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Geheimsache Labskaus

Geheimsache Labskaus

Titel: Geheimsache Labskaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Martin und Rometsch Verg
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an den maroden Hüftknochen eines Patienten herum. Wenn Oskar nur irgendwie mit ihm Kontakt aufnehmen könnte!
    Kurz lenkte den Wagen auf eine Tiefgarage zu. Scheibe runter, Code eingeben, Schranke hoch.
    Während Oskar darüber nachdachte, wie er Oskar senior alarmieren könnte, rutschte Zack unruhig auf seinem Sitz hin und her. „Wo bringen Sie uns hin?“ Seine Stimme klang nicht ganz so drohend, wie er es eigentlich geplant hatte, eher ängstlich.
    „An einen sicheren Ort, hehehe.“
    „Ruhe im Wagen!“ Kurz lenkte den Bus Stockwerk um Stockwerk weiter in die neonbeleuchtete Tiefe. Dann parkte er, und die Wissenschaftler stiegen aus.
    Oskar spürte, wie sein Freund seine Hand drückte. „Sobald sie aufmachen, rennen wir los, okay?“, flüsterte Zack.
    „Okay“, flüsterte Oskar zurück. Angespannt blickte er auf die Schiebetür.
    Mit lautem Rumms ging sie auf. Vor ihnen stand Florian Kurz, im Neonlicht schimmerte sein Gesicht zombiefarben. In der rechten Hand hielt er den Taser Typ M26C – und zielte genau auf Zacks Brust. „Schön sitzen bleiben, ihr beiden!“, befahl er. „Sonst macht einer von euch die unangenehme Bekanntschaft mit meiner Elektroschockpistole. Damit kann man nicht nur Aale einschüchtern. Ein Knopfdruck, und 50.000 Volt rasen durch den Körper unseres Freundes Zacharias Pollack. Er wird bewegungsunfähig zusammenbrechen und hilflos auf dem Boden herumzucken. Und natürlich furchtbare Schmerzen leiden. Das wollen wir doch nicht, oder?“
    Zack fragte sich, ob die Knarre echt war. Sie sah irgendwie schrottig aus, als wäre sie aus billigem Plastik. Elektroschockpistole – gab es so was überhaupt?
    „Ihr steigt jetzt schön langsam aus dem Wagen und folgt Doktor Dose im Gänsemarsch, klar?“ Kurz trat aus dem Weg, hielt den Lauf seiner Waffe aber weiter auf Zack gerichtet, während der aus dem Auto kletterte. Oskar folgte.
    Dose raunte: „Hier entlang“, und lief heftig schnaufend auf eine rot lackierte Feuertür zu. Hinter den Jungen kam Kurz, die Pistole schussbereit.
    Zack setzte widerwillig einen Fuß vor den anderen. Seine Gedanken rasten. Die Waffe sah wirklich nach Attrappe aus. Wozu sollte ein Wissenschaftler überhaupt eine Elektroschockpistole haben? Lächerlich! Ganz bestimmt kommandierte dieser Doktor Kurz sie mit einem Ding aus dem Spielwarenladen herum. Es war wirklich höchste Zeit, abzuhauen.
    „Jetzt oder nie“, dachte Zack und rannte los.
    „Zack, nicht!“, hörte er Oskar noch rufen.
    Da machte es leise plopp! Zack riss es die Beine weg, und ein stechender Schmerz fuhr ihm wie ein Blitz durch den Körper.

Freitag, 24. Juli, 18.47 Uhr
    „Hier, dein Kakao.“ Der Barmann stellte den Becher vor Elektra auf den klebrigen Tresen. Er trug die stacheligste Frisur, die sie je gesehen hatte. Der Kerl sah aus wie eine Kastanie. Elektra fragte sich, wieso er sich mit seinem Aussehen solche Mühe machte – in dem Laden war es so düster, dass ihr die Frisur erst auf den zweiten Blick aufgefallen war. Aus dem Halbdunkel stach nur das knallweiße Kurzarm-Hemd des Barmannes heraus. Draußen vor der Tür strahlte allerdings hell die Abendsonne. Sie fiel direkt auf das Namensschild der Kneipe: „Sonder Bar“.
    Das war jetzt schon die vierte heiße Schokolade in der vierten Kneipe, langsam wurde Elektra übel. „Ein Glück, dass noch nicht alle Läden geöffnet hatten“, maulte sie, „sonst hätte ich bestimmt schon vor einer Stunde gekotzt.“
    „Was?“
    Elektra hatte gar nicht gemerkt, dass der Barmann ihr noch immer gegenüberstand. „Ach, nichts … ich, äh, kannst du mir vielleicht helfen? Ich suche ein Mädchen, ungefähr 16 Jahre alt.“
    „Hier?“ Außer ihnen beiden war niemand im Raum. „Scheint nicht da zu sein“, grinste der Barmann.
    „Ja, weiß ich“, sagte Elektra ungeduldig. „Aber vielleicht hast du eine Idee …“
    „Dazu müsstest du mir die, wie soll ich sagen … vermisste Person schon etwas genauer beschreiben. 16-jährige Mädchen gehen hier an guten Abenden zu Dutzenden ein und aus.“ Dabei zwinkerte er ihr zu und zupfte den breiten Kragen seines weißen Hemdes zurecht.
    „Schnösel“, dachte Elektra. Sie hatte die Nase voll. Wo steckte diese Charlie bloß? Seit mehr als einer Stunde schon lief sich Elektra auf der Suche nach Zacks Schwester die Schuhsohlen platt. Seit sie erfahren hatte, dass Anderling Zack einer Klinik für Experimente überlassen hatte, machte sie sich ernsthaft Sorgen. Was wollte man ihm da überhaupt

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