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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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eingestehen, dass sein Mitstreiter trotz seiner über zwei Meter Körpergröße enorm schnell war und sich vermutlich von zwanzig Stockwerken nicht hätte abhalten lassen. Drei Treppenstufen zugleich nehmend, schoss Mangope, angetrieben von der Angst um seine einzige Schwester, die Treppe hinauf. Gorro hatte dabei Mühe, Schritt zu halten.
    Mangope erreichte die Tür, welche in das zehnte Stockwerk führte, stieß sie auf, krachte in einen Putzwagen und riss ihn zu Boden. Fluchend kam er wieder auf die Beine.
    „Victoria!“, rief er und stürmte mit dem kurzen Sturmgewehr durch die Korridore der Kanzlei, die zu dieser frühen Stunde, abgesehen von den Putzkräften und etwa einem halben Dutzend Anwälten, völlig leer war. „Victoria!“
    Mangope hastete einen langen Korridor mit teuren Gemälden an den Wänden entlang, als sich am Ende eine mausgraue Tür öffnete. Selbst auf rund zehn Metern Distanz sah Mangope das Schild neben der Tür, auf dem „Reinigung“ stand. Zwei Männer in grauen Anzügen, zu denen sie schwarze Hemden ohne Krawatten trugen, verließen das Zimmer. Sie sahen Mangope, einer von ihnen zog eine Pistole und feuerte zwei Schuss ab.
    Mangope reagierte bereits, noch bevor die Kugeln überhaupt den Lauf der Pistole verlassen hatten. Er warf sich nach links, als er aus den Augenwinkeln die Glastür des Büros sah, um dem Beschuss zu entgehen. Rund einhundertvierunddreißig Kilogramm krachten aus vollem Lauf in die Glastür, was dazu führte, dass sie in hunderte Einzelteile zersplitterte. Mangope sprang rasch wieder auf, zog noch zwei Splitter aus seinem Oberarm und spähte dann mit halbem Kopf aus der Tür.
    Die beiden Männer, beides Weiße mit kurzen Haaren, die auf einen militärischen Hintergrund schließen ließen, waren verschwunden.
    „Alles in Ordnung?“, rief Gorro, der wohl irgendwo in einem Büro weiter hinten Deckung gefunden haben musste.
    „Ja!“ Mangope stürmte aus dem Büro und rief: „Schnapp' dir diese Typen, ich kümmere mich um meine Schwester!“
    „Si!“ Gorro schoss an Mangope vorbei, die HK UMP in den Händen und schussbereit. Der gebürtige Spanier rannte mit beeindruckender Geschwindigkeit den beiden Schützen in Anzügen hinterher, während Mangope mit seiner Waffe im Anschlag die Tür zum Reinigungsraum eintrat.
    Ein Aufschrei erfolgte, dann sah er seine Schwester zitternd auf einem Stuhl sitzen, die Haare etwas zerzaust und Rock und Bluse waren ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
    „Walter“, entfuhr es ihr leise und sie vergrub ihr Gesicht in Mangopes Schulter, als dieser sie in den Arm nahm.
    Unterdessen hatte Gorro zu den beiden Anzugträgern aufgeschlossen. Sie sahen und hörten ihn kommen und feuerten ungezielt in seine Richtung. Er schlug, wie ein Hase auf der Flucht vor einem Fuchs, Haken durch den Korridor, erwiderte aber bewusst das Feuer nicht. Dann waren die beiden Männer im Treppenhaus verschwunden. Gorro erreichte die Tür und kam zum Stehen. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Doch nicht nur die Anstrengung war der Grund für den stark beschleunigten Herzschlag. Es war der Beschuss, wie er sich eingestand.
    Er legte seine linke Hand auf die Türklinke und atmete einmal tief ein und aus. Dann riss er die Tür auf, seine UMP im Anschlag. Er sah noch die beiden Männer die Treppenstufen hinunter springen.
    „Verflucht!“, rief Gorro aus und nahm die Verfolgung auf. Er hastete hinterher, wobei er stets drei Treppenstufen zugleich nahm und sich unterdessen mit der rechten Hand am Geländer abstützte.
    Dass er die Anzugträger verfolgte, schien sie wenig zu stören, sie behielten ihr Tempo bei und keiner von ihnen blickte über die Schulter.
    Die wissen, was sie tun, dachte Gorro, das sind Profis. In was ist Walters Schwester verwickelt?
    Doch er kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu führen. Die beiden Männer verließen auf der fünften Etage das Treppenhaus und Gorro stürmte hinterher. Er trat gegen die Tür und hatte seine Maschinenpistole feuerbereit. Die beiden Männer waren allerdings schon weiter.
    Gorro fluchte wüst auf Spanisch, als er sich an zwei Putzfrauen vorbei schlängelte und sich Beschimpfung einfing. Er bog um eine Korridorecke und sah gerade noch, wie die beiden Männer auf das Fenster eines Konferenzraumes schossen. Das Glas zersplitterte, dann sprangen die Männer einfach aus dem Fenster.
    Gorro, mit den Örtlichkeiten nicht vertraut, blinzelte einmal, ehe er mit der UMP im Anschlag in den luxuriös eingerichteten

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