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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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durchgedrungen war, dann sagte er leise: »Es tut mir leid. Wir hatten eigentlich abgemacht, es dir nicht zu sagen, weil wir keine unnötigen Probleme heraufbeschwören wollten. Aber ich will, dass du das weißt.«
    Ich nickte automatisch und lehnte mich in den Schnee zurück. Also doch. Tim und Tina. Ich wusste nicht, ob ich lieber lachen oder weinen sollte. Nicht weil ich eifersüchtig war, obwohl es keine schöne Vorstellung war, die beiden angetrunken im Bett bei einer hemmungslosen Knutscherei, die nur deswegen nicht in wilden Sex eskaliert war, weil Tim in seinem Vollrausch nicht mehr in der Lage dazu gewesen war. Nein, ich hätte schreien können, weil unser Timing so grottenschlecht gewesen war. Weil nichts, aber auch gar nichts nach Plan gelaufen war. Meinetwegen hätte Tim seinen One-Night-Stand haben können. Meinetwegen auch mit Tina. Alles wäre noch gutgegangen, wenn er danach nur reumütig zu mir zurückgekommen wäre. Und wenn Daniel nicht ausgerechnet in dieser Nacht dazwischengefunkt hätte.
    Tim drehte sich zu mir um. »Schockiert?«
    »Nein. Erleichtert«, sagte ich und warf Tim eine Handvoll Schnee ins Gesicht. »Wenigstens bin ich jetzt nicht mehr allein für die Dummheiten in unserer Beziehung zuständig.«
    Er ließ sich neben mir in den Schnee sinken. Ich strich ihm die Schneeflocken wieder aus dem Gesicht.
    »Nein, ich mache auch mal Fehler«, grinste er. »Vielleicht nicht so viele wie du, aber ich bin auch nicht perfekt.«
    Nachdenklich starrte ich in den inzwischen fast dunklen Himmel. »Weißt du eigentlich, dass ich in unserer Beziehungspause nur deswegen zu Daniel gefahren bin, weil ich dachte, du hättest eine Affäre mit Tina? Ich wollte mich mit Daniel genauso kindisch an dir rächen, wie du mit Tina, weil du dachtest, ich hätte …«
    Ich stockte, denn jetzt wurde mir der verrückte Ei-oder-Huhn-Kreislauf so richtig bewusst. Wer von uns hatte eigentlich den ersten Fehler gemacht? Wo war die Sache schiefgelaufen?
    »Also warst du doch eifersüchtig?«, fragte Tim überrascht, als hätte er das niemals von mir erwartet.
    »Natürlich war ich das! Ich wäre beinahe gestorben vor Eifersucht, du Blödmann.« Dieses Mal warf ich ihm eine ganze Ladung Schnee ins Gesicht.
    »Dann sind wir jetzt wohl quitt«, grinste er.
    Aber mir war überhaupt nicht zum Lachen zumute. Vielleicht hätte ich sogar über die Ironie der Geschichte lachen können, wenn wir uns nicht beinahe komplett in ihr verloren hätten.
    »Das ist nicht witzig, Tim. Das hätte auch anders enden können.«
    »Stimmt.« Tim wurde wieder ernst. Er rückte näher an mich heran und strich mir die Haare aus dem Gesicht. »Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, Karina. Aber an Tagen wie gestern habe ich wirklich verdammt Angst.«
    Ich schaute ihn erstaunt an. »Angst?«
    »Ja, weil ich nicht weiß, ob wir das zusammen schaffen. Vor allem, ob ich das mit dir schaffe. Ich bin so verrückt nach dir, dass ich manchmal denke, es wäre besser für uns, wenn wir nicht zusammen wären.«
    Tim sah mich traurig an, und ich wagte kaum zu atmen. Im Grunde war es die perfekte Liebeserklärung, aber was nützte es mir, wenn Tim daraus die falschen Schlüsse zog.
    Er begann zu flüstern: »Aber wenn ich dann mit dir zusammen bin, fühlt sich alles richtig an. Mit dir ist mein Leben einfach echt.«
    Mir lief es eiskalt den Rücken herunter, und das kam bestimmt nicht vom Schnee. Ich wusste, was er meinte. Mir ging es genauso. Ich konnte darauf nichts anderes erwidern, als ihn wieder und wieder zu küssen. Wir lagen nebeneinander im Schnee, und ich küsste ihm die Tropfen der geschmolzenen Schneeflocken aus dem Gesicht.

Ballgefühl
    Obwohl Tim und ich einen wunderschönen Abend vor dem Kamin verbracht hatten, schlief ich diese Nacht in der Hütte sehr unruhig. Schon seit Wochen hatte ich keine Nacht mehr durchgeschlafen. Dafür war der Bauch zu unbequem, das Baby nachts zu aufgeweckt. Aber diese Nacht wachte ich in dermaßen regelmäßigen Abständen auf, dass man die Uhr danach stellen konnte. Dann wälzte ich mich in Trudis durchgelegenem Bett hin und her, bis ich eine bequeme Position für meinen Bauch gefunden hatte. Wenn ich mich endlich beruhigt hatte, kuschelte Tim sich jedes Mal im Halbschlaf wieder an mich heran. Es war stockduster in der Hütte und vollkommen still. Keine Straßenlaternen, kein entferntes Verkehrsrauschen. Nur Tim und ich hier draußen in den Bergen. Irgendwie unheimlich und schön.
    Tims Atem kitzelte, aber ich

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