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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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jedem Mann schlafe, der meinen Blutdruck erhöht?«
    Ratlos und ein wenig unbehaglich bewegte er die Schultern. »Ich kenne dich oder deine Lebensweise nicht.«
    »Das stimmt. Nun, ich bin fünfundzwanzig, und ich habe mich unzählige Male verliebt und entliebt. Verlieben gefällt mir besser, aber es hat nie angehalten. Vielleicht ist es für dich schwer zu akzeptieren, aber ich bin keine Jungfrau mehr.«
    Sie klopfte ihm auf die Schulter, als er den Kopf schüttelte. »Ich weiß, schockierend, nicht wahr? Ich gestehe, dass ich mit einem Mann zusammen war. Genau genommen mit zweien. Das erste Mal an meinem einundzwanzigsten Geburtstag.«
    »Jackie …«
    »Ich weiß« , unterbrach sie ihn, »das ist heutzutage ein bisschen spät für das erste Mal, aber ich hasse es, Trends zu folgen. Ich war jedenfalls verrückt nach ihm. Er konnte Yeats zitieren.«
    »Das erklärt alles« , brummte Nathan.
    »Ich wusste, dass du es verstehen würdest. Dann habe ich vor ein paar Jahren mit Fotografieren angefangen. Stimmungsvolle Schwarzweißfotos. Da lernte ich diesen Mann kennen. Schwarze Lederjacke, sehr düsteres gutes Aussehen . « In ihren Augen lag eher Belustigung als Rührseligkeit. »Er zog bei mir ein und saß herum, attraktiv und bedrückt. Ich brauchte nur ein paar Wochen, um zu merken, dass es mir nicht liegt, deprimiert zu sein. Aber ich habe ein paar wundervolle Fotos gemacht. Seitdem hat niemand mein Herz schneller schlagen lassen. Außer dir.«
    Er saß still, wunderte sich, dass es ihn freute, dass es nur zwei wichtige Männer in ihrem Leben gegeben hatte. Und dass er nun auf beide eifersüchtig war. Nach einer Weile blickte er sie wieder an. Das Licht hatte sich leicht verändert. Es erwärmte ihre Haut. »Ich kann nicht recht entscheiden, ob du überhaupt keine Tücken hast oder mehr als jeder andere.«
    »Ist es nicht schön, sich über etwas wundern zu können? Ich glaube, deshalb will ich schreiben. Dabei kann man sich von Anfang bis Ende wundern . « Jackie schwieg einen Moment, fuhr dann fort: »Nathan, da ist noch etwas, über das du dich wundern könntest. Ich bin in dich verliebt . « Sie stand auf, und während er in erstauntem Schweigen dasaß, sagte sie: »Ich möchte nicht, dass du dich deswegen sorgst. Ich hasse es nur, wenn man die Dinge wegzuheucheln versucht. Gute Dinge, meine ich. Ich gehe jetzt doch lieber hinein und ziehe mich um, bevor ich das Abendessen zubereite.«
    Nathan fragte sich, ob wohl irgendjemand sonst so gelassen eine Bombe platzen lassen und dann davongehen konnte, ohne den Schaden zu prüfen. Jackie konnte es.
    Er runzelte die Stirn und beobachtete, wie die Sonnenstrahlen auf dem Wasser tanzten. Ein Boot fuhr nach Norden. Er hörte von Ferne das Tuckern des Motors. Die Luft roch nach Frühling, nach sonnengewärmten Blumen und frisch geschnittenem Gras. Die Tage wurden länger, und die Hitze hielt sich bis in den Abend. So war das Leben. Es ging weiter. Es verlief nach einem Schema.
    Jackie war in ihn verliebt. Es war absurd. Warum war er dann nicht überrascht? Es hing damit zusammen, wer sie war. Während er es nicht gewohnt war, Worte wie Liebe leichthin zu benutzen, war sie viel freier mit Worten und Gefühlen.
    Er wusste nicht einmal, was Liebe für sie bedeutete. Eine Anziehungskraft, eine Zuneigung, ein Funke. Das war für viele Leute mehr als genug. Hatte sie ihm nicht gerade selbst gesagt, dass sie sich unzählige Male verliebt und entliebt hatte? Er war nur ein weiteres Abenteuer für sie.
    War es nicht das, was er glauben wollte? Warum verärgerte ihn dieser Gedanke dann so sehr? Weil er kein weiteres Abenteuer sein wollte. Nicht für sie. Er wollte nicht, dass sie in ihn verliebt war, aber wenn sie es war, dann sollte es richtig sein.
    Nathan stand auf, ging hinüber zu der Mauer, die seinen Besitz begrenzte und hinter der der Kanal vorbeiplätscherte. Früher einmal war sein Leben so gleichförmig verlaufen – wie ein ruhiger Kanal, der mühelos zum Meer floss. So wollte er es. Er hatte keine Zeit, sich mit impulsiven Frauen abzugeben, die von Liebe sprachen.
    Irgendwann in der Zukunft würde Zeit für solche Dinge sein – mit der richtigen Frau. Einer vernünftigen, geschliffenen, dachte Nathan. Dann fragte er sich, warum das plötzlich nach einem hübschen Möbelstück statt nach einer Ehefrau klang.
    Jackie tat ihm das an, erkannte er, und es missfiel ihm. Sie hatte kein Recht, ihm zu sagen, dass sie verliebt in ihn war, ihn denken zu lassen, dass vielleicht

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