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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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kompromissbereit. „Diese Typen wollten uns umbringen! Mit automatischen Waffen und mehr als einem Dutzend Männern!“ Sie wies auf Mangopes Hosentasche. „Was ist auf diesem Stick?“
    Er setzte sich an einen schlichten Edelstahltisch auf einen ebenso schlichten Stuhl aus Edelstahl und stützte die Arme auf der Tischplatte ab. Bisher war er ihr die Erklärung schuldig geblieben.
    „Finden wir es heraus.“ Er zückte sein Smartphone, fischte aus der anderen Hosentasche einen USB-Adapter und schloss dann den Stick an sein Smartphone an. Tinto trat hinter Mangope, beugte sich zu ihm hinunter und ihre Wangen berührten sich beinahe, als sie gebannt auf den Ordner starrten, der den Inhalt des USB-Sticks zeigte. Da war eine Video-Datei, MP4-Format, doch sie ließ sich nicht abspielen. Laut Smartphone lag ein Fehler vor, die Datei war beschädigt.
    Mangope fluchte laut, und Tinto richtete sich wieder auf und ging aufgebracht auf und ab.
    „Deine Schwester verarscht uns!“
    „Nein, das würde sie nie machen.“
    „Walter, diese Typen waren nicht zufällig da! Sie kamen, nachdem wir da waren und den Stick geborgen hatten. Wenn die wirklich vorgehabt hätten, gleichzeitig deine Schwester zu bearbeiten und eventuelle Informationen zu Hause zu vernichten, wären die doch viel früher aufgeschlagen.“
    Mangope schwieg für einen Moment, wog die Argumente Tintos ab und stellte sie mit seiner Sicht der Dinge, die durch die Geschwisterliebe alles andere als objektiv war, gegenüber. Er zögerte noch kurz, verwarf den Gedanken an ein Falschspiel seiner Schwester aber sofort wieder. „Völlig ausgeschlossen, ich kenne Victoria, so etwas würde sie nie machen.“
    „Himmel, Walter, du verschließt die Augen vor den Fakten! Victoria steckt da irgendwie mit drin, ob dir das nun passt oder nicht!“ Tinto baute sich vor dem Tisch, und damit vor Mangope, auf, stemmte die geballten Fäuste in die Hüften und sah ihn an, als würde sie ihm gleich den Schädel einschlagen wollen. Ziemlich gewagt für jemanden, der gerade einmal ein Drittel der Masse Mangopes auf die Waage brachte. Doch Tinto ließ sich nicht einschüchtern. „Also schalte dein verdammtes Hirn ein, ehe du uns noch beide umbringst!“
    Das war für Mangope zu viel. Er sprang auf, riss dabei fast den Stuhl um und begann wüst zu gestikulieren, während er losbrüllte: „Du kennst Victoria nicht! Ich bin mit ihr aufgewachsen, sie ist meine Schwester! Sie weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann und umgekehrt ist es genauso! Also unterstelle ihr nicht Dinge, die du nicht einschätzen kannst, weil du die Scheiß-Fakten nicht kennst!“
    „Bah, als ob du sie alle kennen würdest!“ Tinto war inzwischen um den Tisch herum und stand Mangope direkt gegenüber. „Du tappst genauso im Dunkeln wie ich, versuchst aber krampfhaft deine Schwester zu verteidigen.“ Sie bohrte ihren Zeigefinger in seine Brust und wies dann auf die Tür, während sie im scharfen Tonfall sagte: „Vielleicht fragst du sie einfach mal? Anstatt hier herumzubrüllen? Wäre doch mal ein Anfang und etwas sachdienlicher.“
    Mangope sah fassungslos zu Tinto hinunter. Er hatte noch nie erlebt, dass jemand, ganz zu schweigen von einer Frau, so mit ihm geredet hatte und von seiner physischen Präsenz nicht eingeschüchtert war. Gut, Hendricks hatte ihn einmal in den Boden gestampft und hatte so laut gebrüllt, dass man es wohl noch im Haupthaus hatte hören können, doch das war auch Hendricks.
    Unsicher, ob er das jetzt gutheißen sollte oder einen weiteren Wutausbruch bekommen sollte, schwieg Mangope einige Sekunden. Die nutzte Tinto, um ihn erneut zu überraschen.
    „Komm, Großer, krieg' dich wieder ein, das bringt uns hier nicht weiter. Fragen wir einfach deine Schwester.“ Sie knuffte ihm in den Bauch, grinste ihn breit an und setzte sich dann auf den Tisch. Völlig fassungslos setzte sich Mangope auf seinen Stuhl und sah Tinto an. Irgendwo in seinem Kopf sagte sein Gehirn, dass er genau auf diese Frau gewartet hatte, doch das sprach er nicht aus.
    „Ja, das mag wohl richtig sein“, sagte er wieder in einer normalen Tonlage. Mangope fuhr sich durch das Gesicht. „Das eben...“
    „Ja.“
    „Das war...“
    „Schon vergessen, Großer“, gab Tinto zurück und erstickte damit jeden Erklärungsversuch Mangopes im Keim. „Wir brauchen einen Wagen, mit dem Quad fallen wir bis zum Weingut zu sehr auf.“ Sie blickte, mehr von theatralischer Natur, in die Lagerhalle, die bis auf einige

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