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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zurückzugewinnen.
    Viel zu schnell war sie fertig und erneut dem heftigen Begehren ausgeliefert, das sie in Kalebs Schlafzimmer gepackt hatte. »Ich bin immer noch durcheinander«, flüsterte sie. Ihre Haut schmerzte vor Verlangen. »Meine Urteilskraft ist vollkommen gestört, schließlich war ich erst sechzehn, als sie mich entführt haben.«
    »Aber sehr reif für dein Alter«, sagte eine vertraute männliche Stimme. »Du hast etwas zu essen gemacht. Vielen Dank.«
    Sie konnte den Blick nicht von ihm wenden, starrte auf die golden gebräunte Haut, die das ausdruckslose Gesicht Lügen strafte. Wenn er weiter Abstand gewahrt hätte, hätte sie der Versuchung vielleicht widerstehen können, aber er stellte sich neben sie und sagte kein Wort, als sie mit den Fingern über die warme Haut strich. Ihre Brustwarzen wurden steif unter dem ärmellosen violetten Hemd.
    Seine Hand lag warm auf ihrer Wange. »Hab keine Angst vor mir, Sahara.« Er beugte sich so nah vor zu ihr, dass seine Lippen fast ihren Mund berührten und ihr tausend kleine Blitze über die Haut fuhren. »Ich würde eher die Straßen mit Leichen pflastern, als dir etwas anzutun.«

11
    Ich würde eher die Straßen mit Leichen pflastern, als dir etwas anzutun.
    Die Gewalt in diesem Versprechen zerriss den Nebel in ihrem Kopf, sie bemerkte auf einmal, wie eng sie sich an ihn presste, wie sein Leib gegen ihr Zwerchfell drückte – alles deutete auf einen Bruch von Silentium hin. Doch Kalebs Kardinalenaugen blickten wachsam und berechnend.
    Sahara zuckte zurück und setzte sich an den Tisch. »Was ist geschehen?« Kaum hörbar stellte sie diese Frage, fast nur sich selbst, denn sie konnte sich ihr Handeln nicht erklären. Schließlich verdächtigte sie Kaleb, sich gewissenlos an der Planung eines Massenmords beteiligt zu haben, nur um größere Macht zu erlangen. Und doch verlangte es sie nach Berührungen und Liebkosungen, wollte sie halten und gehalten werden.
    Kaleb stützte sich mit einer Hand auf den Tisch und streckte die andere aus, als wollte er eine Strähne aus ihrer Stirn streichen. Als sie zusammenzuckte, zog er die Hand zurück. »Die Tür steht immer offen«, sagte er mit einer Stimme, bei der sich die feinen Haare in ihrem Nacken in einer Mischung aus Verlangen, Verwirrung und Furcht aufstellten.
    Sie folgte jeder seiner Bewegungen mit den Augen, als er sich ihr gegenüber hinsetzte, elegant und gefährlich, ein Mann, der den Tod bringen konnte. Plötzlich fiel ihr wieder ein, was er gesagt hatte, bevor der Wahnsinn der Begierde von ihr Besitz ergriffen hatte. »Woher weißt du, dass ich sehr reif für mein Alter war?«, fragte sie mit vor Verlangen heiserer Stimme.
    Die kurze Pause konnte darauf zurückzuführen sein, dass er gerade von einem Brot abgebissen hatte. »Aus den medizinischen Berichten«, sagte er, nachdem er geschluckt hatte. »Dort stand, in deiner Entwicklung glichest du eher einer jungen Frau als einem Mädchen.«
    Sie legte die Hände um den Becher mit der heißen Schokolade, obwohl ihr eine andere Wärme lieber gewesen wäre. »Du lügst«, sagte sie so sicher, dass es ihr wehtat.
    »Ich würde dich nie belügen.« Augen ohne Sterne versenkten sich in die ihren.
    Sie schnappte nach Luft und hielt dem Blick stand, bei dem sie sich fragte, wie jemand mit solcher Macht geistig gesund bleiben konnte. »Dann sagst du mir eben nicht die ganze Wahrheit.«
    Er gab keine Antwort, und es war auch nichts von seinem Gesicht abzulesen, das das Sonnenlicht in eine golden schimmernde Maske verwandelt hatte.
    »Was ist eigentlich mit dir?« Sie nippte an der heißen Schokolade, konnte jedoch die aufsteigende Kälte nicht vertreiben, das tiefe Gefühl von Verlust, obwohl sie nicht hätte sagen können, was verloren gegangen war. »Warst du jemals ein Kind?« Jemals nicht so unglaublich beherrscht, so zu Eis erstarrt, obwohl sein Körper vor Leidenschaft loderte?
    »Natürlich.« Mit tonloser Stimme.
    Das war keine Antwort auf ihre Frage. »Du weißt genau, was ich meine.«
    Er trank die Hälfte des Energiedrinks und aß noch ein Brot, bevor er antwortete. »Wenn man potenziell jeden töten könnte, dem man begegnet, ist Kindheit keine Option.«
    So viel Ehrlichkeit hatte sie nicht erwartet, die Hand mit dem Becher, den sie gerade hatte zum Mund führen wollen, hielt inne, und ihr Herz schlug laut wie eine Trommel. Etwas meldete sich ganz tief in ihr, wollte sich befreien. »Wann hat dich Santano Enrique … geholt?«, fragte sie, obwohl sie

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