Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
Vom Netzwerk:
trainieren...“
    „Der Job, Jules, der erfordert das.“
    „Der Job? Mike, du hast internationale Beziehungen studiert.“
    Hendricks schob kommentarlos das Jackett ein wenig zur Seite und drehte sich. Der Griff der Walther war deutlich an seinem Gürtel zu erkennen.
    „Ah, so ein Job.“
    „Nicht die Art von Job, die du denkst, Jules.“
    „Was denke ich denn, Mike?“
    Hendricks zog eine Braue hoch. „Geheimdienst.“
    „Du kennst mich zu gut...“
    „Wir haben uns mehr als zehn Jahre nicht gesehen, ich kenne dich nicht mehr.“
    Jules grinste verführerisch und löste eine der beiden Schlaufen ihres Nachtmantels. „Interesse, mich wieder näher kennenzulernen?“
    „Nein, ich bin seit Jahren in einer festen Beziehung, ich lehne ab.“
    Die Antwort bestand aus einem Schmollmund, der mit ein wenig Silikon aufgespritzt worden war, und einem Ruck mit dem Kopf. „Was willst du denn, Mike?“
    Hendricks hob den Aktenkoffer. „Ich bin geschäftlich hier.“
    Julia Corrigan neigte den Kopf zur Seite, dann nahm sie Hendricks den Koffer ab. „Komm rein“, meinte sie nach einem kurzen Blick ins Innere des Koffers.
    „Was Geld angeht, hast du dich nicht verändert, Jules“, brummte Hendricks.
    „Du aber, Mike. Der Anzug hat vierstellige Summen gekostet, die Schuhe sind maßgefertigt, die Uhr ebenso, und die Augenringe sprechen von einer Menge Stress. Ich würde ja auf hohes Management tippen, aber die Kanone passt da nicht zu.“ Corrigan ließ ihren Nachtmantel fallen und entblößte darunter einen kurvenreichen Körper, der an den richtigen Stellen gekonnten Schönheitsoperationen unterzogen worden war. Ihre High-Heels klackten auf dem Laminat des Bodens und sie setzte sich schließlich in einen der Ledersessel und schlug die Beine übereinander.
    Hendricks verzog keine Miene und hielt seinen Blick unter Kontrolle. Er hatte Corrigan oft genug so gesehen und vor mehr als einem Jahrzehnt sogar eine Beziehung mit ihr gehabt.
    „Was willst du also, Mike?“
    „Du hast ausgezeichnete Kontakte in die britische Politik. Und genau diese Kontakte brauche ich.“
    Corrigan kicherte. „Ich schlafe mit diesen Typen, für horrende Summen. Als Kontakte würde ich das nicht bezeichnen.“
    „Jules, wir wissen beide, dass es Männer gibt, die bei einer Edelhure das eine oder andere erzählen. Und wir wissen ebenso beide, dass du hier in London die Edelhure bist.“
    Corrigan verzog das Gesicht zu einem Lächeln. Es reichte allerdings nicht zu ihren Augen hinauf, die Hendricks stahlblau ansahen. „Schon möglich, dass du damit recht hast, Mike.“
    „Das Geld im Koffer ist eine Anzahlung. Für jede Auskunft bekommst du einhunderttausend. Wenn die Information der letzte Scheiß war, reduziert sich das Honorar für die nächste Information um die Hälfte.“ Hendricks pausierte.
    Es ist hier rein geschäftlich, dachte er, bleib konzentriert!
    Doch da Hendricks in seiner Studentenzeit mit der zu diesem Zeitpunkt noch in einem Strip-Club arbeitenden Corrigan eine lockere Beziehung geführt hatte, war die Situation ein wenig komplizierter als sonst. Zwar hatte er nicht die Absicht, Sanchez untreu zu werden, dennoch spürte er, wie die Erinnerungen an die wilden Nächte mit Corrigan in seinem Geiste wieder zu Tage gefördert wurden.
    „Was, wenn ich ablehne?“
    Hendricks grinste. Es war nicht freundlich, mehr kalt und sachlich. „Schau einmal in den Spiegel, Jules, deine Brüste habe ich finanziert, als du aus diesem Club raus bist. Ohne die wärst du heute nicht da, wo du bist.“
    Corrigan sah Hendricks angewidert an. „Fick' dich, Hendricks!“, spie sie förmlich aus. „Wir haben mit einander geschlafen, es war eine Beziehung und dann kommst du nach elf Jahren so mir nichts, dir nichts hier her, ein reicher, arroganter Sack und redest von Dingen, die ich dir schulden würde? Fahr zur Hölle!“
    Hendricks presste den Kiefer zusammen. Sie hatte nicht so ganz Unrecht, das wusste er. Doch seit damals hatte sich eine Menge geändert, eine ganze Menge.
    „Ich bin kein arroganter Sack, Jules“, begann er langsam. „Ich habe Jahre lang mein Leben für fremde Leute riskiert, bin durch die Hölle gegangen und wieder zurück, um Ehemänner, Kinder und Frauen zu retten. Man hat auf mich geschossen, versucht mich zu erstechen und in die Luft zu sprengen. Ja, ich habe ein Vermögen auf dem Konto, und nein, wir werden nicht wieder in die Kiste steigen, aber ich bin nicht arrogant!“ Hendricks machte einige Schritte auf

Weitere Kostenlose Bücher