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Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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um die Herrschaft über das Medialnet zu erlangen?
    Der Gedanke, er könne mit den Makellosen Medialen zusammenarbeiten, machte sie ganz krank, doch wenn sie die Situation unter rein logischen Gesichtspunkten betrachtete, war eine solche Partnerschaft sinnvoll.
    Manche Dinge muss man zerstören, damit sie stärker werden.
    Die Fanatiker hatten sich als sehr versiert im Zerstören erwiesen, und der einsame Stern an ihrem Armband zeigte doch, dass Kaleb keine Loyalität gegenüber dem Medialnet empfand.
    Absolut keine.
    Sie konnte es ihm nicht verübeln – wie sollte ein Kind Vertrauen zu einem System entwickeln, das es der Gnade einer Bestie ausgeliefert hatte? Das gequälte Kind war zu einem tödlich gefährlichen Mann herangewachsen, den Sahara auf eine Weise liebte, die ihr das Herz zerriss. Alte Gefühle hatten sich mit zart sprießendem neuem Vertrauen verbunden. Doch konnte dieser Mann Entscheidungen getroffen haben, die untragbar waren.
    Als er dann kam, konnte sie die Frage wieder nicht stellen. Wenn sie falsch lag, würde es ihn verletzen – und noch schlimmer wäre, dass er sich in schwarzes Eis hüllen und so tun würde, als hätte ihn ihr Misstrauen nicht getroffen. Falls sie jedoch recht hatte, wäre sie gezwungen etwas zu tun, was sie auf keinen Fall wollte: Sie würde Kaleb auslöschen müssen … und dazu hatte sie nicht die Kraft.
    Nur ein wenig mehr Zeit. Nur ein paar Tage. Die Makellosen Medialen würden sich neu formieren müssen nach dem Schlag gegen die Universität. Ihr blieb noch Zeit, ihn zu lieben.
    »Ich habe das Kopfgeldkonto gelöscht«, sagte Kaleb und lehnte sich gegen die Wand des Baumhauses. Er hatte den Schlips gelöst und den Hemdkragen geöffnet. »Die Information müsste schon durchgesickert sein. Du bist jetzt sicher.«
    Sein Beschützerinstinkt war wie ein Stich in ihr Herz. Falls er die Grenze schon überschritten hatte, falls sie ihre Gabe gegen ihn anwenden musste, würde sie zerbrechen und sich nie wieder davon erholen, dieses Mal sicher nicht. »Ich kann den Wald also verlassen«, sagte sie mit einem Kloß im Hals. »Niemand auf der Welt hat jetzt noch einen Grund, mich wiederzuerkennen.«
    Kaleb griff in die Innentasche des anthrazitfarbenen Jacketts, das perfekt an den Schultern saß, auf denen wahrscheinlich noch Reste der Kratzer zu sehen waren, die sie ihm beigebracht hatte. »Zur Verteidigung«, sagte er und zog eine kleine Pistole heraus. »Die hier gilt als die gefährlichste Waffe der Welt, weil selbst ein Kind damit jedes Ziel treffen könnte.« Er zeigte ihr den Sicherungshebel. »Gib acht, dass du die Waffe nur entsicherst, wenn du jemanden kampfunfähig machen oder ausschalten willst.«
    Sahara zwang sich, die Waffe in die Hand zu nehmen, denn Kaleb hatte recht. Ihre Gabe konnte sie nicht schützen, wenn der Angreifer weiter weg war. »Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass du mir überhaupt erlauben würdest, das schützende Revier der DarkRiver-Leoparden zu verlassen.«
    »Ich habe dir doch schon oft gesagt, dass ich dir niemals wehtun werde.«
    Mit zitternden Fingern legte sie ihm die Hand aufs Herz. »Danke, dass du dein Versprechen gehalten hast und gekommen bist.«
    Er steckte ihr eine lose Haarsträhne hinters Ohr, sanft und doch besitzergreifend. Kaleb war so schön, dass ihr der Atem stockte. Kein Mann durfte so hart und gleichzeitig so schön sein.
    »Und noch etwas«, sagte sie heiser. »Du kannst deine Schilde fortnehmen – meine funktionieren wieder.«
    Kaleb sah sie zweifelnd an, die primitive Kreatur, die in der Leere lebte, mochte die Kontrolle nicht aufgeben. »Dein Silentium ist gebrochen. Sobald du wieder im Medialnet bist, wirst du zur Zielscheibe der Makellosen Medialen.« Er konnte nicht zulassen, dass sie so verletzlich wurde.
    Sahara spreizte die Finger auf seiner Brust. »Sieh dir doch erst einmal meine Schilde an.«
    Er fand ein Bewusstsein, das tief in Silentium war – nicht der kleinste Riss zeigte sich. Fasziniert betrachtete er ihren Verstand von allen Seiten und entdeckte nichts, was sie hätte verraten können, nichts, was andere dazu gebracht hätte, einen weiteren Blick auf sie zu werfen. Die Lüge war makellos.
    »Das ist aber nicht dein Werk.« Sahara hatte viele Gaben, doch komplexe Schilde dieser Art erforderten jahrelange Praxis und besondere Fähigkeiten. »Sascha Duncan ist die Künstlerin«, sagte er. Saharas erstaunter Blick gab ihm recht.
    Die Tochter der Ratsfrau Nikita Duncan war nicht nur eine

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