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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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freund­lich ge­sinnt hielt … wie im­mer sie die Sa­che auch aus­le­gen moch­ten.
    »Ich bin Ror­rho­do-Sqyn«, be­stä­tig­te der Or­gh. »Die­se Welt weiß sich die Eh­re zu schät­zen, die ihr durch Ih­ren Be­such wi­der­fährt, Eu­er Ver­klärt­heit. Wir bit­ten Sie, das Volk der Or­ghs als einen Freund des Zwei­ten Rei­ches zu be­trach­ten. Emp­fan­gen Sie, Eu­er Ver­klärt­heit, als Ges­te un­se­rer Freund­schaft die­ses Ge­schenk, das der Rat der Drei­zehn Brut­wäch­ter Ih­nen macht.«
    Er gab einen Wink, und zwei Or­ghs tra­ten nä­her, die zwi­schen sich ei­ne Art Ta­blett tru­gen. Dar­auf ruh­te ein un­re­gel­mä­ßig ge­form­ter Kris­tall, der an­nä­hernd die Grö­ße ei­nes Män­ner­kop­fes be­saß und im Wi­der­schein der grel­len Son­ne wahr­haft be­tö­rend fun­kel­te und glit­zer­te.
    »Es han­delt sich um ein sel­te­nes Mi­ne­ral, das an we­ni­gen Or­ten auf die­ser Welt ge­fun­den wird und als sehr kost­bar gilt. Es be­steht aus­schließ­lich aus dem sechs­ten Ele­ment der che­mi­schen Ele­men­te-Rei­he, das Ih­re Spra­che als Koh­len­stoff be­zeich­net, und hat erst un­ter dem ge­wal­ti­gen Druck und den ko­chen­den Tem­pe­ra­tu­ren des Pla­ne­ten­in­nern die­se Ge­stalt ge­won­nen.«
    Ich staun­te. Der rie­si­ge Kris­tall war nach Ror­rho­do-Sqyns Schil­de­rung ein Dia­mant – der größ­te, den Men­schen­au­gen je er­blickt hat­ten! Wenn die Dar­stel­lung des Or­ghs der Wahr­heit ent­sprach, deck­te die­ses Ge­schenk einen nicht un­er­heb­li­chen Teil der Un­kos­ten un­se­rer Ex­pe­di­ti­on. Ge­ra­de noch recht­zei­tig fiel mir ein, daß ich mein Stau­nen nicht zei­gen durf­te. Ich zwang mein Ge­sicht zu ei­nem Aus­druck, der wohl­wol­len­de Gleich­gül­tig­keit ver­riet. Ich mus­ter­te den Dia­man­ten und wink­te so­dann zwei mei­ner Be­glei­ter her­bei, daß sie das Ge­schenk über­neh­men.
    »Tu­madschin Khan dankt«, sag­te ich zu Ror­rho­do-Sqyn. »Ich war nicht si­cher, wie ich hier emp­fan­gen wer­den wür­de, und ha­be da­her selbst kein Ge­schenk mit­ge­bracht. Bei­zei­ten je­doch wer­de ich dem Rat der Drei­zehn Brut­wäch­ter ein klei­nes An­ge­bin­de mei­ner­seits über­rei­chen.«
    »Ich bin er­freut, Eu­er Ver­klärt­heit in so gnä­di­ger Lau­ne zu se­hen«, ver­si­cher­te mir der Trans­la­tor, den Ror­rho­do-Sqyn auf der Brust trug. »Darf ich Ih­nen und Ih­rem Ge­fol­ge im Auf­trag der Drei­zehn Brut­wäch­ter ei­ne Ih­rem Stand und Ih­rer Wür­de an­ge­mes­se­ne Un­ter­kunft in der Haupt­stadt un­se­res Lan­des an­bie­ten?«
    Ich wur­de arg­wöh­nisch. Ge­ra­de in die­sem Au­gen­blick be­gann das Ge­spräch auf je­ne bei­läu­fi­gen und all­täg­li­chen The­men ab­zuglei­ten, die die Auf­merk­sam­keit ei­nes Man­nes ein­schlä­fern. Ich er­kun­dig­te mich:
    »Wie vie­le Leu­te kön­nen Sie stan­des­ge­mäß un­ter­brin­gen?«
    Und schon in der nächs­ten Se­kun­de er­wies es sich, daß mein Ver­dacht ge­recht­fer­tigt war. Ein te­le­pa­thi­scher Im­puls traf mein Be­wußt­sein wie der Stich ei­ner glü­hen­den Na­del. Ich brauch­te den M-Block nur um einen win­zi­gen Spalt zu öff­nen, um Ki­ny Ed­wards’ pa­ni­k­er­füll­te Bot­schaft zu emp­fan­gen:
    »Ach­tung! Sie grei­fen an!«
     
    Plötz­lich emp­fand ich einen dump­fen, zie­hen­den Schmerz im Hin­ter­kopf. Ich sah mei­ne Leu­te un­ru­hig wer­den. In­fol­ge der An­ti­tron-Hel­me konn­te ih­nen der Sug­ge­s­tiv-Über­fall nichts an­ha­ben. Aber sie spür­ten die Wir­kung der kon­zen­trier­ten Strah­lung, die ih­re Be­wußt­sei­ne zu ma­ni­pu­lie­ren ver­such­te.
    »Wir ha­ben na­he­zu un­be­schränk­te Un­ter­brin­gungs­mög­lich­kei­ten, Eu­er Ver­klärt­heit«, hör­te ich Ror­rho­do-Sqyn sa­gen.
    Sein großes Au­ge schim­mer­te nun in ei­ner an­de­ren, neu­en Farb­nu­an­ce. Es hat­te einen lau­ern­den Aus­druck an­ge­nom­men. Ich gab mir den An­schein, als hor­che ich in mich hin­ein. Dann mach­te ich ei­ne bit­te­re Mie­ne.
    »Ich se­he«, er­klär­te ich mit lau­ter Stim­me, »daß mein Miß­trau­en doch be­rech­tigt war. Man hat mir die Or­ghs als ein Volk von Ver­rä­tern be­schrie­ben,

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