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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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Scotch. Davon abgesehen, hatte sein Glas Spuren von einer kürzliche Benutzung.“
    „Heißt es, dass er nicht nüchtern gesprungen ist?“
    „Exakt.“
    „Und der hat dir das Fallschirmspringen beigebracht? Ein betrunkener Ex-Soldat?“ Boratto schüttelte den Kopf.
    „Wir haben alle so unsere Laster und Sünden, Art. Keiner ist frei davon oder wird es jemals sein.“
    „Wohl wahr.“
    Sie setzten sich wieder in den Mitsubishi Geländewagen und fuhren los, Boratto spähte wieder höchst wachsam in den Seitenspiegel und hatte die P90 schussbereit auf dem Schoß, eine Hand vorne am Griff.
     
    Rund zweieinhalb Stunden später fuhr Hendricks durch das gesicherte Eingangstor, über den Kiesweg, zum Haupthaus des Weinguts. Den Mitsubishi ließ er von einem der Wachen in der Tiefgarage parken, er selbst eilte hinein ins Haus und weiter zu seiner Wohnung. Boratto folgte mit dezentem Abstand und verschwand schließlich in seinem Quartier im Personalflügel.
    Hendricks betrat seine Wohnung, warf die Lederjacke gekonnt über einen Kleiderständer und begann den Schulterholster zu lösen.
    „Nad?“, rief er und durchquerte das Wohnzimmer, trat in den Korridor, der die kleine Küche, das Bad, Schlafzimmer, den Ankleideraum, sein Arbeitszimmer und einen zweiten Wohnraum miteinander verband, und schaute in jedes Zimmer. Er fand Sanchez schließlich vor dem großen Spiegel im Ankleidezimmer, gekleidet in eine schwarze Kombination von Victoria's Secret.
    „Traumhaft“, sagte Hendricks mit einem langen Blick auf ihre Rückseite, trat an sie heran und küsste sie in den Nacken, nachdem er ihr die langen, schwarzen Haare zur Seite geschoben hatte.
    „Mike.“ Sanchez klang irgendwie bedrückt. „Ich glaube, ich habe zugenommen.“
    Er zog die Braue hoch, musterte sie, wie sie da in ihrer Unterwäsche vor ihm stand, und grinste dann breit. Er legte Sanchez die Hand auf den flachen Bauch und strich sanft darüber. „Nad, du hast nicht zugelegt, das bildest du dir ein.“
    „Hmm, ich weiß nicht.“
    „Hey, ich kenne jeden Zentimeter von dir auswendig.“ Hendricks lachte herzhaft und stupste mit dem Zeigefinger gegen ihre Nasenspitze. „Also, was ziehst du heute Abend an?“, wollte er auf akzentfreiem Spanisch von ihr wissen.
    „Ich dachte an das Kleid hier“, antwortete sie in stark gebrochenem Afrikaans, an dem sie sich schon seit Jahren versuchte, und wies auf ein knappes, schwarzes und schulterfreies Kleid.
    „Nein, nein, Nad, wir bleiben lieber bei Spanisch“, gab er zurück und warf sein graues Hemd in eine Wäschetonne. „Dein Afrikaans ist-“
    „Sag jetzt nichts Falsches, Mike.“ Sie wedelte mit dem Zeigefinger, was bedrohlich wirken sollte – und es vermutlich auch getan hätte – wenn sie nicht ein breites Lächeln im Gesicht gehabt hätte.
    „Schon ganz gut, wollte ich sagen“, meinte er auf Spanisch.
    „Dein Glück, mein Lieber, dein Glück.“
    „Tja, du unterstellst mir bloß immer solche Sachen.“ Er entledigte sich seiner Anzugschuhe und Socken und sah Sanchez an. „Der Innenminister kommt in zwei Stunden, wir haben also noch Zeit.“
    Sie drehte halb den Kopf, sah ihn aus den Augenwinkeln an. „Um was zu tun?“
    „Den Sex wollte ich eigentlich erst mit vollem Magen haben.“
    „Ach, wie kommst du darauf, dass wir heute Sex haben würden?“
    Hendricks lächelte vielsagend. „Nur so ein Gedanke.“
    Sanchez lachte und ging zu Hendricks herüber. „Also, Mike, was hast du denn noch vor, um die Zeit zu vertreiben?“
    Er zuckte mit den Achseln. „Du könntest mir irgendetwas erzählen, wir könnten über die Hochzeit sprechen, such dir was aus, ich habe mein Pensum für heute schon erfüllt.“
    „Nicht bei mir, Mike.“ Sie zog ihn am Arm hinter sich her ins zweite Wohnzimmer und machte es sich dann auf seinem Schoß bequem, während er auf der luxuriösen Couch saß. „Also, was macht diese Spur, die du da hast? Diese Box?“
    „Die Fallschirme, was die Box macht, weiß ich nicht. Die Fallschirme kommen vom Militär, werden wohl von den amerikanischen Special Forces verwendet. Tja, und die Box wurde von einem Fallschirm getragen, der eine Kapazität von rund einhundert Kilogramm hat.“
    „So groß war die Box doch gar nicht“, warf Sanchez ein.
    „Eben. Ich vermute also, dass da etwas drin war, was auf jeden Fall vor Erschütterungen geschützt werden sollte.“ Er lehnte sich zurück, legte den Kopf in den Nacken. „Wenn ich auch noch weiß, was für eine Box genau das war

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