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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Freundin und legte den Kopf schief, als ob das helfen würde, das Rätsel dieser Box zu lösen. „Merkwürdig.“
    „Er beugte sich nach vorne, um die beiden massiven Riegel, die den Deckel auf der Box hielten, zu öffnen, als Sanchez plötzlich „Mike!“ murmelte. Er wirbelte herum, sein SG553 schon halb erhoben.
    Sanchez stand vier Meter entfernt einem Schimpansen gegenüber, der sie neugierig ansah. Sie schien davon allerdings wenig begeistert, war allerdings noch unentschlossen, was sie nun mit dem Tier machen sollte. Dennoch hatte sie ihr Gewehr schon halb erhoben.
    „Das ist bloß ein Schimpanse, der tut dir nichts.“ Und trotzdem hast du einen getötet, dachte Hendricks, aber es war notwendig. Er hätte uns verraten. Trotzdem war es eine Schande.
    „Na, ich weiß nicht so recht.“ Sie starrte das Tier finster an. Der Affe gab einen Schreilaut von sich, drehte sich um und verschwand wieder im Dschungel.
    „Offenbar hast du eine abschreckende Wirkung auf Affen“, kommentierte Hendricks trocken und grinste.
    „Sehr witzig-“ Weiter kam Sanchez nicht. Eine Explosion zerriss die relative Stille. Die Druckwelle war nicht stark, doch es flogen Schrapnelle durch die Luft, von denen eines Hendricks in den Oberarm traf. Er zuckte zusammen, hatte er doch nicht damit gerechnet. Dann war der Spuk auch schon vorbei, er wirbelte zu Sanchez herum, die in die Knie gegangen war. Sie war es nicht gewohnt, Explosionen ausgesetzt zu sein, und hatte das getan, dass jeder in einer solchen Situation tat: sie war in Deckung, in diesem Falle in die Hocke, gegangen.
    „Alles okay?“, rief Hendricks, dem die Ohren noch klingelten.
    Sie nickte bloß schwach.
    Er strich ihr kurz durch die langen Haare, dann ging er zu den rauchenden Resten der Transportbox hinüber. Hendricks sah den völlig zerfetzten Körper Angulas und er schluckte.
    „Heilige Scheiße“, brummte Hendricks und vergaß in diesem Moment, dass Nadia Sanchez noch nie solche Dinge mit eigenen Augen gesehen hatte. Er ging direkt zum Leichnam Angulas und untersuchte die Truhe. Es war eine Sprengladung gewesen, die ausreichte, um jemanden, der die Box zu öffnen versuchte, in Stücke zu reißen. Erstaunlicherweise war die Box noch relativ intakt, daher tippte Hendricks auf wenig Sprengstoff und mehr Stahlkugeln oder sonstige Schrapnelle. Hendricks konnte sogar einige Markierungen auf ihr erkennen.
    „Mister Hendricks, Sir!“, rief einer von den SACS-Mitarbeitern, die nun den Ort des Geschehens erreichten. „Ist alles in Ordnung?“
    Er tastete an seinen Oberarm und bekam das Stück der Transportbox zu fassen. Es steckte etwa vier Zentimeter tief im Arm, hatte aber keine Arterie getroffen, sonst wäre der Blutverlust größer. „Mehr oder weniger.“ Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, riss sie aber sofort wieder auf, als er ein würgendes Geräusch hörte, mit dem er insgeheim schon gerechnet hatte.
    Die SACS-Mitarbeiter kümmerten sich bewusst nicht um Sanchez, die, nachdem sie die Überreste Angulas gesehen hatte, würgend auf dem Dschungelboden kniete. Hendricks ging neben ihr in die Hocke, schob sein Sturmgewehr zur Seite, damit es ihn nicht behinderte, und legte einen Arm um sie.
    „Nad...“ Er küsste sie auf den Hals und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er sah seiner Freundin in die braunen Augen und erblickte dort eine Form des nackten Grauens. Prompt machte Hendricks sich Vorwürfe, Sanchez mitgenommen zu haben – egal, ob sie es gewollt hatte oder nicht. Er war derjenige mit der Erfahrung auf diesem Gebiet, nicht sie. Es war eigentlich seine Aufgabe, sie vor diesen Dingen zu schützen.
    „Ich werde dieses... Bild... nie wieder loswerden.“
    „Doch, aber es braucht Zeit, glaube mir.“
    Sie schloss die Augen und fragte dann: „Hast du solche Dinge...“
    „Schlimmere.“ Und das stimmte. Hendricks hatte bei seinen Einsätzen in Mittel- und Südamerika Dinge gesehen, die ihn noch heute, Jahre später, im Schlaf verfolgten. Die Grausamkeit mancher Drogenkartelle und Dealer war unbeschreiblich, und Menschen, vor laufenden Kameras und bei vollem Bewusstsein, zu häuten, waren noch die angenehmsten. Vielleicht war das der Grund, weshalb die Mitarbeiter von Hendricks' Abteilung so hart waren. Die meisten stammten aus irgendwelchen Armeeeinheiten oder waren Polizisten von Sonderkommandos. Sie waren genauso hart wie die Leute, die sie jagten. Und einige wenige waren sogar noch härter.
    „Komm, ich bringe dich zum

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