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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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eigentlich eine ganz andere Frage hatte stellen wollen, ihr Unbewusstes entzog sich mehr und mehr ihrer Kontrolle.
    »Das erste Mal bin ich ihm mit drei begegnet.« Weder seine Stimme noch sein Gesicht verrieten irgendein Unbehagen, weil sie von dem psychopathischen Mörder sprachen, der ihn ausgebildet hatte. »Man brachte mich in eine Einrichtung für potenziell gefährliche Kinder, die meisten von uns sollten der Pfeilgarde beitreten.«
    Sahara hatte auf der Seite mit den Verschwörungstheorien etwas über die Garde gelesen. »Die Pfeilgarde ist eine im Verborgenen agierende Einheit aus gut ausgebildeten Soldaten und Attentätern?« Als er nickte, sagte sie: »Ich habe gelesen, sie sei bei der Einführung von Silentium geschaffen worden, um das Programm zu unterstützen.«
    Ein Pfeilgardist ist in Silentium,
hatte in dem Artikel gestanden.
Die Einheit besteht aus Männern und Frauen mit gewaltigen und gefährlichen geistigen Fähigkeiten, die ihresgleichen auf der Welt suchen und die strenger Kontrolle bedürfen.
    »Die Gardisten haben ihre eigenen Regeln«, sagte Kaleb. »Doch es gibt Anzeichen, dass sie ihre Ziele durch die jetzige Situation im Medialnet modifiziert haben.«
    Auch mit den lückenhaften Erinnerungen und dem noch sehr oberflächlichen Wissen über das, was in der Welt vor sich ging, begriff Sahara, dass Kaleb und die Garde eine Verbindung haben mussten. Niemals konnte der mächtigste kardinale TK -Mediale der Aufmerksamkeit der Gardisten entgangen sein – und umgekehrt galt das genauso –, vor allem, wenn man bedachte, wo Kaleb seine Kindheit verbracht hatte. »Du bist unter ihnen aufgewachsen?«
    Überraschenderweise schüttelte Kaleb den Kopf. »Ich war nur vier Jahre dort. Mit sieben hat mich Santano von den anderen getrennt, weil dann offensichtlich wurde, dass meine Fähigkeiten für die anderen Kinder eine Bedrohung waren.«
    Das ergab keinen Sinn – diese Kinder dort waren allesamt gefährlich. Und doch hatte die Bestie sich nur einen einzigen geholt … Kaleb war allein und vollkommen schutzlos einem Albtraum ausgeliefert worden. Der Schrecken schnürte ihr die Kehle zu, verzweifelt griff sie nach einem Strohhalm. »Haben dich deine Eltern begleitet?« Mediale verließen ihre Kinder nie, denn Kinder trugen das genetische Erbe.
    »Nach meiner Überstellung zur Garde habe ich sie nie mehr zu Gesicht bekommen.« Schwarzes Eis in jedem Wort. »Sie verfügten nicht über die Fähigkeit, mit einem kardinalen Nachkommen umzugehen, und wurden angemessen entschädigt, damit sie keine weiteren Ansprüche stellen konnten. Rein ökonomisch wäre es völlig sinnlos für Santano gewesen, mich auszubilden, ohne den alleinigen Anspruch auf meine Fähigkeiten zu haben.«
    Sie weinte innerlich bittere Tränen um den gefährlichen Mann, der damals auch nur ein kleiner Junge gewesen war. Wenn er zu einer Bestie geworden war, dann war der Grundstein dafür in seiner Kindheit gelegt worden – kein Kind sollte in dem Wissen aufwachsen müssen, man habe es verkauft, weil es zu schwierig war. Er musste große Angst gehabt haben, als man ihn allein in einer fremden Umgebung zurückließ, und auch sehr verwirrt, bevor ihm die bittere Wahrheit schonungslos von Ausbildern mitgeteilt wurde, die keinen Grund hatten, besonders zartfühlend zu sein.
    Dass er so jung hatte erfahren müssen, dass er unerwünscht war, und dass er ohne Familienbande aufwuchs, selbst wenn es nur die kühlen Bande ihrer Gattung gewesen wären – eine solche Kindheit musste tiefe Narben hinterlassen haben. Zwar war Liebe in medialen Familien mit einem Bann belegt, doch Familienbande generell, oder zumindest Loyalität den eigenen Genen gegenüber, war das Fundament ihrer Gattung.
    Sahara schluckte die Gefühle herunter, die Kaleb sicher nicht willkommen waren. »Warum bist du kein Gardist geworden?« Unerwartet gepresst klang das, und sie merkte, dass sie die Luft angehalten hatte, weil der Blickkontakt so intensiv war. Sie hatte ihn nicht bewusst gesucht, konnte ihn aber auch nicht abbrechen.
    »Santano hatte andere Pläne mit mir.« Mit diesen ruhig vorgebrachten Worten nahm Kaleb das letzte Brot und aß es Bissen für Bissen wie jemand, dem Geschmack völlig egal war, für den Nahrung nur der Energieaufnahme diente. Dann griff er zu einem Schokoladenriegel. »Warum fragst du nicht?«
    »Was soll ich fragen?« Es war nicht einfach, gleichmütig zu klingen, wenn man voller Zorn war über Leute, die ein Kind mit starken Fähigkeiten in die

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