etwas in seinen Augen, ein tiefes Glühen, das sie vor Erwartung erschauern ließ. Es rief ein seltsames Begehren in ihr wach, das sie nicht einordnen konnte. Anfangs glaubte sie, dasselbe Verlangen in seinen Blicken zu sehen, und es schien ihr, als kämpfe er gegen irgendeine heftige Emotion an. Aber dann trat er zurück, und es war, als stünde zwischen ihnen plötzlich eine Mauer.
    „Entschuldigt mich, ich habe zu tun“, sagte er kurz angebunden und brachte sie schlagartig in die Realität zurück. „Ihr solltet Euch etwas ausruhen, denn wie Ihr feststellen werdet, sind unsere

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