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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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schmerzhaft für sie sein. »Ist es schwierig für dich, weiterhin vom Medialnet getrennt zu sein?«, fragte er, denn solange ihre eigenen Schilde noch dünn waren, würde sie sofort zu einem Angriffsziel werden, wenn er ihr seinen Schutz entzog.
    Für die Makellosen Medialen wäre sie eine Abnormität, ganz zu schweigen von den anderen Raubtieren im Netz. Doch wenn ihr Verstand durch die Trennung verhungerte wie in Tatianas Käfig, konnte er auch jeden auslöschen, der eine Bedrohung darstellte. Dann würden alle bald begreifen, dass sie ihr Todesurteil unterzeichneten, wenn sie versuchten, sich an Sahara zu vergreifen.
    »Nein«, sagte sie und ließ den schwarzen Sand durch ihre Finger rinnen, als hätte sie es seit Ewigkeiten nicht getan. »Es ist sicherer und gesünder für mich, hinter deinem Schild zu bleiben, bis meine eigenen Schilde stark genug sind.« Ein Lächeln für ihn, ganz offen und zärtlich. »Und so bin ich nicht allein – du bist immer da, dringst aber nicht ein und nimmst nicht, was dir nicht gehört.«
    Selbst im dunkelsten Teil seines Bewusstseins, wo es nur Blut und Tod gab, widerstrebte ihm der Gedanke, ihr seinen Willen aufzuzwingen. »Dann halte ich den Schild aufrecht, bis du etwas anderes willst.«
    Mitternachtsblaue Augen sahen ihn an, und er fragte sich, ob sie das Hässliche in ihm sahen. Es war sicher besser für Sahara, wenn sie es nicht sah. Manche Erinnerungen konnten nie ausgelöscht werden, manches Verlassenwerden schmerzte zu sehr, um es zu vergessen. Kaleb hatte nur überlebt, weil er sich von Mitgefühl und Mitleid radikal getrennt hatte.
    Sahara konnte das nicht tun, die Erinnerungen würden sie bei lebendigem Leibe auffressen. »Tu es nicht«, sagte er. »Du wirst es bereuen.«
    »Das werde ich nie«, sagte sie leise. »Niemals.«
    Ein Teil von ihr erinnerte sich offenbar an das Versprechen, das sie ihm gegeben hatte, bevor das Messer in sie gefahren war, und Blut seine Haut rot gefärbt hatte. Nie hatte sie ein Versprechen gebrochen, das sie ihm gegeben hatte. Aber er hatte das Unverzeihliche getan und sie verraten.
    Er sah ihr weiter in die Augen, sah, wie sie um ihn trauerte. Sahara strich leicht über seine Wange. »Vielleicht hat Tatiana auch anderen die Wahrheit über mich erzählt – schon deshalb sollte ich das Medialnet meiden.«
    »Ich könnte dich zu ihr bringen.« Die ehemalige Ratsfrau der Gabe aussetzen, deretwegen sie Sahara gefoltert hatte. »Dann kannst du mit ihr tun, was du willst.«
    »Ich will diese Frau niemals berühren, nicht einmal auf geistiger Ebene. Sie ist böse.« Worte voll Widerwillen, schnell hervorgestoßen, um sie loszuwerden. »Sie war immer so kühl und klang so überzeugend, doch auf ihren Befehl hin haben die Wärter …« Sahara brach mitten im Satz ab.
    »Ich finde sowieso heraus, was sie dir angetan haben.« Er wusste, dass sie nur schwieg, weil er Tatiana bestraft hatte, genau wie den Wärter, der bei ihnen eingebrochen war, um sie zu holen. »Ganz egal, ob du es mir erzählst oder nicht.«
    Sahara schob das Kinn vor, nicht mehr von Erinnerungen geplagt, sondern nur noch entschlossen. »Ich weigere mich, dich noch tiefer ins Dunkel zu stoßen.«
    Er sagte nicht, dass es zu spät sei, dass es schon zu spät gewesen sei, als sie sich das erste Mal begegnet waren. Denn Sahara hatte ihm damals nicht geglaubt, und sie würde ihm auch jetzt nicht glauben. So war sie nun einmal, und er war jemand, dem es nichts ausmachte zu morden, wenn es notwendig war.
    Sein Blick wanderte hinaus aufs Meer, zu den herandonnernden Wellen. »Ich bringe dich nach Hause.« Er stand auf und forschte in seinem Gedächtnis nach einem Bild, das er vor drei Wochen auf den neuesten Stand gebracht hatte. Für einen TK -Medialen gehörte das zu den leichtesten Übungen – Sekunden später sah er schon einen Baumstamm mit einer ganz bestimmten Anordnung von Astlöchern vor sich.
    »Warte noch«, sagte er zu Sahara, die ebenfalls aufgestanden war. Zuerst wollte er einen kleinen Test machen. Im Schatten der Nacht tauchte er hinter einem Baum am Haus von Leon Kyriakus auf. Der Stamm war breit genug, um einen TK -Medialen zu verbergen, der nie dorthin hätte kommen dürfen, denn schon mit seinem ersten Besuch hatte er Saharas Leben verändert, ihr Leid und Einsamkeit gebracht.
    In dem Haus am Rande des NightStar-Geländes war es vollkommen ruhig, nur im Arbeitszimmer von Leon brannte Licht.
    Kaleb kehrte zu Sahara zurück. »Bist du bereit?«, fragte er, und die Leere

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