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Geheimorder Riesenauge

Geheimorder Riesenauge

Titel: Geheimorder Riesenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kra­ter­kes­sel in blen­den­de Hel­lig­keit ge­taucht. Un­ter uns er­blick­ten wir ei­ne un­über­seh­ba­re, schwir­ren­de Schar ei­för­mi­ger Or­gh-Ro­bo­ter. Wei­ter drü­ben im Kes­sel, un­ter den Wip­feln des Dschun­gels, wur­de er­bit­tert ge­kämpft. Ich blick­te an der Kra­ter­wand hin­ab, und da – schräg links un­ter uns – sah ich ein Fels­band, das knapp zwan­zig Me­ter über der Soh­le des Kra­ters ver­lief und ei­ni­ge Me­ter breit war. Auf die­sem Band dräng­ten sich Na­nu­ku-Vjat und sei­ne Ge­nos­sen, be­reit, mit ih­rer sug­ge­s­ti­ven Kraft un­se­re Leu­te an­zu­sprin­gen, so­bald die Ro­bo­ter sie ih­rer Hel­me be­raubt hat­ten.
    Die Or­ghs wa­ren ver­wirrt. Sie wuß­ten nicht, wo­her die Hel­lig­keit kam. Ich blick­te für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de in ihr Be­wußt­sein. Die Or­gh-Ro­bo­ter hat­ten schon mehr als ein Dut­zend Hel­me er­beu­tet, und für Na­nu­ku-Vjats Ge­nos­sen war der Zeit­punkt ge­kom­men, in dem sie die »ma­gi­sche Kraft« ein­set­zen muß­ten, um die ih­rer Hel­me Be­raub­ten un­ter ih­ren Wil­len zu zwin­gen. Die un­er­war­te­te Hel­lig­keit je­doch ir­ri­tier­te sie. Sie wuß­ten nicht, wo­her das Licht kam. Sie be­gan­nen zu fürch­ten, daß ihr Vor­ha­ben ver­ra­ten war.
    Ich nahm den Mars-Ko­da­tor, da­mit ich den Be­fehl für die Ro­bo­ter nicht noch ein­mal zu wie­der­ho­len brauch­te.
    »Al­le Mann – Feu­er auf das Ziel schräg links un­ter uns!«
    Im nächs­ten Au­gen­blick brach die Höl­le los. Die glu­ten­den Sal­ven der Mars­waf­fen stri­chen dicht an der Fels­wand ent­lang und ver­wan­del­ten das Band, auf dem Na­nu­ku-Vjat mit sei­nen At­ten­tä­tern hock­te, in­ner­halb von Se­kun­den in einen bro­deln­den Höl­le­nofen. Im glei­ßen­den Licht der Leucht­ku­geln er­blick­te ich einen schma­len, stei­len Fel­sen­steig, der an der Wand ent­lang nach un­ten führ­te.
    »Ein paar Mann mir nach!« rief ich, um den Lärm zu über­tö­nen.
    Im nächs­ten Au­gen­blick war ich auf den Bei­nen und über die Kan­te des Steigs hin­ab, oh­ne dar­auf zu ach­ten, ob mir je­mand folg­te. Im Hin­ab­klet­tern be­merk­te ich, daß die Or­gh-Ro­bo­ter sich längst nicht mehr so ziel­si­cher be­weg­ten wie zu An­fang. Un­se­re Leu­te hat­ten an­ge­fan­gen, die pri­mi­ti­ven Tas­ter zu be­ar­bei­ten, die Fra­mus G. Al­li­son er­schaf­fen hat­te. Die Ro­bo­ter ver­lo­ren ih­re Ko­or­di­na­ti­on. Sie wuß­ten nicht mehr, was sie tun soll­ten. Sie stie­ßen mit­ten im Flug zu­sam­men und stürz­ten be­schä­digt zu Bo­den. Es war ein heil­lo­ses Durch­ein­an­der, zu­mal vom öst­li­chen En­de des Kra­ter­kes­sels noch die Schüs­se der Mars­ro­bo­ter fauch­ten und ab und zu die Ex­plo­si­on ei­nes Ther­mo-Rak-Ge­schos­ses die Sze­ne zu­sätz­lich er­hell­te.
    Je tiefer ich kam, de­sto hei­ßer wur­de es. Glü­hen­de Dämp­fe wir­bel­ten mir ent­ge­gen. Oben am Kra­ter­rand hat­ten un­se­re Leu­te in­zwi­schen das Feu­er ein­ge­stellt, weil sie kein Ziel mehr hat­ten. Hus­tend und keu­chend wand ich mich wei­ter ab­wärts, und plötz­lich tauch­te die Ge­stalt ei­nes Or­gh vor mir aus dem wa­bern­den Qualm auf.
    Er stutz­te, als er mich sah. Sein rie­si­ges Au­ge nahm einen tücki­schen, dun­kel­ro­ten Glanz an. Er schrie auf mich ein, aber ich ver­stand kei­nes sei­ner Wor­te. Der Trans­la­tor war mir ir­gend­wo un­ter­wegs ab­han­den ge­kom­men. Es war Na­nu­ku-Vjat. Er zog sei­ne Waf­fe, aber ich feu­er­te ei­ne ein­zi­ge Ther­mo-Rak-Sal­ve hoch über ihm in den Fels, und als die grel­len Ex­plo­si­ons­bäl­le das Ge­stein zu schmel­zen be­gan­nen und das Schmelz­gut in glü­hen­den Strö­men her­ab­rann, wand­te er sich und floh, oh­ne einen ein­zi­gen Schuß ab­ge­feu­ert zu ha­ben.
    Ich folg­te ihm, so rasch ich konn­te. Der Steg wur­de plötz­lich brei­ter. Zur Lin­ken, in der Wand des Kra­ters, gähn­te ei­ne mäch­ti­ge Öff­nung, aus der ver­hält­nis­mä­ßig küh­le Luft her­vor­strich, die die glü­hen­den Qualm­schwa­den in wir­beln­de Be­we­gun­gen brach­te. Ei­ne Höh­le führ­te an die­ser Stel­le tief in den Kra­ter­wall hin­ein. Ich blieb ste­hen

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