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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Bunte
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dass er seine Strafe absitzt, und vielleicht in einem Jahr wegen eines Formfehlers wieder freigelassen wird?“
    Sie nickte, doch es war so langsam, dass es mehr als nur zögerlich aussah. „Oder aber“, fuhr Mangope fort. „Er wird getötet.“
    Victoria kniff die Augen zusammen. „Walter... wir sind keine Killer.“
    „Du nicht“, gab er zurück. „Bei mir sieht die Sache etwas anders aus.“
    „Damit bin ich nicht einverstanden! Ich bin Anwältin geworden, um genau solche Dinge zu verhindern!“
    Gorro lächelte nur dünn, was Mangope aus den Augenwinkeln registrierte. „Tonio hat verstanden, was ich meine“, sagte er nur und nickte dem ehemaligen Priester, der eigentlich nie wirklich einer gewesen war, zu.
    „Miss Mangope“, begann Gorro. „Ich weiß nichts über Ernst van der Vaal, aber wenn er Leute am hellen Tag mit Sturmgewehren ausschickt, dann werden Sie ihn nicht ohne weiteres vor Gericht bekommen. Es sei denn, Sie können ihn mit etwas in Verbindung bringen, das sich nicht einfach so erschießen und vertuschen lässt.“
    „Oder aber“, fügte Mangope hinzu. „Wir infiltrieren seine Organisation und zerlegen sie dann von innen heraus.“ Er sah zu Gorro hinüber, der bloß nickte. Dann fuhr Mangope fort: „Ich weiß, das ist nicht das, was du dir unter legalen Ermittlungen vorgestellt hast, aber es gibt Dinge, gegen die man nicht ermitteln kann. Zumindest nicht legal.“
    „Walter, ich werde nicht zulassen, dass du-“, begann Victoria, doch Mangope unterbrach sie unwirsch.
    „Zum einen bin ich dein älterer Bruder, wenn hier jemand zu schützen ist, dann du, nicht ich, und zum anderen denkt van der Vaal, dass du den Stick hättest. Selbst wenn das Ding nicht funktioniert, er wird dich so lange jagen, bis er dich in die Finger bekommen, gefoltert und anschließend umgebracht hat.“ Er holte Luft. „Du sitzt in der Scheiße und nur ich kann dich da raus holen – aber mit meinen Methoden.“
    Es war eine glasklare Sache, Mangope wusste, dass seine Schwester zustimmen würde. Sie war zwar idealistisch, aber weder blöd noch lebensmüde. Und außerdem wusste sie, dass Mangope mehr als genug Erfahrung in der Welt der Kriminellen hatte.
    „Und was soll ich in der Zwischenzeit machen? Hier rumsitzen?“
    Mangope grinste. „Wie wäre es mit einem Praktikum in London, bei einer der besten Kanzleien der Welt?“
    Victorias Augen begannen zu leuchten. „Könnt ihr etwa...?“
    „Wir haben auch Anwälte bei der SACS, ja. Und da wir jedes Jahr größere Mengen Wein an den Chef liefern...“ Mangope grinste. „Und hin und wieder seinen Personenschutz übernehmen, schuldet er uns noch den einen oder anderen Gefallen.“ Mangope erwähnte nicht, dass es Hendricks oder Howell sein musste, der diesen Gefallen einforderte. Doch da sich Howell langsam aber sicher aus dem Tagesgeschäft zurückzog, und Mangope mit Hendricks ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, sah er keine Probleme.
    „Also, leg' du dich ins Bett, morgen Nachmittag sitzt du spätestens im Flieger nach London. Und wir, Tonio, müssen uns überlegen, wie wir van der Vaals Aufmerksamkeit auf uns lenken.“
    „Dazu müssen wir aber wissen, was er eigentlich genau treibt.“
    „Exakt, und genau deshalb besuchen wir morgen einige alte Freunde.“

Kapitel 10 – Alte Freunde und neue Feinde
     
    Es war zehn Minuten nach neun Uhr morgens, als Hendricks und Sanchez das Haupthaus verließen, vor dessen Tür bereits der neueste Erwerb von Howells Erben stand. Eine graue Mercedes GL-Klasse, der neuesten Generation. Hendricks hatte immer schon eine Vorliebe für die Premiumfahrzeuge aus Deutschland gehabt und der große SUV mit seinen über sechshundert PS im modifizierten Zustand unterstrich dies noch einmal.
    „Als Ersatz für das C-Klasse Coupé?“, kommentierte Sanchez trocken. Mangope hatte Hendricks bereits beim Frühstück gebeichtet, dass ihm der Wagen abhandengekommen war und wohl schrottreif war. Erstaunlicherweise hatte Hendricks das mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen – und Sanchez wusste nun auch, weshalb. Er hatte ein neues Fahrzeug bereits im Vorlauf gehabt. Außerdem spielten die Kosten für ein neues Coupé für jemanden wie Hendricks keine Rolle.
    „Mehr oder weniger, ja. Ich brauchte ein halbwegs geländegängiges Fahrzeug mit genug Leistung ab Werk.“ Er grinste und bedeutete Sanchez, sich auf den Beifahrersitz zu setzen. Hendricks ließ sie einsteigen, schloss dann die Tür und ging um den SUV

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