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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­spro­chen hat­te, daß es Er­folg ha­ben wer­de. Mehr wuß­ten sie nicht. Und der ne­ga­ti­ve Hin­weis, von dem ich ge­spro­chen hat­te: Na­nu­ku-Vjat be­fand sich nicht im Turm der Brut­wäch­ter. Er war seit Stun­den un­auf­find­bar, sei­ne te­le­pa­thi­schen Im­pul­se über­deckt von dem Ge­mur­mel von Mil­lio­nen an­de­rer Ge­dan­ken, das wir nicht zu durch­drin­gen ver­moch­ten.
    Es war fünf­und­zwan­zig Uhr Orts­zeit – die Son­ne be­rühr­te so­eben den Ho­ri­zont und zeich­ne­te ein Far­ben­mus­ter von un­glaub­li­cher Pracht auf den wol­ken­lo­sen Him­mel – be­ka­men wir den ers­ten Hin­weis, daß die feind­li­che Of­fen­si­ve un­mit­tel­bar be­vor­stand. Der Füh­rer ei­ner un­se­rer Pa­trouil­len mel­de­te sich und er­klär­te, er sei ei­ner Grup­pe schwer­be­waff­ne­ter Or­ghs auf der Spur, die sich of­fen­bar zu ei­nem ge­hei­men Stell­dich­ein west­lich der Stadt Aphent-To­hooc be­ge­be. Er bat um Er­laub­nis, die­se Grup­pe un­auf­fäl­lig ver­fol­gen zu dür­fen. Ich er­teil­te ihm die Ge­neh­mi­gung und be­fahl ihm gleich­zei­tig, sich we­nigs­tens ein­mal al­le zehn Mi­nu­ten über Ra­dio­kom in der Ope­ra­ti­ons-Leit­zen­tra­le zu mel­den, die un­ten im Or­ter­raum ei­ligst ein­ge­rich­tet wor­den war und von Leut­nant Er­trol be­feh­ligt wur­de.
    Ich war fest da­von über­zeugt, daß es sich bei der Grup­pe be­waff­ne­ter Or­ghs um einen Kö­der han­del­te, der der Pa­trouil­le vor­ge­hal­ten wur­de, um sie zu ver­an­las­sen, sich in ei­ne be­stimm­te Rich­tung zu be­we­gen. Die Pri­mi­ti­vi­tät des geg­ne­ri­schen Vor­ge­hens be­ein­druck­te mich. Na­nu­ku-Vjat – denn si­cher kein an­de­rer war es, der den Über­fall ge­plant hat­te und nun auch lei­te­te – muß­te sich den­ken kön­nen, daß un­se­re Pa­trouil­len na­he­zu pau­sen­los mit der BA­PU­RA in Ver­bin­dung stan­den und daß wir rasch Lun­te rie­chen wür­den, wenn mehr als ei­ne Grup­pe durch merk­wür­dig ähn­li­che An­läs­se da­zu be­wo­gen wur­de, sich in ei­ner ganz be­stimm­ten Rich­tung von der Stadt zu ent­fer­nen.
    We­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter er­hielt ich mei­ne Be­stä­ti­gung. Der Füh­rer ei­ner zwei­ten Pa­trouil­le mel­de­te sich und er­klär­te, er ha­be einen nied­rig flie­gen­den Zug von Or­gh-Ro­bo­tern be­ob­ach­tet, der in ei­nem Dschun­gel­ge­biet west­lich der Stadt nie­der­ge­gan­gen war. Er bat um die Er­laub­nis, das Wald­stück zu durch­su­chen und zu er­mit­teln, was die Ro­bo­ter dort ver­lo­ren hat­ten. Ich ließ mir von ihm sei­nen au­gen­blick­li­chen Stand­ort und die Rich­tung durch­ge­ben, in der er sich zu be­we­gen ge­dach­te. Dann erst er­hielt er die ge­wünsch­te Er­laub­nis, zu­sam­men mit der Auf­la­ge, sich we­nigs­tens ein­mal al­le zehn Mi­nu­ten bei der Ope­ra­ti­ons-Leit­zen­tra­le zu mel­den.
    Im Lau­fe der nächs­ten hal­b­en Stun­de tra­fen vier wei­te­re sol­cher Mel­dun­gen ein. Ein­mal war es ei­ne Hor­de von Flug­glei­tern, die sich ver­däch­tig be­nahm und da­durch die Auf­merk­sam­keit ei­nes Pa­trouil­len­füh­rers er­reg­te, dann wie­der­um dreh­te es sich um ei­ne Funk­pei­lung, die ge­heim­nis­vol­le Si­gna­le aus ei­nem Ra­dio­sen­der west­lich der Stadt er­faßt hat­te, und im letz­ten Fal­le war es gar – plum­per ging es nicht mehr! – die Mit­tei­lung ei­nes auf­ge­reg­ten Or­gh, der dem Füh­rer der Pa­trouil­le klarzu­ma­chen ver­such­te, daß sich an ei­nem ge­hei­men Ort weit im Wes­ten von Aphent-To­hooc un­er­laub­te Ak­ti­vi­tä­ten ab­spiel­ten … auf im­mer neue Art und Wei­se, manch­mal nicht be­son­ders ori­gi­nell, wur­de die Neu­gier­de der Pa­trouil­len­füh­rer ge­weckt, was fol­ge­rich­tig da­zu führ­te, daß ich ge­be­ten wur­de, die Er­laub­nis zur Ver­fol­gung ei­ner »be­son­ders hei­ßen Spur« zu er­tei­len. Ich ge­neh­mig­te al­le Bit­ten mit der­sel­ben Auf­la­ge: ein­mal al­le zehn Mi­nu­ten muß­ten sich die Pa­trouil­len in der Zen­tra­le mel­den.
    Auf der Kar­te, die ich vor mir aus­ge­brei­tet hat­te, wur­den die Mar­kie­run­gen im­mer dich­ter, die mei­ne

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