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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Al­li­son grins­te über das gan­ze feis­te Ge­sicht und flüs­ter­te mir zu:
    »Ent­we­der ha­ben die Brü­der ih­re In­dus­trie­an­la­gen un­ter­ir­disch an­ge­bracht, oder es gibt kei­ne nen­nens­wer­te In­dus­trie. Wir ha­ben den gan­zen Erd­teil bis in den letz­ten Win­kel durch­sucht, aber da ist kaum et­was.«
    »Ein Volk, das in­ter­stel­la­re Raum­fahrt be­treibt und kei­ne nen­nens­wer­te In­dus­trie?« frag­te ich un­gläu­big.
    »Al­les in al­lem auf die­sem Erd­teil nicht mehr, als es zur ge­gen­wär­ti­gen Stun­de in West­eu­ro­pa gibt.«
    Wir wur­den un­ter­bro­chen. Die BA­PU­RA trieb schräg auf das nörd­li­che En­de des Raum­ha­fens zu. Die Be­schaf­fen­heit der Ge­bäu­de wur­de deut­li­cher. Die Or­ghs schie­nen Ter­ras­sen, Ni­schen und Er­ker zu lie­ben. Zu­dem ver­jüng­ten sich ih­re Ge­bäu­de nach oben hin. Die Fens­ter­öff­nun­gen wa­ren klein und nicht be­son­ders zahl­reich, kein Wun­der: bei der Hit­ze! Be­son­ders zwei Bau­wer­ke er­reg­ten mei­ne Auf­merk­sam­keit. Sie er­ho­ben sich in der Mit­te des Nor­d­rands des Raum­ha­fens und wa­ren durch ei­ne et­wa ein­hun­dert Me­ter brei­te Stra­ße von­ein­an­der ge­trennt. Sie wa­ren völ­lig iden­tisch und rag­ten wie gi­gan­ti­sche Fel­sen mit un­zäh­li­gen Ver­schach­te­lun­gen, Schrün­den, Buch­ten, Auf­sät­zen und Ni­schen über vier­hun­dert Me­ter in die Hö­he. Auf der Stra­ße zwi­schen den bei­den Rie­sen­bau­ten war of­fen­bar un­ser Emp­fangs­ko­mi­tee auf­mar­schiert. Ich er­blick­te ei­ne er­schre­ckend große Men­ge von Or­ghs, die sich bei schwin­den­der Ent­fer­nung schließ­lich in et­wa zwei­hun­dert Ein­zel­we­sen auf­lös­te.
    Die BA­PU­RA setz­te auf. Aus den In­ter­kom-Laut­spre­chern dröhn­ten Fan­fa­ren­klän­ge. Ich war si­cher, daß sie auch nach drau­ßen über­tra­gen wur­den. Alf Tront­mey­er pfleg­te bei sol­chen De­mons­tra­tio­nen nicht klein­lich vor­zu­ge­hen.
    »Der mäch­ti­ge Tu­madschin Khan, Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches, grüßt Ghost­ly Cast­le, die Welt der Or­ghs!« don­ner­te ei­ne mäch­ti­ge Stim­me.
    Es war so­weit. Die Gang­way, ein Ge­bil­de aus rei­ner Ener­gie, wur­de aus­ge­fah­ren. Ich mach­te mich auf den Weg zur Haupt­schleu­se. Un­ter­wegs er­reich­te mich Ki­ny Ed­wards’ alar­mie­ren­der Ge­dan­ken­im­puls.
    »Paß auf, Chef! In den Schrün­den und hin­ter den Vor­sprün­gen der bei­den Ge­bäu­de sind min­des­tens zwei­tau­send Or­ghs ver­steckt. Sie sind nicht be­waff­net, weil sie nicht glau­ben, mit her­kömm­li­chen Waf­fen et­was ge­gen uns aus­rich­ten zu kön­nen. Aber sie ha­ben den Auf­trag, wäh­rend der Be­grü­ßungs­re­de die ›ma­gi­sche Kraft‹ mit vol­ler Wucht auf euch ein­wir­ken zu las­sen!«
    Mei­ne Ah­nung! Die Or­ghs hat­ten nicht ei­ne Se­kun­de lang dar­an ge­dacht, sich von Tu­madschin Khan wirk­lich be­ein­dru­cken zu las­sen. Das wah­re Emp­fangs­ko­mi­tee saß in den Ni­schen der bei­den Ge­bäu­de, und Ror­rho­do-Sqyn, der Drit­te Brut­wäch­ter, war ge­wiß, daß wir in we­ni­gen Mi­nu­ten nichts wei­ter sein wür­den als Wachs in sei­nen war­men Hän­den.
    Ich blieb ste­hen und nes­tel­te ein we­nig um­ständ­lich den Mars-Ko­da­tor aus mei­nem pom­pö­sen Or­nat. Das Ge­rät ver­band mich mit dem Au­to­pi­lo­ten und schloß mich di­rekt an das Bord-In­ter­kom­sys­tem an.
    »Kon­nat an al­le! Der Au­to­pi­lot wird auf­ge­for­dert, ein­hun­dert Kampfro­bo­ter in der großen Han­garschleu­se an­tre­ten zu las­sen. Sie wer­den uns beim Aus­stieg be­glei­ten und un­se­re Flan­ken de­cken. Tront­mey­er – war­ten Sie, bis die Ro­bo­ter an­ge­kom­men sind. Nie­mand ver­läßt das Schiff, so­lan­ge die Ro­bo­ter nicht zur Hand sind!«
    Ich schritt wei­ter. Die Ent­schei­dung wür­de nicht so lan­ge auf sich war­ten las­sen, wie ich mir aus­ge­malt hat­te. Ir­gend­wie fühl­te ich mich er­leich­tert.
     
     

7.
     
    Die große Han­garschleu­se war kaum groß ge­nug für al­le die Leu­te, die zu­sam­men mit mir das Schiff ver­las­sen soll­ten. Der Au­to­pi­lot hat­te oh­ne Zö­gern auf mei­ne An­ord­nung

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