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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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rea­giert und ei­ne Ab­tei­lung von ein­hun­dert mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­tern ab­ge­stellt. Glit­zernd, stumm und waf­fen­star­rend stan­den die po­sitro­ni­schen Un­ge­tü­me an der Wand des Han­gar­rau­mes und war­te­ten auf mei­ne An­wei­sun­gen.
    Alf Tront­mey­er, als Ze­re­mo­ni­en­meis­ter ver­klei­det, kam auf mich zu und warf sich zu Bo­den. Das ge­sam­te Ge­fol­ge ver­neig­te sich und ver­harr­te in ge­neig­ter Hal­tung. Man wür­de sich erst wie­der auf­rich­ten, wenn ich die Er­laub­nis da­zu er­teil­te.
    »Der ge­wünsch­te Stab von Be­glei­tern, Eu­er Ver­klärt­heit«, mel­de­te mein Ze­re­mo­ni­en­meis­ter, »ist zum Aus­gang ver­sam­melt.«
    »Ste­hen Sie auf!« be­fahl ich. »Und auch ihr an­dern: macht eu re Rücken wie­der ge­ra­de! Dem­bo­rosch, wie ha­ben Sie sich den Aus­marsch vor­ge­stellt?«
    Dem­bo­rosch, das war der Ti­tel des Ze­re­mo­ni­en­meis­ters, von Tront­mey­er selbst er­fun­den.
    »Ich hat­te vor, Eu­er Ver­klärt­heit, die Blau­en Zwer­ge zu­erst hin­aus­zu­schi­cken«, ant­wor­te­te er be­flis­sen. »Da­nach folgt das üb­ri­ge Fuß­volk, dar­un­ter der Moo­lo. In­mit­ten der Grup­pe be­fin­den sich Eu­er Ver­klärt­heit, in Be­glei­tung Ih­rer engs­ten Ver­trau­ten, um­ge­ben von dem Ring der Zy­klo­pen­gar­de. Die Ro­bo­ter de­cken bei­de Flan­ken.«
    Ich nick­te gnä­dig.
    »Ein­ver­stan­den, Dem­bo­rosch! Öff­nen Sie das Schott!«
    Die bei­den me­tal­le­nen Schott­flü­gel glit­ten zur Sei­te. Vor uns er­streck­te sich das glän­zen­de brei­te Band der Feld­brücke. Als ers­te rück­ten die Blau­en Zwer­ge aus, ir­di­sche Li­li­pu­ta­ner, hin­ter gro­tes­ken Mas­ken ver­steckt. Sie toll­ten die ge­neig­te Flä­che der Brücke hin­ab und voll­führ­ten da­bei einen hei­den­mä­ßi­gen Lärm. Un­mit­tel­bar hin­ter ih­nen kam das Fan­fa­ren­corps, ei­ne Gar­de von Blä­sern, die be­wußt auf alt­mo­disch ge­trimmt wa­ren und gol­den schim­mern­de In­stru­men­te tru­gen. Ich be­tä­tig­te den Ko­da­tor und er­klär­te den ein­hun­dert Ro­bo­tern ge­nau, in wel­cher For­ma­ti­on sie an dem Aus­zug teil­zu­neh­men hat­ten. In­zwi­schen war von den bei­den Pa­no­lis, die sich in sei­nem In­nern ver­bar­gen, auch der Moo­lo-Sau­ri­er in Be­we­gung ge­setzt wor­den. Zö­gernd zu­erst, dann mit im­mer grö­ße­ren, im­mer tol­le­ren Sprün­gen eil­te er die Brücke hin­ab.
    Der Zeit­punkt mei­nes Auf­tritts war ge­kom­men. Die Zy­klo­pen­gar­de mar­schier­te durch das weit ge­öff­ne­te Schott. Die Gi­gan­ten mit dem großen Stir­n­au­ge und der don­nern­den Stim­me muß­ten auf die Or­ghs be­son­de­ren Ein­druck ma­chen. Han­ni­bal und ich wa­ren von den Zy­klo­pen um­ringt. Wir muß­ten wohl oder übel mit­mar­schie­ren. In dem Au­gen­blick, in dem wir durch die Öff­nung des Schotts auf die Feld­brücke hin­austra­ten, stock­te der Zug, und die Fan­fa­ren­blä­ser setz­ten ih­re In­stru­men­te in Tä­tig­keit. Ich hat­te bis da­hin kei­ne Ah­nung, wel­che Art von Mu­sik­emp­fin­den die Or­ghs be­sa­ßen. Nach mei­nem Da­für­hal­ten klang die Fan­fa­re tri­um­phal, mäch­tig, be­ein­dru­ckend. Ich konn­te nur hof­fen, daß die Or­ghs es eben­so emp­fan­den.
    Der Zug rück­te wei­ter vor. Auf bei­den Flan­ken be­weg­ten sich, Be­klem­mung er­zeu­gend durch ih­re Ge­räusch­lo­sig­keit, die mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­ter. Wir lie­ßen uns Zeit. Es dau­er­te zehn Mi­nu­ten, bis die ers­ten Blau­en Zwer­ge das un­te­re En­de der Brücke er­reich­ten, und da­nach noch ein­mal gu­te fünf, bis auch ich end­lich den Bo­den des Pla­ne­ten Ghost­ly Cast­le be­trat. Ich emp­fand kei­ner­lei heh­re Ge­dan­ken da­bei. Mir mach­te die Hit­ze un­säg­lich zu schaf­fen. Wir be­weg­ten uns durch die vol­le Glut der Nach­mit­tags­son­ne, und ich schätz­te, daß selbst im Schat­ten die Tem­pe­ra­tur nicht un­ter vier­zig Grad lag. Zu­dem herrsch­te ei­ne be­drückend ho­he Luft­feuch­tig­keit. Fast war ich froh, daß dank Ror­rho­do-Sqyns Heim­tücke die­ser Auf­tritt nicht all­zu lan­ge dau­ern wür­de.
    Die Men­ge der Or­ghs, die zwi­schen den

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