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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Hendricks konnte nach einem halben Jahr stolz behaupten, dass seine Freundin durchaus wehrhaft war und nicht Gefahr lief, vergewaltigt zu werden.
    „Gut genug, um niemandem zur Last zu fallen“, gab Sanchez zurück und hob eine graue Umhängetasche aus Nylon vom Boden auf. Das leise Schraben von Metall und Plastik aufeinander war für Hendricks Hinweis genug, dass sich dort einige Waffen befinden mussten.
    „In einer halben Stunde treffen wir uns beim Helikopter“, meinte Hendricks bloß und tauschte seine Kleidung ebenfalls. Sanchez sah ihn anzüglich an und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, ehe sie das Ankleidezimmer verließ.
    Frauen, dachte Hendricks noch, unmöglich die Damen.

Kapitel 5 – Stress
     
    Sein Smartphone klingelte gerade, als Mangope den C63 AMG abbremste, um einen Laster zu überholen. Heilfroh über das Automatikgetriebe des Wagens, fischte er mit der einen Hand das Smartphone aus seiner Hosentasche und lenkte mit der anderen hektisch.
    „Mangope!“, rief er über den Lärm des V8-Motors hinweg.
    „Walter, Frank Howell hier. Ich habe den Polizeichef von Kapstadt informiert, er wird, wenn er oder seine Leute einen schwarzen Mercedes C63 Coupé AMG sehen, sämtliche Verstöße gegen die Verkehrsregeln ignorieren. Hat mich zwar eine Einladung zu einer Weinverkostung gekostet, aber das war's wert.“
    „Vielen Dank, Mister Howell.“
    „Und bleiben Sie am Leben, Walter.“ Howell legte auf und Mangope steckte das Smartphone wieder weg.
    „War das der Chef?“, fragte Gorro.
    „Ja. Wir haben freie Fahrt.“
    „So gehört sich das.“ Gorro grinste und fischte aus seiner Hemdtasche eine Sonnenbrille, die ihn zu einem Inbegriff der Lässigkeit werden ließ. Mangope bemerkte, dass Gorro nur noch wenig mit dem Priester von vor rund zwei Tagen gemein hatte.
    Der Mann gehört auf die Straße, dachte er bei sich, das wäre verschwendetes Potenzial, ihn in einen Beichtstuhl zu stecken.
    „Ob diese Kiste eine NOS-Anlage hat?“, spekulierte Gorro und sah zu Mangope rüber.
    „Vermutlich nicht, Hendricks ist nicht der Typ für solche Spielereien.“
    „Hmm.“
    Mangope jagte den Mercedes hinein in den dichten Verkehr, der von der Autobahn abging, und schoss, teilweise im Gegenverkehr, im Zick-Zack-Kurs in Richtung Innenstadt. Neben ihm saß Gorro, eine HK UMP in den Händen und einen Chest-Rig vor der Brust. Das Hemd hatte er sich inzwischen die die Hose gestopft, damit es nicht störte.
    „Wir sind noch rund fünf Minuten vom Ziel entfernt“, informierte Mangope seinen Mitfahrer. „Halte dich also bereit.“
    Gorro schwieg als Antwort, eine konkrete Erwiderung wäre aber auch überflüssig gewesen. Der ehemalige Priester hatte seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt. Mangope fuhr auf den Haupteingang des großen Bürokomplexes mit Blick auf den geschäftigen Hafen Kapstadts, ignorierte die panisch auseinander stiebenden Menschen und bremste abrupt ab. Er schwang sich aus dem Coupé, fing die AKMSU samt Chest-Rig, die Gorro ihm über den Wagen hinweg zuwarf, und hetzte dann los, direkt auf den Eingang zuhaltend. Ein Wachmann wich zurück, als Mangope an ihm vorbei in die Lobby rannte, sich kurz orientierte und dann zum Aufzug stürmte.
    „Kein Grund zur Panik“, meinte Gorro im Vorbeieilen noch zum Wachmann. Dann war er auch schon bei Mangope im Lift.
    Ein völlig verängstigtes Ehepaar drängte sich in die eine Ecke des Lifts und sah Mangope höchst irritiert und abwehrend an. „Wir tun Ihnen nichts“, sagte er ruhig zu ihnen und nickte. Der Lift hielt, zweiter Stock und ein junger Geschäftsmann wollte zusteigen, blieb aber wie angewurzelt stehen.
    „Rein oder raus“, knurrte Mangope, dessen Nerven blank lagen.
    „Ähm-“
    „Raus.“ Gorro tippte auf die Taste für den zehnten Stock, in dem die Kanzlei, für die Victoria Mangope arbeitete, ihr Büro hatte. Zwei Etagen später hielt der Lift erneut und zwei andere Geschäftsleute stiegen hinzu, die die Waffen aber erst sahen, als die Türen schon dreiviertel geschlossen waren.
    „Himmel!“, entfuhr es einem von ihnen. „Machen Sie bloß keine Dummheiten mit dem Ding!“
    „Wir nehmen die Treppe.“ Gorros Arm schnellte nach vorne, hielt die Lifttüren auf, und die beiden SACS-Männer stürmten aus dem Lift, bogen einmal links ab und traten die Tür zum Treppenhaus auf.
    Sechs Stockwerke, dachte Gorro, mal sehen, ob ich das noch packe.
    Doch Mangope ließ sich nicht aufhalten und der gebürtige Spanier musste sich

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