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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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unausgesprochene Einladungen von Frauen aus den Gattungen der Gestaltwandler und der Menschen. Keine von ihnen war je näher an ihn herangetreten, denn sie wussten genau, was und wer er war, doch wenn er auf eines dieser Angebote eingegangen wäre, hätte er sicher keine Ablehnung erfahren. Seine Kälte schien bestimmte Frauen anzuziehen, und obwohl er sich gefragt hatte, ob sie wohl schreiend davonlaufen würden, wenn er sie mit seinem wahren Ich konfrontierte, hatte er nichts unternommen, um die Probe aufs Exempel zu machen.
    Sein Körper war für ihn ein Werkzeug, und diese Frauen hatten ihm nichts zu bieten, das es wert gewesen wäre, dieses Werkzeug zu intimen Begegnungen zu nutzen. Aber Sahara war nicht eine dieser namenlosen Frauen, deren heiße Blicke ihn an die fiebrigen Augen von Santano Enrique im Augenblick des Tötens erinnerten. Aufgrund der Verbindung zu Folter und Tod war es gut möglich, dass er den Frauen das Genick brach, sobald er sich mit ihnen einließ.
    Bei Sahara war das nicht der Fall, sie fiel in eine eigene, einzigartige Kategorie. Und er brauchte die Verbindung zu ihr. Obwohl jeglicher körperlicher Kontakt äußerst unangenehm für ihn war und Sex nicht nur oberflächlichen Hautkontakt erforderte, wusste Kaleb, dass gerade der primitive Akt der Vereinigung ein starkes Band zwischen den Beteiligten schuf, als würden Schweiß und heißes Verlangen ein Paar miteinander verschmelzen.
    Er streckte die Finger und ballte die Fäuste, spürte die Spannung im Körper, als unbewusst Bilder in ihm aufstiegen. Eine nicht unproblematische Entwicklung. Obwohl er ein gesunder Mann war, hätte er nicht so reagieren sollen – mit seiner Konditionierung war etwas definitiv nicht in Ordnung, wenn ein einziger Blick von Sahara solch eine Wirkung hatte. Er musste unbedingt etwas dagegen tun, bevor er sie auch nur anfasste.
    Doch alle Gedanken in diese Richtung waren verfrüht. Sahara war noch nicht so weit, dass eine intime körperliche Begegnung infrage kam. Im Augenblick konnte er die körperliche Anziehung nur nutzen, um sie zu verunsichern und die Furcht zu untergraben, die in ihren Augen aufschien, wenn sie ihn ansah … und die telekinetische Energien in ihm weckte, die alles um sie herum zerstören wollten.
    Er legte das Hemd wieder weg und zog nur die dünne schwarze Hose an, die er sonst zum Laufen trug. Als er das Handtuch ins Bad hing, fiel sein Blick auf das Mal an seinem linken Unterarm. Sahara hatte es inzwischen oft gesehen, ihn aber noch nie darauf angesprochen.
    Irgendwann würde sie es tun. Das ließ sich nicht verhindern.
    Ebenso wenig wie das, was er vor sieben Jahren getan hatte. An der Seite einer Bestie überlebte man nur, wenn man ebenfalls zur Bestie wurde. Erlösung konnte es nicht geben, jeder Gedanke daran war nur eine mit Blut befleckte Illusion.
    Das wusste niemand auf der Welt besser als Sahara.
    Zitternd und mit klopfendem Herzen lehnte Sahara an der Wand, hatte es gerade noch bis zur Küche geschafft. Sie war in Kalebs Zimmer gegangen, um ihn mit ihrem Verdacht über seine Verstrickung in die Machenschaften der Makellosen Medialen zu konfrontieren, solange er müde und dadurch eventuell weniger auf der Hut war.
    Doch als er hereingekommen war, hatte es einen Kurzschluss in ihrem Kopf gegeben. Der Anblick seiner bloßen Brust war wie ein elektrischer Schlag, wie ein leidenschaftlicher Kuss gewesen, und sie hatte so heftig reagiert, als hätte ihre Empfindsamkeit über Jahre Zeit gehabt, sich zu entwickeln. Seine wohlgeformten Muskeln hatten ein Brennen auf ihrer Haut verursacht und eine trockene Kehle, und die Intimität des halb ausgezogenen Körpers hatte ihr Herz vollkommen aus dem Takt gebracht.
    Sie drückte die Faust in den Magen, um das eigenartige Flattern zu beruhigen. Vergeblich. Mit mühsamen Schritten ging sie zum Küchentresen, um ihm seinen bevorzugten Energiedrink und sich eine heiße Schokolade zuzubereiten, ein Getränk, das sie inzwischen mit Sicherheit und Fürsorge assoziierte.
    Die Tatsache, dass Kaleb der Erste gewesen war, der ihr einen Becher Schokolade zubereitet hatte, war ihr nur zu bewusst.
    Nach kurzem Nachdenken bestrich sie ein paar Brote mit einem kalorienreichen Aufstrich, den sie im Kühlschrank entdeckt hatte, und stellte den Teller auf den Tisch, tat noch sechs Riegel dunkle Schokolade dazu. Die fast geschmacklosen Nahrungsmittel wurden speziell für Mediale hergestellt und würden Kaleb helfen, die verlorene Energie

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