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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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an.
    »Was machst du denn hier?«, fragte er bemüht unfreundlich.
    Ich setzte mich auf. »Entschuldigung, ich wollte nicht einfach so hier einbrechen, aber ich musste furchtbar dringend aufs Klo.«
    Das war vermutlich nicht die Erklärung, die Daniel nach über drei Monaten absoluter Funkstille von mir erwartete. Er sah mich etwas verständnislos an.
    »Hat deine Zeitung dich geschickt?«, fragte er immer noch ziemlich unterkühlt.
    Ich nickte müde. »Ja, aber deswegen bin ich nicht hier.« Daniel sah mich herausfordernd an, und ich fügte schnell hinzu: »Nicht nur. Daniel, wir sollten wirklich mal reden.«
    »Klar, und das ausgerechnet jetzt, wo sowieso jedes dahergelaufene Journalistenschwein mit mir reden will. Echt, Karina, deine Mitleidstour kannst du dir sparen. Zwischen uns gibt es nichts mehr zu bereden.«
    So ungefähr hatte ich mir unsere Begegnung vorgestellt, auch wenn ich das Journalistenschwein nicht auf mich persönlich bezog. Trotzdem hatte ich ein wenig darauf gehofft, die Erinnerung an unsere Trennung wäre inzwischen abgestumpft, zumal wir ja nicht einmal richtig zusammen gewesen waren. Aber Daniel verließ das Wohnzimmer und machte damit deutlich, dass für ihn das Gespräch beendet war.
    »Genau deswegen müssen wir ja reden«, rief ich ihm nach. »Weil ich nämlich keine Lust mehr auf deine kindische Schmollnummer habe und weil ich dir verdammt nochmal helfen möchte.« Ich folgte ihm quer durch die ganze Wohnung, während ich weiter auf ihn einredete. Er packte eine Reisetasche aus und pfefferte wahllos seine Klamotten auf den Boden, das Bett und ein paar Stühle.
    »Daniel, ich bin nicht hier, um dir eine Titelstory aus den Rippen zu kitzeln. Ich will dir nur die Möglichkeit geben, deine eigene Meinung dazu abzugeben, weil ich finde, dass du einen Riesenfehler machst, wenn du dich nicht dazu äußerst.«
    Er feuerte ein paar Unterhosen in den Wäschekorb: »Wozu soll ich mich äußern?«
    »Na, dazu, dass sie dich rausschmeißen wollen.«
    Daniel hielt mitten in der Bewegung inne, und mir wurde klar, dass er keinen blassen Schimmer davon hatte.
    »Haben sie es dir noch nicht gesagt?«, fragte ich vorsichtig. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ein Fußballer erst durch die Zeitung von seiner Entlassung erfuhr. Daniel zuckte mit den Schultern und versuchte, den Schock möglichst unauffällig zu verdauen. Aber es arbeitete in ihm, das konnte ich sehen.
    »Sie wollen dich rausschmeißen, weil du nicht mehr zum Training erschienen bist. Vielleicht droht dir auch noch eine Geldstrafe.«
    Ich wartete ab, aber Daniel blieb einfach nur regungslos vor mir stehen, in seiner Hand immer noch die dreckige Unterwäsche. »Du hattest keine Ahnung, oder?«
    »Wahrscheinlich haben sie mich nicht erreicht.« Er wollte es mit einem Schulterzucken abtun, aber mich konnte er damit nicht täuschen.
    »Wo warst du denn?«, fragte ich vorsichtig, weil ich nicht wie eine neugierige Journalistin klingen wollte.
    »Bei meinem Vater.« Daniel spielte jetzt nervös mit seiner Unterwäsche, formte sie zu einem Knäuel, das er ununterbrochen knetete.
    »Aber da hätten sie dich doch anrufen können.«
    »Ich war meistens in der Klinik. Mein Vater hatte einen Herzinfarkt.«
    »Oh, das tut mir leid. Ist es schlimm?«
    Er schüttelte abwesend den Kopf und starrte auf den Boden. Dann sackte er plötzlich in Zeitlupe in sich zusammen. Er kauerte auf dem Boden, den Kopf auf den Knien und weinte stumm. Ich setzte mich zu ihm und legte meine Hand auf seine Schulter. Vorsichtig erst, aber er ließ sich bereitwillig von mir trösten. Ich strich ihm über den Rücken, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    »Warum hast du ihnen denn nichts von deinem Vater erzählt?«
    »Es kam so plötzlich. Außerdem wollen die mich doch sowieso loswerden.«
    »Warum wollen sie dich denn loswerden?«, fragte ich erstaunt.
    »Ach, unser Trainer versteht sich eben besser mit dem alten Torwart. Dem war es nur recht, dass ich zwei Spiele gesperrt war. Ich passe eben nicht in sein Konzept, hat er gesagt, weil ich zu sehr auf Risiko spiele. So ein Arschloch. Wir haben uns total gestritten, und dann wollte unser Manager mich verkaufen. Es gab ganz gute Angebote, aber ich habe mich geweigert. Ich will in Hamburg bleiben. Mein Vertrag läuft schließlich noch über ein Jahr. Und weil sie kein Geld mit mir machen können, kommt es ihnen wahrscheinlich nur gelegen, dass sie mich jetzt rausschmeißen dürfen.«
    Ich sah ihn entsetzt an. Eigentlich

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