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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auch er …
    Nein, er unterbrach sich. Es war mehr als lächerlich, sich vorzustellen, dass er verliebt in sie sein könnte. Er kannte sie kaum, und meistens war sie ein Ärgernis. Wenn er sich zu ihr hingezogen fühlte, dann einfach deshalb, weil sie attraktiv war. Und er hatte sich in Deutschland so sehr in die Arbeit vertieft, dass ihm keine Zeit für andere Dinge geblieben war, die ein Mann brauchte.
    Oh nein, das war eine Lüge. Er empfand etwas für Jackie. Er wusste nicht recht, was, aber er fühlte es. Er wollte mehr, als nur mit ihr ins Bett gehen und seine Lust stillen. Er wollte bei ihr sein, sie halten, ihre leise, faszinierende Stimme all seine Verspannungen verscheuchen lassen.
    Aber das ist keine Liebe, versicherte Nathan sich. Es mochte ein wenig Zuneigung sein. Das war akzeptabel. Ein Mann konnte Zuneigung für eine Frau entwickeln, ohne sich zu verlieben.
    Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, wandte sich dann dem Haus zu. Was immer dazu nötig war, er wollte wieder normal werden. Er redete sich ein, dass es ratsam, nicht feige war, durch die Seitentür hineinzugehen und Jackie zu meiden.
    Jackie schämte sich nicht, dass sie Nathan gesagt hatte, was sie für ihn empfand. Und sie wollte die Worte nicht zurücknehmen. Sie war der festen Meinung, dass es sinnlos war, eine Entscheidung zu bereuen, nachdem sie gefallen war. Außerdem hätte es nichts an der Tatsache geändert, dass es die Wahrheit war.
    Sie hatte nicht beabsichtigt, sich in ihn zu verlieben, und dadurch war es umso süßer und wichtiger. Zu anderen Zeiten in ihrem Leben hatte sie einen Mann gesehen, ihn für den Richtigen gehalten und beschlossen, sich zu verlieben.
    Bei Nathan war die Liebe unerwartet gekommen, ohne Plan oder Überlegung. Es war einfach passiert, so, wie sie es immer gehofft hatte. Im Herzen hatte sie gewusst, dass Liebe nicht geplant werden konnte. Er war nicht der perfekte Mann für sie, zumindest nicht in der Weise, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie war sich nicht sicher, ob er all die Qualitäten besaß, die sie bei einem Mann als wünschenswert ansah. Doch diese ganzen Überlegungen zählten nicht, weil sie ihn liebte.
    Sie war bereit, ihm Zeit zu lassen – ein paar Tage, vielleicht sogar eine Woche –, um zu reagieren, wie immer es ihm beliebte. Sie selbst zweifelte nicht an der Entwicklung der Dinge. Sie liebte ihn. Das Schicksal hatte in Gestalt ihres Cousins Fred eingegriffen und sie zusammengeführt. Vielleicht wusste Nathan es noch nicht. Während sie Eier für ein Soufflé aufschlug, lächelte sie vor sich hin. Eigentlich war sie sicher, dass er es noch nicht wusste, aber sie war genau das, was er brauchte.
    Wenn ein Mann logisch, konservativ und – nun, ein klein wenig spießig war, dann brauchte er die Liebe und das Verständnis einer Frau, die all das nicht war. Und diese Frau liebte ihn, weil er so war.
    Jackie konnte sich genau vorstellen, wie es im Laufe der Jahre zwischen ihnen werden würde. Sie würden sich so nahekommen und sich so gut verstehen, dass einer die Gedanken des anderen erraten konnte. Übereinstimmung würde nicht immer möglich sein, aber Verständnis. Er würde an seinem Zeichenbrett arbeiten und Besprechungen führen, während sie schrieb und gelegentlich nach New York fuhr, um ihren Verleger aufzusuchen.
    Wenn seine Arbeit ihn wegführte, würde sie ihn begleiten, seine Karriere unterstützen, so, wie er ihre unterstützte. Bis die Kinder kamen. Dann, für ein paar Jahre, würden sie beide mehr zu Hause bleiben wollen. Sie wollte sich nicht vorstellen, ob es Jungen oder Mädchen würden, denn etwas so Kostbares sollte eine Überraschung sein. Aber sie war sicher, dass Nathan ein ausgezeichneter Vater sein würde.
    Und sie würde immer für ihn da sein, ihm die verspannten Schultern massieren, seine düsteren Stimmungen vertreiben, sein Genie wachsen sehen. Mit ihr würde er öfter lächeln. Mit ihm würde sie beständiger werden. Sie würde stolz auf ihn sein und er auf sie. Wenn sie den Pulitzer-Preis gewann, würden sie mit Champagner feiern und sich die Nacht hindurch lieben.
    Es war eigentlich sehr einfach. Nun musste sie nur darauf warten, dass er erkannte, wie einfach es war.
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    Mit der Rührschüssel in der Armbeuge nahm Jackie den Hörer ab. »Hallo?«
    Nach kurzem Zögern erklang eine wundervoll modulierte Stimme. »Ist da die Residenz Powell?«
    »Ja. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hätte gern mit Nathan gesprochen.

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