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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Freistil zu schwimmen, um ihre aufgestaute Energie loszuwerden. Sie war nicht zornig, sie war nicht einmal verstimmt. Es war sein Leben, und er konnte damit tun, was ihm beliebte. Sie wollte kein Wort darüber verlieren, kein einziges Wort.
    Sie schwamm zwanzig Bahnen, stützte dann die Ellbogen auf den Rand des Pools und warf das nasse Haar zurück.
    »Trainieren Sie für die Olympischen Spiele?« , fragte Nathan. Er stand ein paar Schritte entfernt, ein Glas mit klarer, sprudelnder Flüssigkeit in der Hand.
    Jackie blinzelte das Wasser aus ihren Augen und blickte ihn stirnrunzelnd an. Er trug frisch gebügelte Shorts und ein kurzärmeliges Polohemd, das so adrett und frisch aussah, als käme es geradewegs aus dem Karton. Nathan Powells Freizeitkleidung, dachte sie spöttisch. »Ich habe gar nicht gemerkt, dass Sie zurück sind . « Sie blickte auf seine Füße. Trotz all ihrer Leistungen war es ihr nie gelungen, demjenigen in die Augen zu sehen, den sie belog.
    »Ich bin noch nicht lange hier . « Nathan erkannte, dass sie verärgert war. Er empfand es als höchst befriedigend. Er verwarf seine Abneigung gegen belangloses Geplauder und lächelte. »Wie war Ihr Tag?«
    »Arbeitsreich . « Jackie stieß sich vom Rand ab und begann, gemächlich Wasser zu treten. Im Westen war der Himmel beinahe dunkel, aber die letzten Sonnenstrahlen fielen auf Pool und Garten. Sie traute der Art nicht, wie Nathan lächelte, aber es gefiel ihr. Es gab vermutlich nichts Langweiligeres als einen Mann, dem eine Frau bedingungslos vertrauen konnte. »Und wie war Ihr Tag?«
    »Entspannend . « Er verspürte den Drang, seltsam und unerwartet, zu ihr in den Pool zu gleiten. Das Wasser war gewiss kühl und weich wie ihre Haut. Vielleicht ist mir die Sonne zu Kopf gestiegen, dachte er verärgert.
    Jackie musterte ihn. Für seine Verhältnisse wirkte er wirklich relativ locker. Sie hatte bereits erkannt, dass er zu jenen Leuten gehörte, die Verspannung mit sich herumtrugen wie eine Verantwortung. Sie lächelte, verzieh ihm ebenso spontan, wie sie ärgerlich geworden war. »Möchten Sie ein Omelett?«
    »Wie bitte?« , hakte er zerstreut nach. Sie trug zwei schmale Streifen als dürftigen Ersatz für einen Badeanzug. Das Wasser und vielleicht ein Trick des Lichts ließen sie auf ihrer Haut glänzen. Sehr viel Haut.
    »Haben Sie Hunger? Ich kann Ihnen ein Omelett machen.«
    »Nein. Nein danke . « Er nahm einen Schluck aus seinem Glas, um seine plötzlich ausgedörrte Kehle anzufeuchten. Dann stellte er das Glas ab und steckte die Hände in die Taschen. »Es wird kühl . « Wenn mir nichts Besseres einfällt, dachte er düster, dann sollte ich das Geplauder lieber einstellen.
    »Wem sagen Sie das?« Jackie strich sich das Haar zurück und zog sich aus dem Pool.
    Sie ist dünn, sagte Nathan sich. Im verblassenden Sonnenschein des Abends glitzerten Wassertropfen auf ihrer Haut.
    »Ich habe ein Handtuch vergessen.«
    Nathan schluckte und blickte zur Seite. Es war unklug, sie anzusehen, während er sich unwillkürlich vorstellte, wie leicht es wäre, ihr diese winzigen Stofffetzen abzustreifen und mit ihr ins Wasser zu gleiten. »Na, dann gehe ich jetzt mal ins Haus« , brachte er nach einem Moment hervor. »Ich habe Lektüre aufzuholen.«
    »Ich auch. Ich lese Unmengen von Western. Haben Sie schon mal Zane Grey oder Louis L’Amour ausprobiert?« Sie trat auf ihn zu, während sie sprach, und er war unwillkürlich fasziniert von der Art, wie das Wasser an ihren Haaren und Wimpern hing. »Großartiges Zeug. Ich nehme Ihr Glas mit hinein.«
    »Nicht nötig.«
    Zum zweiten Mal griffen sie gleichzeitig zu. Zum zweiten Mal berührten und verfingen sich ihre Finger. Nathan spürte, wie ihre sich um das Glas versteiften. Sie fühlte es also auch … dieses Prickeln. Er bildete es sich nicht nur ein. Rasch löste er seinen Griff und trat zurück, im selben Moment wie Jackie.
    Das Glas kippte, schwankte am Rand des Tisches. Gleichzeitig griffen Jackie und Nathan danach, fassten es, standen dann mit dem Glas zwischen ihnen da.
    Jackie brachte nur ein rasches, nervöses Auflachen zustande. In Nathans Augen sah sie genau das, was sie verspürte. Verlangen, heiß, gefährlich und stark. »Sieht so aus, als bräuchten wir einen Choreographen.«
    »Ich habe es . « Seine Stimme klang gepresst.
    Nachdem Jackie das Glas losgelassen hatte, atmete sie tief und langsam aus. Sie fasste den Entschluss schnell, wie ihrer Ansicht nach alle guten Entschlüsse gefasst

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