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Gehetzt - Thriller

Titel: Gehetzt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Wozencraft Baerbel Arnold Velten Arnold
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den Weg und fuhr zu rück in die Richtung, in der Efirds Wohnwagen stand. Als sie sich dem Waldrand näherte, schaltete sie die Scheinwerfer aus und parkte so, dass der Wagen im Schutz der Bäume gut verborgen war.
    Diane stieg aus und lauschte dem Rascheln der Blätter in der seichten Abendbrise. Ein paar Meter entfernt huschte irgendetwas
Kleines durchs Unterholz. Vielleicht ein Ba ckenhörnchen? Oder schliefen die um diese Uhrzeit bereits? Es war noch nicht ganz zehn. Sie hatte keine Ahnung, wann Efird zurückkommen würde. Wahrscheinlich ließ er sich irgendwo volllaufen; vermutlich dauerte es noch mindestens zwei Stunden, bevor er wieder aufkreuzte. Sie ging um den Wagen herum und holte den Vorschlaghammer aus dem Kofferraum. Eigentlich hätte sie Angst verspüren müssen oder zumindest Nervosität, aber sie fühlte nicht mehr als bei der Aufnahme einer Anzeige wegen eines gestohlenen Fahrrads. Erledige einfach deinen Job, und verschwinde wieder. Auch wenn sie nicht genau wusste, worin der Job bestand. Aber sie wollte sich ein wenig in Efirds Wohnwagen umsehen, wollte sehen, was er im Schilde führte und was er verbarg. Jeder verbarg irgendetwas, und er war Churchpin in einer Phase seines Lebens so nahe gewesen, dass es da womöglich irgendetwas gab. In jener Nacht am Schauplatz des Verbrechens hatte sie sich geschmeichelt gefühlt, als er ihr gesagt hatte, dass er alles Weitere ihr überlasse. Doch im Rückblick betrachtet war es eine ziemlich merkwürdige Verhaltensweise gewesen. Und nicht minder merkwürdig war gewesen, dass der Sheriff so kurz nach Efirds Verschwinden aufgekreuzt war und den Fall an sich gerissen hatte. Wahrscheinlich hatte es nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich würde sie bloß ein paar Pornos finden, vielleicht ein paar nicht ganz legale Waffen. Was man eben so in der Bude eines männlichen Polizeibeamten fand.
    Sie klopfte an die Tür des Wohnwagens. Nichts. Diane drehte den Knauf. Abgeschlossen. Sie hob den Vorschlaghammer, hielt ihn ausgestreckt vor sich und ging einen Schritt zurück.
    Dann holte sie aus, zielte auf den Türknauf und ließ das Gewicht des Hammerkopfes die eigentliche Arbeit erledigen. Es machte Pling!, und die Tür flog auf. Diane sprang vor, um sie festzuhalten, bevor sie gegen die Außenwand des Wohnwagens
knallte. Schlüsselloser Zutritt. Es war nicht die Spur eines Schadens zu sehen.
    Diane trat ein und zog die Fliegengittertür hinter sich zu. Den Vorschlaghammer lehnte sie neben der Tür an die Wand. Es war düster wie in einem Verlies, oder zumindest beinahe so dunkel. Etwas Mondlicht fiel durch die kleinen Fenster über der Küchenzeile und dem Wohnzimmersofa. Die Whiskeygläser der vergangenen Nacht standen noch auf dem Tresen. Es sah aus, als ob Efird noch die ganze Flasche Turkey geleert hatte, nachdem Diane gegangen war. Auf dem Tisch stand eine neue Flasche, genau da, wo die andere gestanden hatte, neben dem Salz- und dem Pfefferstreuer, die genau so aussahen wie die bei Harbingers Barbecue. Wahrscheinlich stammten sie von da.
    Im Wohnzimmer herrschte heilloses Chaos. Diane stieg über eine Kiste und steuerte das Sofa an. Auf der Schotterpiste näherten sich Scheinwerfer. Scheiße!
    Sie duckte sich, krabbelte zurück über die Kiste, schloss die Wohnwagentür und kauerte sich auf den Küchenboden. Das Auto hielt ge nau vor dem Wohnwagen. Sie huschte ins Schlafzimmer und war neben dem Bett, als ihr der Vorschlaghammer einfiel. Eine Autotür schlug zu, wäh rend sie zurück zur Vordertür sauste, sich den Ham mer schnappte und zurück ins Schlafzimmer flitzte.
    Unter dem Bett atmete sie ein paar Mal schnell aus, um ihre Atmung zu be ruhigen. Verflixt. Was sollte sie jetzt tun? Warten, bis Efird sich schlafen legte und sich dann heimlich herausschleichen? Eine großartige Weise, sich erschießen zu lassen. Sie wusste nicht einmal, warum sie sich überhaupt versteckte. Sie hät te sich genauso gut an den Küchentisch setzen und warten können, bis er das Licht anknipste, um ihn dann zu begrüßen. Eine weitere gute Art und Weise, sich erschießen zu lassen.

    Die Vordertür wurde geöffnet und dann auch die Fliegengittertür. Sie hätte die Vordertür abschließen sollen.
    »Eeef?« In der Küche waren jetzt Schritte zu hören. »Efird?« Di ane konnte die Stimme nicht zuordnen, obwohl sie glaubte, sie schon einmal gehört zu haben. Das Küchenlicht ging an; die Schritte kamen Richtung Schlafzimmer. Sie sah blaue Jeans und Cowboystiefel, die in dem fahlen Licht

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