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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seinem Blick begegnete. »Dann eben toll – auf eine sehr gesetzte und männliche Weise.«
    Nathan öffnete den Mund, um zu widersprechen, entschied dann aber, dass es sicherer war aufzugeben. »Es tut mir leid« , lenkte er stattdessen ein.
    Jackies Blick wurde sanfter, ebenso wie ihr Lächeln. Rache geriet immer in den Hintergrund vor einer Entschuldigung. »Ja, das glaube ich. Magst du Neuanfänge, Nathan?«
    So leicht war es also. Er hätte wissen sollen, dass es bei ihr so leicht war. »Ja, eigentlich schon.«
    »Also gut . « Sie stand auf, reichte ihm die Hand. »Freunde?«
    Er wusste, dass er ihr eine Liste mit Gründen hätte geben können, warum sie keine Freunde sein konnten, und eine noch längere, warum sie keine sein sollten. Aber er schlug dennoch ein. »Freunde. Möchtest du schwimmen gehen?«
    »Ja . « Sie hätte ihn küssen mögen. Sie sehnte sich so sehr danach, doch sie ermahnte sich zur Zurückhaltung. »Gib mir fünf Minuten zum Umziehen . « Zum Küssen wollte sie mehr Zeit haben.

5. K APITEL
    Nathan war gerade in den Pool gesprungen und wieder aufgetaucht, als Jackie kam. Bevor er sich das Wasser aus den Augen wischen konnte, sprang sie neben ihm hinein.
    »Du bist schnell« , bemerkte er, als sie auftauchte.
    »Meistens . « Sie schwamm anderthalb Längen auf der Seite. »Ich liebe deinen Pool. Er hat dazu beigetragen, dass ich hier bin. Ich bin mit einem Pool aufgewachsen, und deshalb hätte es mir gar nicht gepasst, drei volle Monate lang ohne auskommen zu müssen.«
    »Stets gern zu Diensten« , sagte er, doch es klang längst nicht so sarkastisch, wie er beabsichtigt hatte. »Ich nehme an, du schwimmst sehr viel.«
    »Nicht so viel wie früher . « Sie rollte sich auf den Rücken und ließ sich treiben. »Als Teenager war ich ein paar Jahre in einem Schwimmteam. Ich dachte ernsthaft an die Olympiade.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Dann verliebte ich mich in meinen Trainer. Sein Name war Hank . « Jackie seufzte und schloss die Augen. »Danach konnte ich mich nicht mehr auf meinen Stil konzentrieren. Ich war fünfzehn und er fünfundzwanzig. Ich träumte davon, ihn zu heiraten und mit ihm eine Schwimmstaffel aufzubauen. Aber er war nur an meinem Rückenschwimmen interessiert. Rückwärts konnte ich mich schon immer gut bewegen.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Wirklich. Ich war im ganzen Staat bekannt für mein Rückenschwimmen. Jedenfalls war Hank sehr groß, mit Schultern wie ein Kleiderschrank. Ich hatte schon immer eine Schwäche für breite Schultern . « Sie öffnete kurz die Augen, um Nathan zu mustern. Ohne Hemd wirkte sein Körper muskulöser und durchtrainierter, als sie erwartet hatte. »Deine sind sehr nett.«
    »Danke . « Nathan stellte fest, dass es entspannend und anregend zugleich war, sich neben ihr treiben zu lassen.
    »Hank hatte außerdem große blaue Augen. Ich pflegte von diesen Augen zu träumen.«
    Unsinnigerweise begann Nathan, diesen Hank zu verabscheuen. »Aber er interessierte sich nur für dein Rückenschwimmen.«
    »Genau. Um seine Aufmerksamkeit zu erregen, gab ich vor zu ertrinken. Ich stellte mir vor, dass er mich herausziehen, Mund zu Mund beatmen und erkennen würde, dass er wahnsinnig in mich verliebt sei und nicht ohne mich leben könne. Woher sollte ich wissen, dass mein Vater ausgerechnet jenen Tag ausgewählt hatte, um dem Training zuzusehen?«
    »Niemand konnte das ahnen.«
    »Ich wusste, dass du es verstehen würdest. Also sprang mein Vater in seinem dreiteiligen Anzug und seiner Schweizer Uhr in den Pool. Beides war übrigens nachher nicht mehr zu gebrauchen. Nachdem er mich herausgezogen hatte, war er hysterisch. Meine Teamgenossen glaubten, es wäre die Reaktion auf den Schock, aber mein Vater kannte mich einfach zu gut. Bevor ich mich versah, war ich aus dem Schwimmteam raus und auf dem Tennisplatz. Mit einer Trainerin.«
    »Dein Vater scheint ein kluger Mann zu sein.«
    »Oh ja, er ist sehr scharfsinnig. Niemand kann ihm lange etwas vormachen. Der Himmel weiß, wie oft ich es versucht habe.«
    »Stehst du deiner Familie nahe?« wollte Nathan wissen.
    Jackie glaubte, einen sehnsüchtigen Unterton in seiner Stimme zu hören. »Sehr. Manchmal beinahe zu sehr. Vielleicht ziehe ich mich deshalb immer wieder irgendwohin zurück und versuche etwas Neues. Wenn es nach Daddy ginge, wäre ich in Newport mit dem Mann seiner Wahl verheiratet, würde seine Enkel großziehen und nie etwas anstellen. Hast du Familie hier in Florida?«
    »Nein . «

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