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Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274

Titel: Geheimnisvoll Vertrauter Fremder - Historical Bd 274 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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mir sagte, dass sie Charles begleiten wird, dachte ich, es wäre eine ausgezeichnete Gelegenheit für dich, aus Cornwall herauszukommen und Erfahrungen zu sammeln. Ich fürchte, dass du dich zu oft einsam gefühlt haben musst, seit deine liebe Mutter uns verlassen hat.“
    Kathryn lächelte, aber es war durchaus wahr. Sie hatte gute Freunde, Nachbarn und die ältliche Amme, die sie rührend umsorgte. Aber die Zeit, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter mit Gesprächen und Näharbeiten verbracht hatte, vermisste sie sehr. Das Fieber hatte sie ihr vor mittlerweile neun Jahren genommen, nur ungefähr ein Jahr, nachdem Dickon geraubt worden war.
    „Wo wollt Ihr zuerst hingehen, Sir?“, fragte sie und sah mit ihren klaren grünen Augen Lord Mountfitchet an.
    „Wir würden erst zu meiner Schwester nach London reisen“, erwiderte er. „Von dort ginge es nach Dover, dann weiter nach Venedig. In dieser Lagunenstadt habe ich Kontakte zu einem Händler geknüpft, einem reichen und sehr mächtigen Mann, bei dem ich in den letzten drei Jahren hervorragende Weine gekauft habe. Er war es auch, der mich dazu ermutigte, meine Geschäfte auszudehnen. Ich werde mich mit ihm beraten, bevor ich meine endgültige Wahl treffe, obwohl ich glaube, dass mir Zypern eher zusagt als Italien selbst. Ich trage mich mit dem Gedanken, auf der Insel ein Weingut aufzubauen.“
    „Darf ich ein wenig darüber nachdenken und Euch morgen meinen Entschluss mitteilen?“
    „Ja, natürlich. Ich weiß, dass es eine schwere Entscheidung ist – es würde bedeuten, dass du viele Monate lang fern deiner Heimat wärest.“
    „Ich glaube, ich kenne meine Antwort bereits, aber ich würde gern darüber nachdenken“, erwiderte Kathryn und lächelte ihn an. „Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt, Sir, werde ich euch beide alleine lassen, denn ich habe noch einige Dinge zu erledigen.“
    „Bis morgen früh, meine Liebe.“ Lord Mountfitchet verbeugte sich vor ihr, als sie wegging.
    „Sie ist ein gutes Mädchen“, sagte Sir John Rowlands, als sie die Tür hinter sich schloss, und seufzte voller Bedauern. „Ihre Gefühle für Dickon waren tief, und sie hat ihn nie vergessen. Ich glaube, dass sie gemeinsam irgendeinen kindischen Pakt geschlossen haben, aber sie hat mir nichts Genaues erzählt. Ich glaube, bevor sie nicht akzeptiert, dass es keine Hoffnung mehr für Dickon gibt, wird sie sich gegen die Vorstellung einer Heirat mit einem anderen wehren.“
    „Es wäre schändlich, wenn sie ihr Leben verschwendet“, erwiderte Lord Mountfitchet. „So sehr ich hoffe, dass wir in Venedig irgendetwas über ihn in Erfahrung bringen, so arg wäre es mir, wenn Kathryn ewig um meinen Sohn trauern würde. Sie ist jung, und ihr Äußeres ist ebenso schön wie ihr Wesen. Sie verdient es, glücklich zu sein.“
    „Nimmst du an, dass dieser Händler, von dem du gesprochen hast, Neuigkeiten hat?“
    „Ich bete, dass dem so ist. Suleiman Bakhar kennt ihn gut. Er sagte mir, dass Lorenzo Santorini zahlreichen Sklaven geholfen hat, denen es gelungen ist, ihren Herren zu entkommen. Er kauft manchmal welche auf den Märkten von Algier, damit sie für ihn als freie Menschen auf seinen Galeeren arbeiten. Oder er löst Korsarenkapitäne, die er in Gefechten gefangen genommen hat, gegen Galeerensklaven ein. Erst vor ein paar Monaten soll er zehn Sklaven gegen einen solchen Mann eingetauscht haben. Er gibt ihnen die Möglichkeit, für ihn zu arbeiten, und manchmal bringt er sie sogar zu ihren Familien zurück. Gelegentlich verlangt er ein Lösegeld, aber ich für mein Teil würde das gern bezahlen, sollte ich dadurch meinen Sohn wiederbekommen.“
    „Er klingt wie ein Mann, den man nicht unterschätzen sollte!“
    „Das sollte man keineswegs. Suleiman bewundert ihn – sie respektieren sich gegenseitig, glaube ich, obwohl Santorini nichts für Korsaren oder Türken übrig hat. Ich habe sogar gehört, dass er sie hasst.“
    „Und doch nennt Suleiman Bakhar ihn seinen Freund.“
    „Suleiman ist ein aufgeklärter Mann, wie du weißt. Er hat nur eine Frau, Eleanor, obwohl ihm seine Religion erlaubt, mehrmals zu heiraten, und er betet sie an. Sie reisen gemeinsam, und obgleich sie muslimische Kleidung trägt, wenn sie in seiner Heimat sind, folgt sie in unserem Land der englischen Mode. Suleiman sagt, wenn irgendjemand Dickon finden kann, so ist es Santorini.“
    Sir John nickte. „Und das ist der eigentliche Grund, warum du willst, dass Kathryn dich begleitet, nicht wahr? Du

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