Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnisvolle Beruehrung

Geheimnisvolle Beruehrung

Titel: Geheimnisvolle Beruehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
Vom Netzwerk:
ich frei.
    Freiheit kann berauschend sein. Sei vorsichtig.
    Du verlässt mich doch nicht?
    Der telepathische Kanal ist immer offen. »
Langsam und vorsichtig«, sagte er laut, seine Finger spielten mit dem Adler am Armband. »Du musst deine Schwingen erst kräftigen, bevor du fliegen kannst.«
    Sie hielt sich an ihm fest und sah erneut in das Medialnet, in dem jedes Bewusstsein ein blitzender Lichtpunkt war, verbunden mit Millionen von Medialen auf der ganzen Welt. Silberne Ströme flossen zwischen ihnen – Informationen, die ausgetauscht wurden – ein glitzerndes Meer, dessen Wellen so herrlich wogten, dass ihr die Kehle ganz eng wurde.
    Wieder löste sich eine Erinnerung aus dem Verlies.
    »Warum nennen alle es ein Sternenzelt?«
Sie runzelte die Stirn.
»Das ergibt keinen Sinn.«
    »Schick mir ein Bild«, sagte ein jüngerer Kaleb, dessen Gesicht noch nicht die harten Konturen des Mannes hatte.
    Sahara tat es, ihre Füße baumelten von einem Ast im hinteren Teil des NightStar-Geländes.
    Kaleb sah sie überrascht an, das war so selten, dass sie den Atem anhielt. »Ich sehe es nicht so, wie du es siehst, und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand sonst es so sieht.«
    »Möchtest du es erkunden?«, fragte Kaleb, und die Vergangenheit verband sich mit der Gegenwart, in der aus dem hübschen Jungen mit der Schramme auf der Wange ein mächtiger Mann geworden war, dessen Hand beschützend auf ihrem Rücken lag.
    »Kann ich es tun, ohne erkannt zu werden?«, fragte sie, während ein Teil ihres Bewusstseins noch versuchte, die Erinnerungen zu entwirren, denn sie wollte unbedingt das Geheimnis um Kaleb ergründen, bevor sie ihm die Frage stellte, die kein Teil von ihr wirklich stellen wollte. »Tatiana und Enrique haben die Wahrheit über mich wahrscheinlich geheim gehalten, aber ich würde lieber auf Nummer sicher gehen.«
    Eine Reihe telepathischer Instruktionen fluteten ihren Verstand, und zwei Minuten später warf sie eine Art Umhang über ihr Bewusstsein und trat hinaus ins Medialnet.
    Soll ich dir etwas sehr Interessantes zeigen?,
fragte Kaleb nach etwa einer Stunde.
    Trunken von der Freiheit in dem geistigen Netzwerk musste Sahara aufpassen, nicht zu unbekümmert in den Datenströmen zu forschen, um sich nicht selbst zu verraten.
Ja!
    Kannst du mich sehen?
    Ja.
Durch die Filter, mit denen sie sich selbst verhüllte, konnte sie seinen ebenfalls verhüllten Stern kaum erkennen. Nun nahm er sie mit in die Tiefe, in einen Teil des Netzwerks, wo es keine Sterne gab, der aber dennoch lebendig war. Die silbernen Ströme flossen breit und ruhig, als stünden Kaleb und sie an einer Bucht.
    Begeistert tauchte sie einen Finger ein – sofort umhüllten sie Informationen sanft wie eine Meeresbrise, eine zufällige Auswahl an Daten. Erstaunt schickte sie Kaleb ein Bild.
Das habe ich doch noch nie gekonnt.
    Auf der Plattform vor dem Baumhaus schlossen sich seine Finger um den feinen grünen Stoff ihres Tops.
Es ist lange her, seit ich das Medialnet mit deinen Augen gesehen habe.
    Sie barg den Kopf an seinem Hals, schlang die Arme unter dem Jackett um seinen Leib.
Ein wundervoller Ort.
Mit beiden Händen pflügte sie durch das schimmernde Datenmeer, ließ mit einem fröhlichen Lachen Informationen regnen.
Danke, dass du es mir gezeigt hast.
    Das war es noch nicht.
Er führte sie zur Mitte der Bucht und streckte eine geistige Hand aus.
Du musst dich mit mir verbinden, damit ich dich hineinziehen kann.
    Ohne Zögern griff sie zu. Sie schlüpften durch einen Schleier, den sie nicht sehen konnte, und befanden sich mit einem Mal vor einem eigenartigen schwarzen Gebilde – die Daten waren hier so stark komprimiert, dass sie wie geschliffene Edelsteine funkelten.
    »Das ist das Backup des Medialnet«, sagte Kaleb mit normaler Stimme, da er offensichtlich sicher war, dass nichts aus diesem Ort hinaussickern konnte. »Falls das Medialnet je zusammenbricht, können die Daten bis zu vierundzwanzig Stunden davor wieder hergestellt werden.«
    Fasziniert versuchte sie, sich einen kleinen Datenblock näher anzusehen, doch er war so komplex, dass sie ihn unmöglich begreifen konnte. »Wie hast du das hier gefunden?«
    »Der Netkopf hat es mir gezeigt.« Er brachte sie zum Zentrum des Datenarchivs, zu einer Kugel, deren schillernde Oberfläche ununterbrochen eine andere Farbe annahm und die Sahara an den Mitternachtsschimmer in Kalebs Augen erinnerte, wenn er die Kontrolle aufgab. »Das ist der Knopf für den Neustart, um das System von

Weitere Kostenlose Bücher