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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und horch­te. Trotz des all­ge­mei­nen Lärms glaub­te ich die ra­schen Schrit­te ei­nes Flüch­ten­den zu hö­ren. Ich hob den Lauf mei­ner Pis­to­le und feu­er­te einen ein­zi­gen Schuß in die Höh­lung hin­ein. Weit im Hin­ter­grund ent­stand mit don­nern­dem Ge­tö­se ein wei­ßer Glut­ball. Im Wi­der­schein der Ex­plo­si­on er­kann­te ich die Ge­stalt des flie­hen­den Or­gh. Es war Na­nu­ku-Vjat.
    Da war es mit mei­ner Be­herr­schung zu En­de. Ich leer­te das Ma­ga­zin mei­ner Pis­to­le. Schuß auf Schuß fauch­te in die wei­te Höh­le hin­ein, und im Hin­ter­grund des wei­ten Hohl­raums ent­stand ei­ne Glut­höl­le, de­ren grel­le Leucht­kraft das Au­ge nicht mehr zu er­tra­gen ver­moch­te und die mir ko­chend­hei­ße Schwa­den über­hitz­ter Luft ins Ge­sicht trieb. Im grel­len Schein der Ent­la­dun­gen ge­wahr­te ich ei­gen­ar­tig ge­form­te Ma­schi­nen und die ei­för­mi­gen Kon­tu­ren Hun­der­ter von un­fer­ti­gen Ro­bo­tern, die an der Sei­te auf­ge­sta­pelt la­gen. Das al­so war die Fa­brik, von der Na­nu­ku-Vjat ge­spro­chen hat­te.
    Un­ter dem Feu­er mei­ner Sal­ven be­gann die Wand der Höh­le zu glü­hen und zu schmel­zen. Das glut­flüs­si­ge Ge­stein rann über die Sta­pel leb­lo­ser Ro­bo­ter, und plötz­lich sah ich ei­ne Stich­flam­me auf­schie­ßen. Die Glut muß­te ir­gend­ei­ne Art von ent­zünd­ba­rem Ma­te­ri­al er­reicht ha­ben. In­stink­tiv warf ich mich zur Sei­te. Ich tat es kei­ne Se­kun­de zu früh. Aus dem Mund der Höh­le schoß mit don­nern­dem Ge­tö­se röt­lich­gel­bes Feu­er; das mit un­ge­heu­rer Wucht bis fast in die Mit­te des Kra­ter­kes­sels hin­aus­bran­de­te und den Dschun­gel in einen Wall damp­fen­der Glut ver­wan­del­te. Das war das En­de Na­nu­ku-Vjats und sei­ner Ro­bot­fa­brik. Die Schlacht war ge­schla­gen, die Or­gh-Ro­bo­ter, wie ich im Schein der Leucht­ku­geln sah, in al­le Win­de zer­streut. Ich fühl­te mich da­nach, in die Knie zu ge­hen und mei­nen Dank hin­aus­zu­stam­meln.
    Viel­leicht aber war es auch nur die Mü­dig­keit, die mir die Kraft aus den Mus­keln ge­so­gen hat­te.
     
    Ich konn­te es kaum fas­sen: wir wa­ren wie­der un­ter­wegs! Dies­mal auf freund­li­che­rem Kurs als bei den vor­her­ge­hen­den Ma­len. Un­ser Ziel war die Er­de. Wir, die Be­sat­zung, hat­ten kei­ne Ah­nung, wo sie lag. Aber der Au­to­pi­lot hat­te ge­nau Buch ge­führt und kann­te die Po­si­ti­on un­se­res Hei­mat­pla­ne­ten fast bis auf den Me­ter ge­nau.
    Hin­ter uns zu­rück blieb Ghost­ly Cast­le, der un­wirt­li­che Pla­net der Or­ghs. Auf dem Raum­ha­fen von Aphent-To­hooc rauch­ten noch die Wracks der vier­zehn Or­gh-Raum­er, die ich als Stra­fe für Na­nu­ku-Vjats At­ten­tat hat­te ver­nich­ten las­sen. Wir hat­ten gu­ten An­laß zu glau­ben, daß die­se vier­zehn Ein­hei­ten mehr als die Hälf­te der in­ter­stel­la­ren Raum­flot­te der Or­ghs dar­stell­ten. Denn die Or­ghs wa­ren ein weitaus we­ni­ger tech­ni­fi­zier­tes Volk, als wir zu An­fang ge­dacht hat­ten.
    Es gab kei­nen Zwei­fel dar­an, daß die BA­PU­RA und ih­re Be­sat­zung sich ih­rer Auf­ga­be er­folg­reich ent­le­digt hat­te. Wir hat­ten den un­se­li­gen Trans­mit­ter des Mars-Ver­sor­gers Al­pha-VI zum Schwei­gen ge­bracht und da­durch die Er­de vor dem Un­ter­gang be­wahrt. Wir hat­ten der Hei­mat­welt der Or­ghs einen Be­such ab­ge­stat­tet und dort so nach­hal­ti­gen Schre­cken ver­brei­tet, daß die Or­ghs im Lau­fe der nächs­ten drei oder vier Jahr­zehn­te an ei­ne In­va­si­on der Er­de nicht mehr zu den­ken wa­gen wür­den.
    Kurz vor un­se­rem Start hat­te ich fol­gen­de Bot­schaft über Hy­per­funk – ob­wohl die Ent­fer­nung nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter be­trug! – an den Rat der Drei­zehn Brut­wäch­ter ab­ge­setzt:
    »Tu­madschin Khan an die Drei­zehn Brut­wäch­ter, die im Au­gen­blick nur noch zwölf sind. Der Be­herr­scher des Zwei­ten Rei­ches schei­det von euch Nar­ren, oh­ne den Ver­trag ge­schlos­sen zu ha­ben, den er mit euch hat­te schlie­ßen wol­len. Ver­trä­ge mit den Or­ghs zu schlie­ßen, hat eben­so­we­nig Sinn, wie halb­jäh­ri­gen Säug­lin­gen ein Eh­ren­wort

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