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Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Geheimnummer. Kein Sex nach Plan

Titel: Geheimnummer. Kein Sex nach Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Leipert
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fremdgehe.«
    Endlich war es raus. Ich fühlte mich sofort besser, aber Tim war noch verwirrter als vorher.
    »Aber ich will dich doch gar nicht heiraten …«
    Ihm fehlten die Worte, und ich wusste jetzt auch nicht mehr so genau, was ich sagen sollte.
    »Nicht? Aber wolltest du mir nicht vorgestern einen Heiratsantrag machen?«
    »Nein, um Himmels willen. Ich wollte dich nur fragen, ob du bei mir einziehen willst.«
    Jetzt war ich ziemlich perplex. Dabei klang es vollkommen logisch. Wohnungsangebot statt Heiratsantrag. Das konnte man schon mal verwechseln. Wie peinlich!
    »Gut. Na dann: Ja, gerne«, versuchte ich schnell, meinen Fauxpas zu überspielen.
    Tim schaute mich entgeistert an. »Was ja, gerne?«
    »Ja, ich würde gerne bei dir einziehen, wenn das Angebot noch gilt.«
    »Heißt das, du bist nur vor mir geflohen, weil du mich nicht ausreden lassen wolltest?«
    »Ähm, na ja, vielleicht. Vermutlich ja«, gab ich kleinlaut zu.
    »Karina, du machst mich echt fertig!«
    Tim ließ sich theatralisch auf die Bank sinken, und ich setzte mich einigermaßen erleichtert dazu, nachdem der Heiratsantrag endlich vom Tisch war. Trotzdem lag mir der Hauptgrund für Tims plötzlichen Ausflug in die Berge noch schwer im Magen.
    »Aber ums Nichtheiraten allein geht es mir auch nicht«, begann ich schließlich leise, als wäre ein missverstandener Heiratsantrag nicht schon kompliziert genug. »Auf jeden Fall nicht nur. Ich finde, dass du mir irgendwann auch mal vertrauen musst, Tim. Glaub mir, ich liebe dich mehr als sonst jemanden auf dieser großen weiten Welt, und ich hatte wirklich genug Gelegenheiten, das herauszufinden. Aber wenn du mir nicht vertraust, dann … Ich kann dich doch nicht ständig von irgendwelchen Bergen herunterholen, nur weil ich gerade mal wieder einen Fußballspieler in Hamburg interviewen musste!«
    Ich wollte nicht dramatisieren, aber Tim verstand, was ich damit sagen wollte. Tatsache war, dass es mit uns so nicht weitergehen konnte. Und diese Erkenntnis bedrückte mich mehr als alles andere. Tim starrte vor sich auf den Tisch, und je länger er schwieg, desto unruhiger wurde ich. War die Antwort wirklich so schwer? Ein einfaches »Natürlich vertraue ich dir, Karina« war doch nicht zu viel verlangt. Tim zeichnete mit dem Zeigefinger die Holzstrukturen auf dem Tisch nach. Ich räusperte mich: »Meinst du, du kannst das? Mir wirklich vertrauen?«
    Tim sah mich nachdenklich an. Dann nahm er plötzlich meine Hand und fragte: »Hast du Lust auf einen kleinen Spaziergang?«
    Nach meiner Bergbesteigung war ein Spaziergang so ziemlich das Letzte, worauf ich Lust hatte, aber ich konnte Tim verstehen. Wir mussten raus aus dieser engen, dunklen Hütte. Ich rappelte mich also wieder auf und folgte ihm ins Freie. In den Schnee, der die Alm fast unberührt wie eine dicke flauschige Decke umspannte. Wir gingen querfeldein, hinterließen die ersten Spuren darin. Normalerweise hätte ich das unglaublich romantisch gefunden, aber jetzt wartete ich nur darauf, dass Tim endlich etwas sagte. Sein Schweigen machte mich nervös. Nach einer Weile setzten wir uns nebeneinander hin, einfach mitten auf die Alm.
    »Karina, ich muss dir was sagen.« Tim sah mich nicht an, sondern starrte geradeaus in die Landschaft. Die Sonne ging langsam unter und erzeugte auf den gegenüberliegenden Gipfeln das berühmte Alpenglühen. Jedenfalls stellte ich mir so ein Alpenglühen vor. Rot leuchtende, schneebedeckte Gipfel. Nur leider passte dieses romantische Naturschauspiel ganz und gar nicht zu unserer bedrückten Stimmung.
    Endlich fuhr Tim fort: »An dem Abend, als du nicht zur Uni-Fete gekommen bist und ich dachte, du betrügst mich mit Daniel, wollte ich es dir irgendwie heimzahlen.« Er warf mir einen kurzen Blick zu, und ich nickte irritiert. »Deswegen habe ich mir Mut angetrunken, um irgendeine Studentin anzubaggern, aber plötzlich war ich so betrunken, dass ich kaum noch gerade gehen konnte. Tina hat mich dann mit zu sich nach Hause geschleppt, und da haben wir angefangen, rumzuknutschen. Ich meine, ich habe angefangen, Tina hat nur mitgemacht. Sie muss auch ganz schön betrunken gewesen sein. Und Aygün war ja nicht da.«
    Tim stockte, und jetzt war ich ziemlich beunruhigt über das, was noch kommen würde.
    »Wenn ich nicht so betrunken gewesen wäre«, setzte Tim zur finalen Beichte an, »dann hätte ich wohl mit deiner besten Freundin geschlafen.« Er wartete, bis die komplette Wirkung seines Geständnisses zu mir

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