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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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hatten – zuletzt etwa vor zwei Monaten –, hatte er immer gewusst, dass die Chancen sehr gering waren, sie zu finden. Sie war für ihre Entführer viel zu wertvoll, als dass diese sich Unvorsichtigkeiten hätten erlauben können.
    Nun war sie nicht nur gefunden worden, sondern auch noch zurückgekehrt. Trotz der Warnung, die er Sahara am Schluss mitgegeben hatte, war es beinahe sicher, dass Kaleb nicht gewusst hatte, was er da in Händen hielt, sonst hätte er sie niemals gehen lassen. Anders als Nikita würde Anthony dem kardinalen TK -Medialen nie Motive unterstellen, die nicht mit harten Fakten zu belegen waren. Kaleb spielte auf dem Feld der Politik so gerissen und gelassen wie jemand, der schon als Jugendlicher daran gearbeitet hatte, auf diesen Posten zu kommen.
    Anthony gab Kalebs Nummer in die Kommunikationskonsole ein und wartete.
    Beinahe sofort tauchte Kalebs Gesicht auf, im Fenster hinter ihm war ein sehr bekannter Ausschnitt von Moskau zu sehen. Leicht verschwommen glänzten die beleuchteten Zwiebeltürme der Kathedrale im Regen. »Anthony. Ich habe deinen Anruf schon erwartet.«
    »Ich bin dir zu Dank verpflichtet, weil du ein Mitglied meines Clans zurückgebracht hast.« Anthony mochte niemandem gern verpflichtet sein und wollte die Sache so schnell wie möglich vom Tisch haben, vor allem, da es um Kaleb Krychek ging. »NightStar würde seine Schulden gerne begleichen.«
    »Ich nehme an, du weißt bereits, wem ich Sahara entrissen habe?«, fragte der TK -Mediale anstelle einer Forderung.
    Anthony nickte. »Der Clan wird sich darum kümmern.« Tatiana konnte sich zwar sehr geschickt verbergen, wenn sie nicht gefunden werden wollte, doch das NightStar-Unternehmen konnte zerstören, was ihr am wichtigsten war – Geld, Status und Macht –, ohne ihr selbst auch nur ein Haar zu krümmen. »Nicht immer ist der Tod die passende Bestrafung.« Es ginge zu schnell, wäre zu rasch vorbei. Tatiana hatte nicht nur sieben Jahre eines Lebens gestohlen, auch Leon war nach dem Verschwinden seiner Tochter nicht mehr derselbe gewesen. Und Sahara war eine Kyriakus, gehörte zur Familie. Niemand kam ungeschoren davon, der Anthonys Familie ein Leid antat.
    »Da widerspreche ich nicht«, sagte Kaleb in vollkommenem Silentium. »Doch du solltest wissen, dass Tatiana Sahara nicht mehr gefährlich werden kann. Ich hatte selbst einige … Dinge mit ihr zu klären.«
    »Verstehe.« Doch selbst wenn Tatiana tot oder auf andere Weise nicht mehr im Spiel war, war Anthony nach wie vor entschlossen, ihr Imperium zu zerschlagen und sie öffentlich zu demütigen. NightStar hatte immer im Stillen Macht ausgeübt, das Medialnet musste erfahren, wie weit der Clan gehen würde, um seine Angehörigen zu schützen und zu rächen. »War eure Unterredung erfolgreich?«
    Ganz unüblich für seine Verhältnisse wirkte Kaleb einen Augenblick abgelenkt. »Entschuldige«, sagte er und wandte sich wieder Anthony zu. »Mich erreicht gerade der Bericht eines Gardisten, der dich auch interessieren könnte.«
    »Perth oder Kopenhagen?«
    »Perth. Der Verräter, der für das Sicherheitsleck verantwortlich war, ein gewisser Allan Dawes, ist in Argentinien entdeckt worden. Innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden wird er überstellt.«
    »Und was geschieht dann?«
    »Er wird ein abschreckendes Beispiel für all jene abgeben, die glauben, eine Unterstützung der Makellosen Medialen würde ihre Karriere voranbringen.«
    Anthony zuckte bei der kaltblütigen Antwort nicht zusammen. Er hatte das Schlachtfeld in Perth gesehen und die Videoaufzeichnungen der Krämpfe, in denen sich seine Tochter nur Minuten vor dem Ausbruch des Feuers gewunden hatte. Ihre Visionen waren so eindeutig gewesen, dass NightStar Unzählige hatte warnen und retten können, doch für einige war es zu spät gewesen, und Anthony wusste, dass diese Verluste Faith in Verzweiflung gestürzt hatten.
    »Wir müssen darauf achten, dass keine Märtyrer produziert werden«, sagte er.
    »Meinst du, das alles könnte Vasquez geplant haben, um Furcht und Entfremdung unter seinen Anhängern zu verstärken?« Kaleb lehnte sich zurück, sah Anthony aber weiter aufmerksam an. »Ich gehe davon aus, dass du über ihn Bescheid weißt.«
    Anthony nickte, der Name des gesichtslosen Führers der Organisation war ihm über sein weitverzweigtes Netzwerk von Informanten zugetragen worden. »Er ist sehr gerissen, und auf diese Weise arbeiten wir ihm in die Hände.«
    Kaleb überlegte. »Du hast recht –

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