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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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aus. Dann wurde er wieder ernst: »Karina, ich weiß ziemlich genau, warum du gegangen bist. Es war wahrscheinlich richtig, auch wenn ich es dir verdammt übelgenommen habe.«
    Wir sahen uns eine Weile stumm an. Plötzlich nahm Daniel meine Hand und presste sie gegen seinen Mund. »Aber ich bin froh, dass du jetzt hier bist.«
    Ich streichelte seine Wange, und er schmiegte sein Gesicht in meine Hand. So blieben wir sitzen, bis der Pizzabote klingelte.

    Mit der Pizza kamen auch die angenehmen Erinnerungen zurück. Mit einem Mal konnten wir uns wieder unverkrampft unterhalten. Wir sprachen über alles und jeden. Ich erzählte ihm von der Hochzeit meiner Mutter, von Susanne, Tims neuer Exfreundin, und von Tim und wie glücklich ich mit ihm war. Und Daniel erzählte mir von seinem Vater, dem es langsam wieder besserging, und dem Stress im Verein. Als wir die Pizza verzehrt hatten, machten wir es uns wie früher auf dem Sofa bequem und quatschten. Daniel hörte gar nicht mehr auf zu lachen, während ich ihm eine Comedy-Version meines Eklats auf der Hochzeit vorspielte. Ich schimpfte halbherzig mit ihm, als er mir erzählte, wie er vor Wut über die rote Karte vom Spielfeld direkt aus dem Stadion raus bis in die nächste Kneipe gelaufen war, wo er sich das Spiel zu Ende angeschaut und damit für Aufregung gesorgt hatte. Jetzt konnten wir darüber lachen. Zu zweit war alles halb so schlimm.
    Wir redeten und lachten. Ununterbrochen. Stundenlang. Bis ich auf die Uhr schaute und erschrak, weil es schon weit nach Mitternacht war. Ich stand sofort auf, aber Daniel zog mich wieder zurück.
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich eine hochschwangere Frau mitten in der Nacht nach Hause schicke. Diese eine Nacht wird Tim uns ja wohl noch gönnen.«
    Er sagte es im Scherz, aber genau das bezweifelte ich. Tim war in diesen Dingen schließlich nicht sehr großzügig. Andererseits war die Aussicht auf ein Bett, das nicht noch vierhundertfünfzig Kilometer von mir entfernt lag, sehr verlockend. Ich würde Tim morgen einfach erzählen, dass es spät geworden war und ich mir ein Hotelzimmer genommen hatte. Außerdem wusste er, dass Daniel und ich nur gute Freunde waren.
    Eine halbe Stunde später lagen wir nebeneinander im Bett. Daniel drückte mir einen Gutenachtkuss auf die Stirn, und ich schlief völlig erschöpft ein.

Treuegarantie
    Am nächsten Morgen wurde ich durch das Klingeln meines Handys geweckt. Meine Klamotten lagen in einem unordentlichen Haufen neben dem Bett, und es dauerte eine Weile, bis ich das Handy gefunden hatte. Es war Tim. Natürlich hatte ich mit seinem Anruf gerechnet. Nur nicht so früh. Und nicht, während Daniel direkt neben mir lag.
    »Morgen, Schatz«, begrüßte ich ihn wie selbstverständlich, um erst gar keinen Verdacht aufkommen zu lassen.
    »Warum flüsterst du?«
    »Weil ich … gerade erst aufgestanden bin.«
    Ich räusperte mich leise und versuchte gleichzeitig, Daniels linken Arm von mir runterzuschieben, damit ich ins andere Zimmer gehen konnte.
    »Bist du noch in Hamburg?«
    »Ja, es ist gestern doch später geworden, da habe ich mir ein Hotelzimmer genommen.«
    »Aha.« Tim klang nicht sehr überzeugt.
    »Ist es für mich?«, nuschelte Daniel im Halbschlaf dazwischen, und jetzt war ich von meiner Hoteltheorie auch nicht mehr überzeugt.
    »Heißt das Hotel zufällig Daniel Schulte?«, fragte Tim sarkastisch, und schon ärgerte ich mich, diese Lüge überhaupt ins Spiel gebracht zu haben. Schließlich war nichts dabei, bei einem Freund zu übernachten. Ich hievte mich aus dem Bett und ging in die Küche.
    »Ja. Entschuldigung. Ich wollte dich nur nicht beunruhigen. Ich hab bei Daniel übernachtet, weil ich gestern Nacht nicht mehr nach Hause fahren wollte.«
    »Aha. In seinem großzügigen Gästezimmer, nehme ich an?«, fragte er in einem ironischen Tonfall, der meinen Puls innerhalb von Sekunden auf hundertachtzig brachte.
    »Tim, jetzt fang bitte nicht wieder damit an. Ich habe wirklich nur hier übernachtet!«
    Ich hätte es buchstabieren können, und Tim hätte es immer noch nicht verstanden. Übernachten war bei ihm nur ein anderes Wort für Sex.
    »Ich habe nicht damit angefangen, Karina«, sagte Tim jetzt plötzlich wieder sehr sachlich. »Du hast wieder angefangen. Seit ich gestern mit dir über unsere Zukunft reden wollte, bist du doch regelrecht vor mir auf der Flucht. Oder nicht?« Er machte eine Pause, um mir eine Chance für eine Erklärung zu geben. Aber ich hatte keine

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