Geheimnisvolle Beruehrung
schnellstem Weg hierher transportieren.
Die Vereinigung der M-Medialen schickt mir eine Liste,
antwortete Silver.
Ich stehe auch mit großen Gestaltwandlergruppen und dem Menschenbund in Verbindung, um entsprechendes Personal nach Genf zu schicken.
Ich wusste nicht, dass Sie Kontakt zum Menschenbund haben.
»Hatte ich auch nicht – der Sicherheitschef hat sich eben bei mir gemeldet.
Ein paar Minuten war es still.
Der Menschenbund hat den Aufruf mitbekommen und sich öffentlich hinter ihn gestellt.
Gut.
Der Unmut würde verrauchen, wenn die Leute sahen, dass die Gattungen zusammenarbeiteten, um die Schuldigen zu fassen.
Sie verfügen über ein großes Lager mit medizinischen Vorräten in nur einer Flugstunde Entfernung,
fuhr Silver fort.
Ein Flugzeug ist schon mit Geräten und Medikamenten unterwegs.
Kaleb wechselte auf einen anderen telepathischen Kanal, als er Sahara spürte.
Ich habe die Nachricht gehört und Vaughn angerufen. Er wird alle Gruppierungen davon in Kenntnis setzen, mit denen das Rudel in Verbindung steht.
Er musste Sahara sicher nicht erklären, wie wichtig die Kommunikation durch die Leoparden war.
Ein Rudelgefährte ist schon in der Nähe,
sagte sie ein paar Minuten später.
Er hat bestätigt, dass die Fährtensucher vor Ort sehr gern mit dem medialen Team zusammenarbeiten würden, um die Bombenleger zu finden. Rettungsmannschaften und Heiler sind ebenfalls unterwegs und müssten in etwa zwanzig Minuten ankommen.
Kaleb war damit beschäftigt, ein großes Stück Außenmauer hochzuheben, nahm sich aber dennoch Zeit für eine Antwort.
Silvers Durchwahl befindet sich in dem Handy, das ich dir gegeben habe. Leite sämtliche Informationen über Rettungsmannschaften und medizinische Unterstützung an sie weiter, damit sie die Kräfte koordinieren kann.
Ich hole mir die Nummer.
Sie verschwand kurz aus dem Kanal.
Die Vergessenen haben auch jemanden in der Gegend. Es ist eine Frau, und sie kommt mit einem Leoparden und bittet darum, dass ihr niemand folgt, während sie arbeitet.
Die Vergessenen hatten bei der Einführung von Silentium das Medialnet verlassen und sich seit mehr als hundert Jahren mit Menschen und Gestaltwandlern verbunden. Daher fanden sich in ihren Genen einige sehr interessante neue Fähigkeiten, die sie aber lieber unter Verschluss hielten.
Niemand wird sie belästigen,
versprach Kaleb.
Er entdeckte einen blutenden, aber nur leicht verletzten kleinen Jungen in einer Höhle aus Schutt, die ihn davor bewahrt hatte, erdrückt zu werden, und rief die Sanitäter zu sich. Eine Minute später fand er unweit davon ein Mädchen, das weniger Glück gehabt hatte, ihre toten Augen sahen ihn blicklos an. Er kniete sich hin und schloss die Augen des Mädchens mit einer Geste, die aus der Stimme in der Leere kam.
Die ganze Zeit spürte Kaleb Sahara, genau wie bei der Rettungsaktion nach dem Anschlag auf die Universität oder bei den Nachwehen des brennenden Infernos in Hongkong.
Nie mehr würde er die dunklen Wege allein gehen.
Saharas Herz schmerzte, als sie ein undefinierbares Gefühl durch die telepathische Verbindung spürte. Kaleb würde sicher mit ihr darüber sprechen, wenn er bereit dazu war, darüber bestand kein Zweifel. Ihr gefährlicher Geliebter wusste inzwischen, dass sie noch sturer als mit sechzehn war – er gehörte ihr, und sie würde sich nicht von ihm abwenden. Komme, was da wolle.
Sie blickte in die katzengrünen Augen des Alphatiers der Leoparden. Lucas Hunter war im Baumhaus erschienen, sobald die Nachricht von dem Bombenanschlag die Medien erreicht hatte. Seine Augen glühten in der frühen Morgendämmerung. Das Rudel hatte niemanden im Medialnet, weshalb Sahara ihre einzige Informationsquelle über die Vorgänge im Netzwerk war.
»Ich stelle den Kontakt zu Kalebs Assistentin Silver her«, sagte sie und gab die Nummer auf der Kommunikationskonsole ein. Lucas sprach gerade auf dem Handy mit dem Anführer der Vergessenen. Die vier parallelen Narben auf der rechten Wange, die wie Krallenspuren aussahen, erinnerten an das Raubtier in ihm.
Kalebs silberblonde Assistentin hatte schon auf Saharas Anruf gewartet. »Gibt es Übersetzer in ihren Reihen, die den Ärzten helfen könnten?«, fragte Silver ohne Umschweife. »Wir könnten eine Verbindung herstellen. Eine große Anzahl der Übersetzer vor Ort ist tot oder schwer verletzt, sodass wir nicht genügend haben, um die Überlebenden zu beruhigen. Es werden viele Sprachen gebraucht, manche sind recht
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