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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Leben kosten, aber vorerst musste Sarah die Tatsache verkraften, dass der Mann, den sie liebte, sich einer anderen Frau zuwandte, um seine Leidenschaft abzureagieren.
    Jackie hätte es vorgezogen, Carlotta hässlich und verblüht zu beschreiben. Doch das wäre weder Jake noch ihrem Buch gerecht geworden. Pflichtbewusst stellte sie Carlotta als eine atemberaubende Frau dar, auf eine kühle, berechnende Art.
    Sie hatte Justines Foto oft genug gesehen, um sie beschreiben zu können. Blass und gertenschlank, mit Augen von dem klaren Blau eines Bergsees und einem schmalen, beinahe kindlichen Mund. Ein schlanker Hals und weizenblondes Haar, hohe Wangenknochen und geschmeidige Glieder. Sie nahm sich die dichterische Freiheit, ein paar ausschweifende Züge, üppige Proportionen und ein Alkoholproblem hinzuzufügen.
    Während Jackie schrieb, begann sie, die Gestalt klarer zu sehen und sogar Carlottas Drang zu verstehen, Männer zu benutzen und von deren niederen Trieben und Schwächen zu leben. Sie entdeckte, dass Carlotta eine unglückliche Kindheit und eine verheerende erste Ehe durchlebt hatte. Leider besänftigte das ihre Stimmung gegenüber Justine, sogar während sie Carlotta schreckliche Probleme für Jake und Sarah erschaffen ließ.
    Als Jackie den Schwung verlor, war es kurz vor Mitternacht. Sie redete sich ein, dass sie nicht wegen Nathan aufblieb, als sie trödelte, eine Gesichtsmaske auflegte, an die sie sich höchstens einmal im Monat erinnerte, sich die Fingernägel feilte und in Zeitschriften blätterte.
    Um ein Uhr knipste sie schließlich entschieden die Nachttischlampe aus, lag dann reglos da und starrte hinauf an die Decke.
    Vielleicht hatten alle anderen ja doch recht. Vielleicht war sie wirklich verrückt. Eine Frau, die sich in einen Mann verliebte, der überhaupt nichts von ihr wissen wollte, forderte geradezu Probleme heraus. Und Kummer. Es war ihre erste Erfahrung mit richtigem Kummer, und sie konnte nicht gerade sagen, dass es ihr gefiel.
    Aber sie liebte ihn, mit all der Energie und Hingabe, zu der sie fähig war. Es war ganz anders als damals mit dem Yeats-Heini oder dem Lederjackentyp. Die hatten ein Gefühl der Aufregung geweckt – wie sich vielleicht eine Läuferin fühlte, der ein kurzer Hundert-Meter-Sprint bevorstand. Das war ganz anders als die Vorbereitung auf einen Marathonlauf. Die Aufregung war ebenfalls da, aber dazu kam eine eiserne Entschlossenheit, durchzuhalten und auf die lange Strecke vorbereitet zu sein.
    Wie bei meiner Schreiberei, dachte Jackie und setzte sich im Bett auf. Die Parallele war so klar. Bei all ihren anderen Projekten hatte sie diesen raschen, beinahe fieberhaften Anfall von Energie und Kraft verspürt – als ob sie gewusst hätte, dass nach einer kurzen, vielleicht erinnerungswürdigen Begeisterung die Ernüchterung folgen würde.
    Bei ihrer Schreiberei verspürte sie die Sicherheit, dass es das Richtige für sie war. Es war nicht so sehr ihre letzte Chance als vielmehr ihre einzige. Was sie nun begonnen hatte, war die eine Sache, nach der sie in all den Jahren des Experimentierens gesucht hatte.
    Mit ihrer Liebe zu Nathan war es ebenso. Andere Männer, die sie gemocht hatte, waren wie Sprungbretter, die sie zu dem einzigen Mann hinkatapultiert hatten, den sie für den Rest ihres Lebens wollte.
    Wenn jemand sich zwischen sie und ihre Schreiberei gestellt hätte, hätte sie das toleriert? Nicht eine Minute lang. Im Geiste krempelte sie sich die Ärmel hoch. Sie ließ auch niemanden zwischen sich und ihren Mann treten. Justine Chesterfield konnte sich auf einen harten Kampf gefasst machen.

6. K APITEL
    Nathan war seit fast einer Stunde wieder zu Hause, aber er saß in seinem geparkten Wagen und starrte in die Nacht. Es war seltsam für einen Mann, sich nicht in sein eigenes Haus zu trauen, aber so war es. Jackie war dort drinnen. Im Schlafzimmer. Es war jetzt ihr Schlafzimmer. Es würde nie wieder nur ein Gästezimmer sein.
    Er hatte das Licht brennen sehen, und er hatte es ausgehen sehen. Vielleicht schlief sie. Er war nicht sicher, ob er jemals wieder in Ruhe würde schlafen können. Er wollte hineingehen, die Treppe zu ihrem Zimmer hinaufsteigen und sich verlieren in der Verheißung, die sie bedeutete. Oder der Bedrohung.
    Nichts an seinen Gefühlen für Jackie ergab Sinn, nichts ließ sich analysieren. Immer und immer wieder durchlebte er im Geist, wie sie ihn am Pool angesehen hatte, wie ihre feuchte Haut sich angefühlt hatte, wie ihre Stimme geklungen

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