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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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erst, wenn man alle bisherigen Puzzle-Teile kannte, wirklich Sinn machte.
    „Himmel, Mike. Das geht aber über eine simple Ermittlung weit hinaus.“
    „Ja, aber ich werde diese Sache zu Ende bringen. Brauer hat einige Bekannte, die sich mit Winterkriegsführung auskennen. Wir werden hier also noch heute aufbrechen.“
    „Ich will mitkommen.“
    Hendricks unterdrückte ein Stöhnen. Er hatte damit gerechnet. Und er war immer noch dagegen, da Sanchez schlicht die Praxiserfahrung fehlte.
    „Nein, Nad. Ich habe genug damit zu tun, selbst am Leben zu bleiben und meine Jungs hier heil nach Hause zu bringen. Ich kann, so sehr ich es auch möchte, nicht mit auf dich aufpassen. Tut mir Leid.“
    „Mike...“
    „Ich weiß.“
    „Du hast es mir versprochen.“
    „Bitte, Nad. Ich bitte dich. Dieses eine letzte Mal. Das allerletzte Mal.“ Er überlegte, ob er die Karte der Schuld ausspielen sollte oder nicht, und tat es dann schließlich doch. „Das bin ich Nahas Angulas und Charles Wallcroft schuldig. Und meinen Personenschützern, die ihr Leben gelassen haben, damit wir soweit kommen konnten, wie wir es nun sind.“
    Es brauchte etwas, bis Sanchez schließlich antwortete. „Du musst meine Eltern kennenlernen, sobald die Sache erledigt ist.“
    „Ah, du hast mit ihnen gesprochen?“
    „Ja, es war etwas schwierig, und mein Vater ist immer noch ein wenig erbost über mein Verhalten, doch meiner Mutter geht es inzwischen bedeutend besser.“ Dann fügte sie leise hinzu: „Und mir auch, Mike.“
    „Ich komme, sobald es geht, Nad.“
    „Danke.“
    Hendricks sah auf seine Taucheruhr. Er musste sich langsam aber sicher wieder etwas beeilen. Denn er wollte eher früher als später diese ganze Sache hinter sich bringen und endlich sein Büro beziehen, wo auch immer die Rook Global Enterprises dann ihr Hauptquartier haben würde. Hendricks liebäugelte mit London, da er bei Sir Bernard Thorne ja noch fünf Gefallen gut hatte.
    Er vermisste Sanchez schon jetzt und stellte fest, dass dieses Gefühl stärker war als noch vor einigen Monaten.
    Ich werde sentimental, dachte Hendricks, oder zu alt für solche Dinge. Wie auch immer, ich gehe danach in den Vorruhestand, nur noch Schreibtischarbeit. Mehr Zeit mit Nadia und weniger Risiko zu sterben. Klingt gut.
    „Nad“, sagte Hendricks langsam. „Ich bin am Arsch der Welt unterwegs. Kein Handyempfang. Höchsten Satellitentelefone. Es kann sein, dass ich mich ein paar Tage nicht melde.“
    „Woher weiß ich, dass du nicht tot im Schnee liegst?“
    „Brauer ist bei mir, und außerdem holen wir einige seiner Freunde mit dazu. Mir wird nichts passieren, Nad. Ich mache das hier schon zu lange.“
    „Das macht dich nicht kugelsicher.“
    Da hat sie Recht, dachte Hendricks. „Ich weiß. Ich bin vorsichtig, Nad. Schließlich schuldest du mir ein Ja-Wort.“
    Ein leises Kichern war zu hören. „Ich liebe dich, Mike. Komm in einem Stück und ohne Löcher zurück!“
    „Das tue ich doch immer.“
    „Eben. Und Ausnahmen bestätigen die Regel“
    „Soll ich dir was Schönes mitbringen?“
    Sanchez lachte auf. „Was gibt es in der Arktis denn schon für schöne Dinge? Außer Schnee?“
    „Ich finde da schon was.“
    „Beeile dich, Mike.“
    „Ich bin bald bei dir. Bis dann.“ Hendricks hörte noch, wie Sanchez auflegte, und er wischte sich den Anflug einer Träne aus den Augenwinkeln. Dann fing er sich wieder, stand auf und zog sich an.
    Er kam gerade, noch mit seinem T-Shirt kämpfend, in den Hauptraum, als Brauer zufrieden sein Blackberry in die Hosentasche steckte. „Meine Freunde sind im Bilde. Wir treffen Sie in Norwegen, hoch im Norden.“
    „Was hast du ihnen erzählt?“
    Brauer grinste, und dieses Mal war es warm und kam von Herzen, was Hendricks fast beunruhigte, da der Deutsche doch sonst immer recht kühl und professionell war. „Dass wir Jagen gehen.“
     
    Der Eingangsbereich sah furchtbar aus. Mangope konnte die Reste von etwa drei Männern ausfindig machen, vielleicht waren es auch einmal vier gewesen, so genau ließ es sich nicht mehr bestimmen. Er schritt durch das Meer aus Blut und Glassplittern und sah sich um. Er war sich sicher, van der Vaal bald anzutreffen und dass nur noch maximal ein halbes Dutzend Leibwächter übrig sein konnte.
    Mangope ließ das noch etwa zu einem Viertel volle Magazin aus dem Sturmgewehr fallen und schob ein neues in den Magazinschacht, dann eilte er weiter, das Gewehr im Anschlag. Vor ihm lag ein Korridor, von dem auf beiden

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